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Würzburg
"Unsere Demokratie ist in Gefahr": Mehr als 3000 Menschen demonstrierten in Würzburg gegen die AfD
Zu einer Mahnwache, um gegen die AfD zu protestieren, riefen die "Omas gegen Rechts" auf. Gekommen waren zwischen 3000 und 4000 Menschen auf den Würzburger Marktplatz.
Rund 3000 Menschen nahmen am Samstag bei der Mahnwache von 'Omas gegen Rechts' zum Thema 'Demokratie verteidigen - wir halten zusammen' am unteren Markt in Würzburg teil.
Foto: Silvia Gralla | Rund 3000 Menschen nahmen am Samstag bei der Mahnwache von "Omas gegen Rechts" zum Thema "Demokratie verteidigen - wir halten zusammen" am unteren Markt in Würzburg teil.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:43 Uhr

Widerstand leisten, auf die Barrikaden gehen, die Demokratie verteidigen: Das war das Anliegen von mehr als 3000 Menschen, die am Samstag dem Aufruf der "Omas gegen Rechts" gefolgt sind und sich auf dem Marktplatz versammelten. Aus der als "Mahnwache" angekündigten Veranstaltung wurde eine große Kundgebung gegen die Politik der AfD: "Wir sind sehr glücklich darüber, dass so viele Menschen für die Demokratie kämpfen wollen", sagte Annemarie Gräbner, die die Würzburger Gruppe der "Omas gegen Rechts" 2017 gegründet hat.

Veranstalter, Polizei und erfahrene Demo-Teilnehmer waren sich einig: Zwischen 3000 und 4000 Menschen hatten sich bis 12 Uhr rund um die "Omas gegen Rechts" und ihre Botschaft "Gegen den Hass" auf dem unteren Markt versammelt, um friedlich und fast ohne Polizei-Präsenz zu protestieren.

Große Protestversammlungen in ganz Deutschland

Zehn Tage zuvor hatte die Correctiv-Redaktion das Ergebnis ihrer Recherchen über ein Treffen von AfD-Politikern und anderen Rechtskonservativen in Potsdam veröffentlicht, bei dem Pläne einer "Remigration", also der Vertreibung von Menschen ausländischer Herkunft und auch ihrer Unterstützerinnen und Unterstützern besprochen wurden. Seitdem finden in ganz Deutschland große Protestveranstaltungen gegen die Politik der AfD statt.

Bereits am vergangenen Dienstag waren knapp zweitausend Menschen in Würzburg bei einer Demonstration unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" dabei, am Samstag auf dem Marktplatz waren es trotz der kalten Witterung fast doppelt so viele. Es wurde gemeinsam gesungen und gehüpft, und am Ende der knapp einstündigen Veranstaltung skandierte die große Menschenmenge "Alle zusammen gegen die Faschisten".

Die erste angemeldete Veranstaltung der "Omas gegen Rechts"

"Wir stehen hier nicht alleine, es finden zeitgleich Demonstrationen in ganz Deutschland statt", betonte Dagmar Wirth, die Sprecherin der Würzburger "Omas gegen Rechts", bei ihrer Ansprache zu Beginn der Mahnwache. Es war das erste Mal, dass die Gruppe selbst eine Veranstaltung angemeldet und durchgeführt hat. Grund dafür sei die große Sorge über den Rechtsruck nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Politik, so Wirth: "Wir wollen keine AfD in den Regierungen haben. (…) Unsere Demokratie ist in Gefahr und unter großem Druck."

Mit vielen Plakaten und Schildern demonstrierten die Menschen friedlich. 
Foto: Silvia Gralla | Mit vielen Plakaten und Schildern demonstrierten die Menschen friedlich. 

Sie rief dazu auf, sich mit einem Verbot der AfD auseinanderzusetzen: "Es ist unerträglich, dass eine zumindest in Teilen gesichert rechtsextreme Partei in unseren Parlamenten sitzt und mit unseren Steuergeldern finanziert wird. (…) Wir brauchen eine Demokratie, die sich gegen ihre Feinde im Inneren zur Wehr setzt." Von Politikerinnen und Politiker der demokratischen Parteien fordern die "Omas gegen Rechts", nicht dieselbe oder eine ähnliche Wortwahl wie die AfD zu verwenden: "Das ist kein Populismus, das ist Rechtsextremismus", betonte Wirth.

