Die gute Nachricht zuerst: Der Zustand von Treppenhaus, Müllraum, und Durchgang eines bislang vollkommen verdreckten Wohnkomplexes im Würzburger Stadtteil Grombühl hat sich offenbar leicht verbessert. Der Sperrmüll ist verschwunden, die Müllcontainer wurden laut Mieterin Smilja Sicaja ausgetauscht und im Treppenhaus seien zuletzt auch weniger Müllsäcke liegen geblieben. "Die Situation im Haus hat sich etwas verbessert, aber sehr wenig", sagt die 62-Jährige nun auf Anfrage der Redaktion und betont, dass die Angelegenheit für sie keinesfalls erledigt sei.
Im September hatte diese Redaktion über Sicajas jahrelangen Kampf gegen die Verwahrlosung ihres Wohnkomplexes berichtet. Wie berichtet, war der verschmutzte Müllraum des Wohnkomplexes kaum begehbar, der Geruch im Treppenhaus war kaum erträglich und in einer angeblich von einer Reinigungsfirma gesäuberten Durchgangspassage häufte sich der Dreck unter einer Treppe.
Müllraum und Durchgangspassage wurden nach Berichterstattung gereinigt
Die Verantwortung für die Beseitigung der Verunreinigungen hatten das Immobilien-Unternehmen Dawonia und die zuständige Hausverwaltung auf Anfrage der Redaktion zunächst jeweils bei der anderen Partei gesehen. Für die Reinigung des Treppenhauses, so die Dawonia damals, seien laut Hausordnung zudem die Mietparteien zuständig.
Mieterin Smilja Sicaja hingegen hatte damals kritisiert, dass Appelle an die Dawonia jahrelang ohne Ergebnis geblieben seien. Erst nach der Berichterstattung, so Sicaja auf eine aktuelle Anfrage der Redaktion, habe sich zwischenzeitlich etwas verändert: Müllraum und Durchgangspassage seien "oberflächlich" gereinigt worden. Ansonsten sei das Haus wieder sich selbst überlassen worden.
Treppenhaus von Wohnkomplex in Würzburg-Grombühl weiter verschmutzt
16 Mieterinnen und Mieter hatten sich daraufhin Anfang Oktober erneut mit Fotos und einer Unterschriftenaktion an die Dawonia gewandt: "Auf den Bildern (...) sieht man, dass das Treppenhaus seit Monaten nicht gereinigt ist", heißt es darin. Mitte Oktober wandte sich Sicaja noch einmal an die Dawonia und schrieb: "Der Flur vor dem Müllraum ist seit einem Monat nicht gereinigt, der Boden klebt." Und auf Anfrage der Redaktion sagt sie nun zum aktuellen Zustand: "Die Treppe neben dem Aufzug und Flur vor dem Müllraum ist immer noch dreckig und riecht sehr stark nach Urin."
Was sagt die Dawonia zu diesen Vorwürfen? "Leider sind in letzter Zeit die Beschwerden über nicht ordnungsgemäß durchgeführte Treppenreinigungsarbeiten sehr stark angestiegen", heißt es in einem Schreiben der Dawonia an Mieterin Sicaja. "Wir sehen uns deshalb gezwungen, nunmehr zu handeln und dafür Sorge zu tragen, dass zukünftig regelmäßig gereinigt wird."
Dawonia-Sprecherin Maren Holtermann ergänzt auf Anfrage, dass die Dawonia "ein möglichst sauberes Wohnumfeld" bieten wolle. "Daher haben wir einen externen Dienstleister beauftragt, neben der wöchentlichen Reinigung der Müllplätze zusätzlich einmal im Monat regelmäßig eine Nassreinigung dieses Bereichs vorzunehmen."
Diese Lösung hat Dawonia für das verschmutzte Treppenhaus geplant
Mieterin Sicaja begrüßt diese Veränderung zwar. Dennoch sei damit die anhaltende Verschmutzung des Treppenhauses nicht aus der Welt. Die einzige Lösung, so Sicaja, liege darin, eine professionelle und zuverlässige Reinigungsfirma zu beauftragen.
Das sieht inzwischen offenbar auch die Dawonia so, wie Sprecherin Maren Holtermann auf Anfrage der Redaktion bestätigt: Die Dawonia werde "diese Arbeiten ab Januar durch eine Drittfirma durchführen lassen, die dann auch für die wöchentliche Reinigung des Durchgangs und monatlich der Kellergänge zuständig sein wird."
Sehr gut finde ich, dass die Berichterstattung hier zu einer guten Bewegung geführt hat.
Letztlich Hausordung anmahnen, ggf. dann eben einzelnen Parteien kündigen wenn es nicht klappt.
Nicht so einfach, dann kommt nämlich u. U. unsere Rechtsprechung und sagt, dass die Umlage nicht zulässig ist, weil sie nicht bei Mietabschluss vereinbart wurde.