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Würzburg
Unzuverlässig bei Omikron-Variante: Forscherteam der Uni Würzburg stellt Corona-Schnelltests kein gutes Zeugnis aus
An der Uniklinik Würzburg haben Forscher die weltweit größte klinische Studie zu Antigen-Schnelltests durchgeführt. Dabei offenbarten die Tests eine große Schwäche.
Forschende der Uni Würzburg haben die Verlässlichkeit von Antigen-Schnelltests untersucht. (Symbolbild)
Foto: Martin Schutt, dpa | Forschende der Uni Würzburg haben die Verlässlichkeit von Antigen-Schnelltests untersucht. (Symbolbild)
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:51 Uhr

Die Ergebnisse von Corona-Schnelltests sind nur wenig zuverlässig. Zu diesem Ergebnis kommt eine groß angelegte Studie der Universität und der Uniklinik Würzburg in Kooperation mit der Universität Greifswald. Denn: Die Antigen-Schnelltests erkennen insbesondere die vorherrschende Omikron-Variante in nur einem Drittel der Fälle.

In der laut Mitteilung der Uni Würzburg "bisher weltweit größten veröffentlichten klinischen Studie zu Antigen-Schnelltests" habe ein Team um Isabell Wagenhäuser und Dr. Manuel Krone vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie "die Sensitivität von Antigen-Schnelltests bei verschiedenen Varianten" des Coronavirus verglichen. Dabei seien zwischen November 2020 und Januar 2022 bei knapp 27.000 Personen rund 35.500 Parallelproben entnommen worden.

Empfindlichkeit von Schnelltests: Zuverlässigkeit hängt von Viruslast ab

Das Ergebnis: Von 426 positiven PCR-Testergebnissen waren im Schnelltest nur 164 positiv. Eine Quote von lediglich 38,5 Prozent. Bei der Omikron-Variante hätten die Schnelltests sogar nur knapp 34 Prozent der Infektionen erkannt, beim Wildtyp hätten zumindest knapp 43 Prozent der Schnelltests einen positiven Befund gezeigt.

"Wir konnten erwartungsgemäß beobachten, dass mit abnehmender Viruslast auch die Empfindlichkeit der Schnelltests abnahm", sagt Forscherin Isabell Wagenhäuser. "Doch gerade bei einer hohen Viruslast wurden Omikron-Infektionen durch Antigen-Schnelltests schlechter erkannt." Studienleiter Krone fügt hinzu: "Die Viruslast, bei der Schnelltests mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent anschlagen, war bei Omikron-Infizierten 48-fach erhöht gegenüber dem Wildtyp-Virus. Diese zuvor in Laborstudien beobachtete Verringerung der Sensitivität konnten wir erstmals im klinischen Alltag nachweisen."

Warum Schnelltests trotzdem hilfreich sind

Obwohl all diese Aspekte die Verwendung von Antigen-Schnelltests weiter einschränken würden, sind sie dem Autorenteam zufolge nach wie vor ein unersetzliches Diagnoseinstrument für ein schnelles, großflächiges Corona-Screening. Krones Fazit: "Schnelltests sind kein adäquater Ersatz für PCR-Untersuchungen bei symptomatischen Personen. Doch sie können potentielle Superspreader herausfiltern und somit dazu beitragen, die nächste Infektionswelle einzudämmen."

 
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  • G. K.
    Das Ergebnis der Studie kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

    Wir hatten in den letzten drei Monaten vier Fälle im Haus – und in allen Fällen haben die Schnelltests während der Erkrankung zuverlässig angezeigt.

    Was aber auffällig war: Die Tests schlugen erst zu einem sehr SPÄTEN Zeitpunkt im Verlauf der Infektion an (vermutlich der erforderlichen hohen Virenlast geschuldet).

    In allen vier Fällen kamen zuerst die Symptome – und erst ca. zwei Tage später (als die Erkrankung sozusagen im „Vollbrand“ stand), folgten die positiven Schnelltest-Ergebnisse. Aber in der ersten Phase der Infektion (selbst nach einsetzender Symptomatik) waren die Ergebnisse offensichtlich eine beträchtliche Zeit lang falsch-negativ.

