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Würzburg
Würzburger Forscher: Corona-Schnelltests weniger zuverlässig als behauptet
Die gängigen Schnelltests taugen offenbar nur bedingt etwas. Ein Würzburger Forscherteam hat untersucht, wie gut sie eine Infektion mit SARS-CoV-2 erkennen. Das Ergebnis ist deutlich.
Einfach, schnell - aber auch zuverlässig? Corona-Schnelltests liegen zur Auswertung auf dem Tisch in einem Klassenzimmer (Symbolfoto). 
Foto: Philipp von Ditfurth, dpa | Einfach, schnell - aber auch zuverlässig? Corona-Schnelltests liegen zur Auswertung auf dem Tisch in einem Klassenzimmer (Symbolfoto). 
Bearbeitet von Alice Natter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:10 Uhr

Antigen-Schnelltests sind inzwischen weit verbreitet: In der Schule, vor dem Theaterbesuch, auf der Fahrt in den Urlaub - überall sind die Tests eine einfache, günstige und direkt vor Ort auswertbare Möglichkeit der Testung auf eine Corona-Infektion. Und Labordaten der Hersteller, auf denen die Zulassung basiert, bescheinigen den Tests auch eine hohe Zuverlässigkeit. Doch ob sie wirklich so viel taugen wie versprochen? Eine Studie der Würzburger Universitätsmedizin lässt daran zweifeln. 

Ein Forscherteam aus den Instituten für Hygiene und Mikrobiologie sowie Virologie und Immunbiologie und vom Universitätsklinikum kommt in einer Untersuchung zum Ergebnis: Die Sensitivität der Antigen-Schnelltests im klinischen Praxiseinsatz liegt mit 42,6 Prozent signifikant unter den Herstellerangaben. 

Verglichen mit den PCR-Tests, dem Nachweis der Erbsubstanz des Virus, soll die Sensitivität von Schnelltests den Herstellern zufolge Werte von über 90 Prozent erreichen. Die "Sensitivität" gibt an, bei welchem Prozentsatz erkrankter Patienten die Infektion durch den Test tatsächlich erkannt wird - also ein positives Ergebnis auftritt.

Sensitivität liegt deutlich unter Herstellerangaben

Die Würzburger Forscher nahmen für ihre Studie Daten aus insgesamt 5068 Untersuchungen, die an der Uniklinik während der zweiten Welle von Mitte November 2020 bis Ende Februar 2021 gemacht worden waren: Bei allen Teilnehmern wurden jeweils ein Antigen-Schnelltest sowie ein PCR-Test - die Referenzmethode in der Covid-19-Diagnostik - gemacht, anschließend wurden die Ergebnisse miteinander verglichen. Ergebnis: Die Sensitivität der drei verwendeten Schnelltests fiel deutlich schlechter aus als erwartet. Dafür erreicht die sogenannte Spezifität gute Werte: Sie beziffert den Anteil der korrekt negativ getesteten Personen und lag mit 99,68 Prozent im Bereich der Herstellerangaben.  

Potenzielle Superspreader werden gut erkannt

"Unsere Auswertung zeigt, dass SARS-CoV-2-Infizierte mit sehr hoher Viruslast – also potenzielle Superspreader – sehr zuverlässig mittels Antigen-Schnelltests als positiv erkannt werden", sagt Dr. Manuel Krone, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Hygiene und Mikrobiologie. In Proben mit niedrigen Viruslasten würden Infektionen dagegen "so gut wie nicht erkannt". 

Problematisch ist dies aus Sicht des Mediziners vor allem zu Beginn einer Infektion. „Dann liefern Antigen-Schnelltests möglicherweise erst später als ein PCR-Test die richtige Diagnose und können so den Betroffenen eine falsche Sicherheit geben“, sagt Studienleiter Krone. Den Testanwendern sollte dies bewusst sein. Die Gefahr sei groß, dass sich Infizierte aufgrund eines negativen Testergebnisses nicht mehr an die Abstands- und Hygieneregeln halten und das Virus in ihrem Umfeld verbreiten. Weniger problematisch sei das „falsch-negative“ Testergebnis am Ende einer Infektion, sagt Krone. Weil dann von den Infizierten kein hohes Ansteckungsrisiko mehr ausgeht.

Was die Erkenntnisse für Teststrategien sind

„Antigen-Schnelltests sollten nicht als Ersatz für PCR-Untersuchungen bei symptomatischen Personen eingesetzt werden, wenn PCR-Kapazitäten zur Verfügung stehen“, schlussfolgert Krone, der seit 1. Juni auch stellvertretender Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene an der Uniklinik ist. Prinzipiell von Schnelltests abraten wollen Krone und Doktorandin Isabell Wagenhäuser, die Erstautorin der Studie, aber nicht: Großflächig und regelmäßig eingesetzt, könnten sie schon zusätzlich in vielen Fällen auch asymptomatische SARS-CoV-2-Infektionen erkennen und damit das Unterbrechen von Infektionsketten ermöglichen.

Dr. Manuel Krone, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Hygiene und Mikrobiologie und seit 1. Juni 2021 stellvertretender Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene an der Uniklinik Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Dr. Manuel Krone, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Hygiene und Mikrobiologie und seit 1. Juni 2021 stellvertretender Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene an der Uniklinik Würzburg.

Ihr Fazit:  "In Situationen, in denen eine momentan hohe Infektiosität ausgeschlossen werden soll, weil viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, können Antigen-Schnelltests eine sinnvolle Ergänzung weiterer Hygienemaßnahmen darstellen."

Die Ergebnisse dieser Studie hat das Team in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "EBioMedicine"veröffentlicht.

 
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  • Gerdy
    Das war doch schon von Anfang an klar, das Schnelltests nicht zuverlässig sind. Des Geldes wegen, so wie vieles in Zusammenhang mit Corona, mussten diese Tests an den Mann/Frau/ Diverse gebracht werden damit das Geld wieder reinkommt. Unglaublich.
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  • Inschenioer
    Sorry, dass es mit den Schnelltests bezüglich benötigter Viruslast so ist, wie die Studie zeigt, es schon länger klar. Macht doch aus so simplen Dingen kein Problem!

    Lieber Verfasser des Artikels: ich kann nicht mit einem Lichtmikroskop Atome erkennen. Genau so braucht auch ein Schnelltest eine bestimmte Viruslast, damit er ein positives Ergebnis anzeigen kann.

    Was kommt jetzt: Kreti und Pleti empören sich, das Schnelltests Lug und Trug sind und alles nichts taugt. Das ist zu erwarten, weil Kreti und Pleti es einfach nicht versteht und - Aus meiner Sicht- das Ergebnis „nur 43% positive Proben erkannt“ völlig irreführend formuliert wurde.
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  • 691969
    Ich würde sagen, dass ist Betrug u. gehört zur Anzeige grbracht.
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