Immer mehr verdichten sich die Hinweise, dass im Auber Schotterwerk wohl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Nachdem das Landratsamt Würzburg in gewissen Bereichen des Steinbruchs Verfüllungen untersagt hat, bestätigt die Staatsanwaltschaft Würzburg nun, dass nach Auswertung von Bodenproben derzeit der Verdacht einer Gewässerverunreinigung bestehe. Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.
Was geht da vor sich im Auber Schotterwerk? Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte berichtet, dass im dazu gehörenden Steinbruch über viele Jahre Altreifen, Asphalt, Werkstattabfälle, ein alter Heizöltank, nicht sortierter Bauschutt illegal entsorgt worden seien. Daraufhin wurde das Unternehmen am 22. März durchsucht. Es wurden Boden- und Wasserproben entnommen.
Darunter auch Bodenproben, die am Zulauf eines Sees entnommen worden sind. Diese sind mittlerweile ausgewertet. „Es steht zu vermuten, dass bestimmte Stoffe in den See gelangt sind, insbesondere, dass MKW-haltiges Abwasser in den See abgelaufen ist“, teilt Thorsten Seebach, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg mit. Die Abkürzung MKW steht dabei für Mineralölkohlenwasserstoffe. Im Baubereich beispielsweise gibt es zahlreiche Baustoffe, die von Natur aus hohe Gehalte an MKW aufweisen, beispielsweise Bitumenprodukte.
Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz schätzt Kohlenwasserstoffe als stark wassergefährdend ein. Sie könnten aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften zwar nicht zur Grundwassersohle absinken, „aber durch ihre – wenn auch geringe – Löslichkeit das Grundwasser erheblich verunreinigen“, heißt es in einem Datenblatt des Landesamtes dazu.
Was das Schotterwerk in Aub betrifft, so seien im Wasser selbst keine Verunreinigungen mehr vorhanden, schreibt die Staatsanwaltschaft. Auch vom Grundwasser gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus. „Durch den Zeitablauf und mittlerweile stattgefundene Regenfälle ist eine starke Verdünnung eingetreten“, heißt es in der Mitteilung.
Die Ermittlungsbehörde geht davon aus, dass eine letzte in Frage kommende Verunreinigung vom Dezember 2015 herrührt. „Insoweit bezieht sich die Auskunft, dass die Staatsanwaltschaft nach derzeitiger vorläufiger Einschätzung von einer strafrechtlich relevanten Gewässerverunreinigung ausgeht, auf Vorfälle in der Vergangenheit“, so Seebach weiter.
Dabei betont er, dass die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind und eine abschließende Bewertung noch ausstehe.
Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg im Bund Naturschutz (BN), sieht in den jüngsten Aussagen der Würzburger Staatsanwaltschaft die Vorwürfe des ehemaligen Mitarbeiters bestätigt.
Er fordert nun, dass im Schotterwerk noch intensiver nach illegal verfüllten Materialien gesucht wird und entsprechende Bodenproben genommen werden. „Dort, wo die Altreifen abgelagert sein sollen, wurde nach Informationen des BN gar nicht gesucht“, so Jodl.
Für Jodl ist nun auch der Zeitpunkt gekommen, das illegal vergrabene Material fachgerecht zu entsorgen und Verfüllungen in allen Bereichen des Steinbruchs zu verbieten. Das Landratsamt hat dies bislang nur für bestimmte Bereiche untersagt. „Wer weiß, welche tickenden Zeitbomben noch im Boden vergraben sind?“, fragt der BN-Geschäftsführer. Eva-Maria Löffler, die Leiterin des Umweltamtes, will am Montag in einer nichtöffentlichen Sitzung die Mitglieder des Kreisausschusses über die mutmaßlichen Umweltdelikte im Auber Schotterwerk informieren.
Denn über die Vorwürfe der illegalen Verfüllung hinaus gibt es auch immer wieder Beschwerden von Auber Bürgern, dass die Entstaubungsanlage des Unternehmens nicht ordentlich funktioniere.
Außerdem würde der Schotterwerksbesitzer gegen die Abbaugenehmigung des Landratsamtes verstoßen und zu nah an der Staatsstraße von Aub nach Oellingen Schotter abbauen. Statt den vorgeschriebenen Abstand von 30 Metern einzuhalten sei man mittlerweile bis auf zehn Meter an der Straße dran, behauptet der ehemalige Mitarbeiter.
Die Unternehmensführung war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Richtigerweise hätte daher hinter der Überschrift ein Fragezeichen stehen müssen, will man sich nicht mit dem eingangs genannten Blatt auf eine Ebene stellen.
Mittlerweile muss ich, nach diversen weiteren Vorkommnissen in den letzten Jahren, meine Meinung bezüglich der Neutralität als auch Seriösität der MAIN-POST leider revidieren; oft geht es nur um unnötige Effekthascherei; bei anderen (kirchlichen) Themen wird die Wahrheit nicht ausgesprochen bzw. unter den Tisch gekehrt.