    Somit sind die Schnelltest-Ergebnisse untauglich, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

    Man kann damit im Falle einer Erkrankung lediglich feststellen, ob es sich um eine Corona-Infektion handelt.

    Aber als „Schutzmaßnahme“ taugen die Schnelltest nix …
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  • G. K.
    Zitat hentinger: „Und wie findet Ihrer Meinung nach die Ausbreitung des Viruses bei fehlender Virenlast statt?“

    Ein negativer Schnelltest ist NICHT(!) gleichbedeutend mit „keiner Virenlast“. Es bedeutet nur, dass die Virenkonzentration in der Probe nicht ausreichend war, um ein positives Testergebnis hervorzurufen. Aber ich bin mir sicher, Sie wissen das 😉 …

    In unserem konkreten Fall waren die Infektionen zumindest teilweise nachverfolgbar – und manche der betroffenen Personen täglich getestet.

    Und es hat sich herausgestellt, dass in mindestens einem Fall die Infektion über eine Person erfolgt sein MUSS, die zum Zeitpunkt der Weitergabe des Virus im Schnelltest noch negativ war. Unserem Eindruck nach war das sogar in ALLEN Fällen so – aber in einem Fall konnten wir das anhand der täglichen Testungen sicher belegen.

    Oder haben Sie irgendeinen Beleg für Ihre (implizite) Behauptung, eine Person mit negativem Schnelltest wäre virenfrei (oder zumindest nicht virulent)?
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  • M. R.
    Ich war zwei Mal klar positiv, meine Freundin hat mich definitiv angesteckt. Kein Test zeigte das an. Egal. Die Uni-Klinik setzt bis zum heutigen Tag darauf, dass man sich als Besucher nur darüber ausweisen muss. Superschnelltests will man nicht bezahlen. Das muss man halt dann auch akzeptieren.
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  • S. K.
    bei mir hat KEIN Schnelltest was angezeigt
    egal von welcher Marke..hatte 3 verschieden Zuhause.
    obwohl ich schon 2 Tage richtige Symptome hatte..
    selbst wie der PCR Test positiv war
    keine Spur von Corona beim Schnelltest.
    das ist für mich alles eine große Lotterie.
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  • F. S.
    Ich kenne einige die Blutgruppe 0 haben und Corona hatten also ist das alles Blödsinn
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  • V. W.
    Das Fazit steht im Gegensatz zur Überschrift. Überschrift anpassen?
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  • C. P.
    Sie wissen aber, dass in der Apotheke auch meist nur Schnelltests verwendet werden oder?
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  • P. S.
    Also ich würde sagen, die Zuverlässigkeit der Schnelltests ist nicht Variantenabhängig. Die in der Studie festgestellten 34 zu 43% weichen jetzt nicht sooo stark voneinander ab um das schlüssig feststellen zu können.
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  • K. F.
    ich hatte noch nie einen schnelltest gemacht und werde auch keine kaufen, wenn gehe ich zum apotheker im ort, da bin ich dann auf der sicheren seite. und: ich hab die blutgruppe 0 diese schmeckt corona nicht, haben schon viele ärzte bestätigt, dass bei blutgruppe 0 fast keine corona aufgetreten ist. hoffentlich bleibt es so.
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  • T. F.
    Lieber klafie....in der Apotheke wird ein Schnelltest gemacht, kaufen kann man einen Selbsttest, der Zuhause erledigt werden kann.
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  • K. F.
    kann schon sein, deswegen gehe ich sicherheitshalber doch lieber zu meinem apotheker, obwohl der sich nicht mal gegen corona impfen lässt. aber ist seine sache. wir müssen halt das ding überstehen, wie schon vor hunderten von jahren auch mal die pest zu ende ging. wie lange halt noch das ist hier die frage.
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  • T. F.
    Das mit der Blutgruppe 0 habe ich auch schon des öfteren gelesen.....ich habe AB rhesus negativ...bis jetzt ist auch alles gut gelaufen....wir wünschen uns das Beste.
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