Für Herzerkrankte ist es eine gewinnbringende Symbiose, die die Main-Klinik und der Turnverein Ochsenfurt (TVO) eingegangen sind. Klinik und Verein kooperieren künftig im Bereich der Herzsport-REHA. Mit Yasmine Dürr und Klaus Karl stellt der TVO zwei kompetente Übungsleiter zur Verfügung, die sich speziell in den REHA-Bereichen Herzsport und Innere Medizin weitergebildet haben. Für Patientinnen und Patienten bedeutet die Zusammenarbeit mit der Main-Klinik zusätzliche Sicherheit, sagt der ärztliche Direktor der Klinik, Joachim Stenzel.
Bewegungsmangel gilt als Risikofaktor für verschiedene Herz- und Gefäßerkrankungen. Doch gerade dann, wenn eine Erkrankung bereits aufgetreten ist, sei angemessene sportliche Betätigung wichtig, so Kardiologin Lotte Possler. Dies betreffe beispielsweise Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt.
Der TVO widmet sich dem Herzsport seit langem, musste sein Angebot aber aus personellen und organisatorischen Gründen einschränken, so Klaus Karl. Deshalb sei es ein Glücksfall gewesen, dass die Main-Klinik ihr Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bekundet habe und ihren Veranstaltungsraum für die Übungen zur Verfügung stellte.
Zwei Gruppen, getrennt nach ihrem individuellen Leistungsvermögen, treffen sich einmal wöchentlich. Yasmine Dürr, die auch eine orthopädische REHA-Gruppe trainiert, betreut die Übungsgruppe. Die Trainingsgruppe wird von Klaus Karl geleitet, der auf seine Erfahrungen aus dem Leistungssport zurückgreifen kann. "Offensichtlich macht es den Leuten viel Spaß, da die Gruppen stetig wachsen", sagt Klaus Karl. "Es ist nicht nur das Sportliche, das zählt, sondern auch das Miteinander." Gefördert wird dies durch gemeinsame Spiele in den Gruppenstunden.
Ärztliche Begleitung und Vorsorge für Notfälle
Die Übungsstunden werden regelmäßig von Ärztinnen und Ärzten der Main-Klinik und von Rettungssanitäter Martin Engert begleitet. Außerdem stellt das Notrufsystem der Klinik sicher, dass binnen kürzester Zeit ein Notfallmediziner zur Verfügung steht, so Joachim Stenzel.
"Wir stellen fest, dass Leute zu uns kommen, die noch nie in ihrem Leben Sport getrieben haben, obwohl sie es bitter nötig hätten, aber sich nicht trauen, jetzt damit anzufangen", so Klaus Karl weiter, "die würden wir gerne ansprechen." Ohne weiteres ist es allerdings nicht möglich, am Herzsport teilzunehmen. Dazu ist eine ärztliche Verordnung nötig. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Trotzdem wirbt Kardiologin Lotte Possler: "Es ist gut, wenn Patienten von dem Angebot wissen und ihren Arzt fragen können, ob das nicht auch etwas für sie wäre."