 
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  • Jochen Freihold
    "Omas gegen rechts" sollte möglichst nur der Anfang sein. Wenn Parteien, Verbände, Vereine und Promente gemeinsam zu Protesten gegen die AfD aufrufen, kommen ganz sicher bald noch weitaus mehr friedliche Demonstranten auch in Würzburg zusammen.
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  • Hardy Lins
    Ich denke, dass die hohen Werte der rechtsgerichteten Parteien zum Großteil von Protestwählern stammen. Das bedeutet, dass unser Kanzler sowie Lindner, Baerbock und Habeck mal die Ärmel hochkrempeln sollten. Dies soll aber auch nicht bedeuten, dass dieses Vierergespann an allem schuld sein soll. Unter 16 Jahren Merkel ist schon vieles wegweisend passiert, was uns heute auf die Füße fällt.
    Haushaltslöcher zu stopfen über die Bauern, Spediteure und den Mittelstand allgemein ist in meinen Augen verwerflich. Wie wäre es, manchen Ländern wie China, Indien, Afghanistan, Syrien usw. die Entwicklungshilfe zu entsagen? Damit wäre schon ein Vielfaches des Agrardiesels eingespart. Und es würden Menschenleben geschützt, da einige dieser Länder das Geld sicherlich in Waffen anlegen... Angeblich sind diese Gelder ja als Darlehen zu sehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. auch nur ein Taliban an die Rückzahlung denkt..
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  • Martin Deeg
    Hatte darüber gestern auch ein Gespräch, nach dem Motto: "wir" finanzieren Radwege in Peru, "die Politik" schafft es aber gleichzeitig nicht, bei uns einen Radweg von A nach B zu bauen....

    Solche Zuspitzungen und Verkürzungen helfen halt nicht weiter, auch wenn sie sich anbieten.

    Bei "Entwicklungshilfe" etc. handelt es sich um komplexe Geflechte, Beziehungen und dem liegen Motive und "Deals" zugrunde, die weder Sie noch ich kennen dürften.

    Und: warum sollte ein erwachsener Mensch deshalb AfD wählen und am Grab der Demokratie - um das geht hier - mitschaufeln? Sind "Radwege in Peru" mittlerweile der gemeinsame Nenner künstlich gehypter Politikverdrossenheit?

    "Wir" sind doch zu intelligent für sowas!
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  • Hardy Lins
    Man darf halt nicht immer von Intelligenz ausgehen.. leider ist es so. Das hat auch mit einseitiger Information aus bestimmten "sozialen " Medien zu tun.
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  • Jochen Behr
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  • Stefan Gläßer
    Kein vernünftiger Demokrat möchte etwas mit Nazis - egal in welcher Partei sie gerade sind - zu tun haben, ich auch nicht! Klar ist, dass gerade so ziemlich alle Nazis in der AfD sind, aber gleichzeitig sind nicht alle in der AfD Nazis. Im Wahlprogramm der AfD steht wohl auch nichts, was die AfD als antidemokratisch oder gar als verfassungsfeindlich erscheinen lassen könnte. Insofern hätte ein langwieriges juristisches Verbotsverfahren imho sehr wenig Erfolg. Die NPD war klar verfassungswidrig aufgestellt, dennoch hat selbst dort ein Verbot nicht geklappt. Dass sich ein paar Personen der AfD und Werteunion in Potsdam getroffen haben u.sich dort ihren nationalsozialistischen Allmachtsfantasien hingegeben haben, rechtfertigt doch kein Verbot. Diskussionen um Verbote stärken letzten Endes doch nur die AfD. Demonstrationen gegen die AfD finde ich trotzdem gut.

