Kommt der Geschäftsführer des Schotterwerks mit einem Deal davon? Dass es darauf wahrscheinlich hinauslaufen wird, wurde am ersten Verhandlungstag am Amtsgericht Würzburg deutlich. Sofort nach Verlesen der Anklageschriftzogen sich die drei Verteidiger des 61-Jährigen, Staatsanwalt und Gericht zu einem sogenannten Rechtsgespräch ins Nebenzimmer zurück. 50 Minuten lang versuchten sie dort hinter verschlossenen Türen eine Verständigung zu finden.
Jedoch ohne Ergebnis. Denn der Hauptsachbearbeiter des Verfahrens, zugleich Oberstaatsanwalt und Gruppenleiter, war erkrankt und konnte an der Verhandlung nicht teilnehmen. Nur er könne einer solchen Verständigung zustimmen, erklärte der Vorsitzende Richter anschließend.
Kontaminierten Schlamm in einem Biotop entsorgt
Der Geschäftsführer des Schotterwerks in Aub wird beschuldigt, unbefugt Abfälle, die dazu geeignet sind, nachhaltig ein Gewässer, die Luft oder den Buden zu verunreinigen, verwertet, gelagert oder abgelagert zu haben. Zwischen 2011 und 2016 seien im Steinbruch des Schotterwerks rund 15 000 Tonnen belastete Abfälle verfüllt worden. Insgesamt habe der 61-Jährige dadurch rund 100 000 Euro eingenommen, schätzt die Staatsanwaltschaft.
Weiter wird dem Geschäftsführer vorgeworfen, in 1400 Fällen ein Gewässer verunreinigt zu haben. Zudem soll er kontaminierten Schlamm in einem Biotop auf dem Steinbruchgelände entsorgt haben. Verjährt sind mittlerweile die illegalen Asphaltverfüllungen.
Das Verfahren wird in 14 Tagen, am 3. April vor dem Amtsgericht Würzburg fortgesetzt.
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