zurück
Güntersleben
Neue Notunterkunft im Günterslebener Fahrental: Ab Donnerstag kommen die ersten Bewohner
Die Unterbringung von Geflüchteten in einer Notunterkunft hatte in Güntersleben für Diskussionen gesorgt. Wie der Betrieb organisiert wird und was Landrat und Bürgermeister sagen.
Die ehemalige Königsallee im Günterslebener Gewerbegebiet Fahrental. Am 2. November beginnt der Landkreis Würzburg mit der Belegung der neuen Notunterkunft.
Foto: Christian Schuster/LRA | Die ehemalige Königsallee im Günterslebener Gewerbegebiet Fahrental. Am 2. November beginnt der Landkreis Würzburg mit der Belegung der neuen Notunterkunft.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Die Asyl-Notunterkunft für Geflüchtete in der Königsallee in Güntersleben wird an diesem Donnerstag, 2. November, in Betrieb genommen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Würzburger Landratsamtes hervor. Wie berichtet hatte der Landkreis Würzburg das Gebäude zum 1. Oktober angemietet und in den vergangenen vier Wochen ertüchtigt und eingerichtet. Nun sind laut Mitteilung alle rechtlichen Vorgaben zum Betrieb einer Notunterkunft erfüllt.

„Auch die Gemeinde Güntersleben wird das harmonische Zusammenleben im Ort nach Kräften unterstützen."
Michael Freudenberger, Bürgermeister Güntersleben

Als die Gemeinde Güntersleben Anfang September auf ihrer Webseite die Pläne des Landratsamtes für das zuvor als Veranstaltungsort genutzte Gebäude im Fahrental veröffentlicht hatte, hatte dies, wie berichtet, zu Diskussionen im Ort geführt. Besorgte Bürger  hatten eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, weil sie unter anderem befürchteten, diese Unterbringung im Gewerbegebiet sei  "menschenunwürdig". Man sah massive Probleme auf die Bewohner und Anwohner sowie die Gemeinde zukommen.

Auch im Günterslebener Gemeinderat war das Thema ausführlich erörtert worden

Daraufhin gab es von dieser Redaktion begleitete Gespräche mit den Anwohnern im Fahrental und mit Landrat Thomas Eberth sowie dem jetzigen Bürgermeister von Güntersleben, Michael Freudenberger. Bürgermeisterin Klara Schömig (UBG), die noch bis 8. Oktober im Amt war, hatte das Thema zuvor ebenfalls im Gemeinderat aufgegriffen und ausführlich erläutert. Auch ein Gespräch zwischen Eberth und Vertretern der Gemeinde und des Gemeinderates hatte es dazu gegeben. Dabei hatte Eberth deutlich gemacht, "dass es keine Möglichkeiten der Einflussnahme" durch die Gemeinde gebe. Das Landratsamt handle in diesem Falle staatlich für den Bund beziehungsweise den Freistaat Bayern, so Eberth.

Ein kleiner Willkommensgruß für die ersten Bewohner- und Bewohnerinnen. Rechts von der Bar ist ein kleiner Aufenthaltsort mit Essmöglichkeit geplant, links der Bar schließt sich die Küche an.
Foto: Thomas Obermeier | Ein kleiner Willkommensgruß für die ersten Bewohner- und Bewohnerinnen. Rechts von der Bar ist ein kleiner Aufenthaltsort mit Essmöglichkeit geplant, links der Bar schließt sich die Küche an.

Vorrangig ist die Belegung der Königsallee mit Ukraine-Geflüchteten geplant

"Ja, es gab Ängste und Sorgen in der Bevölkerung und wir mussten viele Fragen beantworten", wird Eberth jetzt auch in der Pressemitteilung zitiert. Geplant sei die Belegung mit maximal 48 Personen, laut Mitteilung "eventuell" auch einige mehr, wenn es Familien mit Kindern seien. Vorrangig würden nach aktuellem Stand ukrainische Geflüchtete in der Königsallee untergebracht, da in Bayern der Regierungsbezirk Unterfranken aktuell Zuweisungsschwerpunkt für Ukraine-Geflüchtete sei, so die Mitteilung weiter.

Zwei Security-Mitarbeiter sollen laut Mitteilung rund um die Uhr für Sicherheit vor Ort sorgen. In der Notunterkunft Königsallee seien dazu Kümmerer der Johanniter und Malteser im Schichtsystem für die Sorgen und Nöte der Menschen ansprechbar, heißt es weiter. Weiter stelle das Landratsamt eine Objektbetreuerin, die auch als Sprachmittlerin fungieren werde. Die in der Notunterkunft lebenden Menschen werden von einem Caterer mit Essen versorgt, wie auch in der Notunterkunft im Ochsenfurter Palatium und in der Notunterkunft in Unterpleichfeld.

Landrat und Bürgermeister appellieren an Solidargemeinschaft

Gemeinsam mit Günterslebens Bürgermeister Michael Freudenberger appelliert der Landrat in der Mitteilung an die Solidargemeinschaft: "Wir haben in Abstimmung mit der Gemeinde mit Security, Kümmerern und Sprachmittlerin alle Weichen für ein gutes und friedliches Miteinander in Güntersleben gestellt. Deshalb bitten wir jetzt auch die Bürgerinnen und Bürger, die Geflüchteten solidarisch und freundlich im Ort aufzunehmen," so Eberth. Rathaus-Chef Michael Freudenberger ergänzt: "Auch die Gemeinde Güntersleben wird das harmonische Zusammenleben im Ort nach Kräften unterstützen. Für alle gemeindlichen Themen rund um die Notunterkunft bin ich der persönliche Ansprechpartner."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Güntersleben
Ernst Lauterbach
Landratsamt Würzburg
Not und Nöte
Stadträte und Gemeinderäte
Thomas Eberth
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top