    Noch viel wichtiger wäre aber, dass sich ALLE! demokratischen Parteien mit den Lösungen der Probleme in diesem Land beschäftigen!
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  • Wolfgang Lenhard
    @Stefan Gläßer: Auf S. 25 des Programms der AfD zur letzten Landtagswahl steht explizit, dass der Verfasssungsschutz zwar staatsgefährdende Handlungen unterbinden darf, wenn es sich um islamistische Organisationen handelt, der Verfassungsschutz darf aber laut AfD nicht tätig werden, um (verfassungsfeindliche) Gesinnungen seiner Bürger aufzudecken oder gegen (staatsgefährdende) Willensbildungen innerhalb von Parteien vorzugehen. Laut AfD dürfte der Verfassungsschutz also auch dann nicht eingreifen, wenn die AfD konkrete Pläne zur "Remigration" von deutschen Bürgern mit Migrationshintergrund schmiedet. Solche Pläne sind aber eindeutig verfassungsfeindlich und verstoßen gleich gegen mehrere Paragrafen des Grundgesetzes. Ebenfalls gegen die Verfassung verstößt die AfD z.B. auf S. 85, wo ausgeführt wird, dass "ideologiegetriebenen Forschungsprojekten" Einhalt geboten werden soll. Was die AfD darunter versteht, steht auf S. 84, nämlich Klima- und Genderforschung. Dies widerspricht §5 des GG.
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  • Hermann Spitznagel
    Was steht im Programm der Ampelparteien, das in der Regierungverantwortung schon über Bord geworfen wurde?
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  • Gemeindebücherei Gerbrunn
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  • Stefan Gläßer
    Danke für die Aufklärung. Ich habe das Wahlprogramm nicht gelesen und bin deswegen auch im Konjunktiv geblieben. Ich muss da eher den Juristen/Spezialisten vertrauen, die sich mit einem möglichen Parteienverbot besser auskennen als ich.

    Siehe auch dazu https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/extremismusforscher-neumann-warnt-vor-afd-verbotsverfahren,U1vpaME
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
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  • Kurt Schneider
    Die Demo war ein ermutigendes Zeichen gegen den Faschismus, der sich langsam aber sicher breit zu machen scheint und sollte auch so verstanden werden, diese Parteien endlich zu verbieten. Worauf wartet man doch eigentlich und wie viele Beweise braucht man noch. Reicht Potsdam nicht ?
    Noch ein gutgemeinter Hinweis zur Veranstaltung: die Redner waren leider für diejenigen, die etwas später gekommen sind , kaum zu verstehen und auch nicht zu sehen. Bitte beim nächsten Mal daran denken.
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  • Bernhard Schebler
    Bis jetzt ist noch nichts in Gefahr, macht doch nicht immer so ein tam tam.
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  • Heinrich Juestel
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  • Wolfgang Keller
    Wehret den Anfängen!
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  • Patrick Rettner
    Ja, warten wir doch lieber bis Faschisten an der Macht sind. Da braucht man dann auch nicht mehr demonstrieren.
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  • Heribert Mennig
    @Herrn Schebler: Wachen Sie endlich auf! Seit Ende des zweiten Weltkriegs war die Gefahr noch nie so groß wie heute!!!
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  • Johannes Günther
    Sehr geehrter Herr Schebler,

    das „Tam Tam“ kann nicht zu groß und laut genug sein in der jetzigen Zeit.
    Danke an alle, die aufstehen und Zeichen setzen.
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  • Thomas Haselmann
    Herr Schebler, gerade auch wegen Ihres ignoranten Kommentars ist die Gefahr nicht zu vernachlässigen!
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  • Klaus B. Fiederling
    immer mehr Menschen demonstrieren gegen die Machenschaften von AfD und rechtsratikalen Menschen in Deutschland. Auch mit Recht. was mich nur wundert, als ich soeben im GMX die neuesten Parteiumfragewerte gelesen habe: nachwievor 23 % von 1203 Befragten wählen AfD.
    Da muß ich mich fragen: wo werden diese Umfragen eigentlich erhoben? In unserer Gegend zumindest nicht, da ich noch nie deswegen befragt oder angerufen wurde. Die SPD fällt immer tiefer, momentan auf 13 % ihr schlechtester Wert, der je im Politbarometer gezählt wurde - und, naja unser Zeitenwende-Kanzler irgendwo auf vorletztem Platz bei den Politikern. Was muß eigentlich noch alles auf uns zukommen, dass die Ampelkoalition endlich zurücktritt? Irgendwann tut es in Deutschland mal einen ganz großen Schlag gegen die Regierung, lange kann dies nicht mehr gut gehn. Herr Scholz treten Sie zurück, bevor nicht schlimmeres passiert.
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