Nach einem Jahr Corona-Zwangspause ist das Umsonst & Draussen-Festival wieder da –Anfang September, mit begrenzter Zuschauerkapazität und mit Sitzplatz-Konzerten in einzelnen Programmblöcken. Festival-Chef Ralf Duggen erklärt im Interview, wie das U&D in diesem Jahr ablaufen wird.
Ralf Duggen: Gerade sind wir vor allem froh und glücklich, dass wir ein Konzept haben, mit dem wir unser Festival in einer veränderten Form durchführen können. Bis dahin war es anstrengend und hat an den Nerven gezehrt, wenn man immer wieder Planungen macht, die man dann verschieben oder auch komplett in die Tonne treten muss.
Duggen: Die Entscheidung, das U&D als eine Reihe von Sitzplatzkonzerten durchzuführen, haben wir relativ spät getroffen, ungefähr vor vier Wochen. Bis dahin hatten wir immer noch die leise Hoffnung, unser Festival mit geringerer Kapazität, aber wie gewohnt durchführen zu können. Das ist aber weiterhin nicht erlaubt. Das akzeptieren wir natürlich und machen das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten.
Duggen: Wir rücken auf den Mainwiesen in die hintere Zellerau, zwischen Wasserhäusle und Skaterplatz, weil auf unserem gewohnten Standort bereits die Mainfranken Messe aufgebaut wird. So spät im Jahr sind leider mit Africa Festival und Stramu nicht mehr viele Terminoptionen übrig geblieben.
Duggen: Das Gelände ist sehr schön und idyllisch, aber wegen der vielen Bäume mussten wir erst einen Abschnitt finden, in dem wir genug Platz haben, um unsere Bühne und tausend Zuschauer unterzukriegen. Die Plätze werden aufgeteilt in Sitzplätze mit Stühlen, dahinter Biertisch-Garnituren und noch einen kleinen Bereich, in dem sich die Leute mit Decken auf die Wiese setzen können. Jeden Tag wird es zwei etwa dreistündige Programmblöcke mit drei Konzerten geben. Am Samstag und am Sonntag kommt jeweils noch ein dritter Block mit einem 75-minütigen Kinderprogramm dazu.
Duggen: Ich freue mich ganz besonders darüber, dass Carolin No am Samstagabend mal wieder beim U&D spielen werden. Phil Siemers mag ich sehr, das ist ein Hamburger Sänger mit deutschsprachigen Soul-Jazz-Pop-Sachen. Ziemlich gut finde ich auch "The Holy", eine starke Band aus Finnland mit zwei Schlagzeugern. "The Magic Mumble Jumble" ist eine achtköpfige Band mit viel Gebläse und einer schönen Gute-Laune-Musik, die man im Moment richtig gut gebrauchen kann.
Duggen: Weil wir nur eine begrenzte Zuschauerzahl haben und die Kontaktnachverfolgung sicherstellen müssen, fangen wir nach fast 30 Jahren plötzlich mit Eintrittskarten an, die natürlich nichts kosten. Die Leute können Tickets für die einzelnen Zeitfenster buchen, und wir werden ziemlich viel Personal für die Ticket- und Einlasskontrolle haben. Der Zugang erfolgt über die kleine Straße am Wasserhäusle, und hinterher gehen die Leute auf der anderen Seite des Geländes wieder raus.
Duggen: Es gibt zwei Getränkestände mit einem erweiterten Angebot, je nach Wetter. Aufgrund der kleineren Zuschauerzahl durch das neue Konzept erwarten wir auch geringere Einnahmen – leider. Wenn wir nicht aus dem Programm "Neustart Kultur" einen Zuschuss bekommen hätten, würden wir das Festival mit einem dicken Defizit abschließen. Die Stadt hat uns auch noch einmal einen Sonderzuschuss gegeben, die Sparda Bank ist weiterhin unser Hauptsponsor. Für die Unterstützung sind wir dankbar, und damit sollten wir das Festival für dieses Jahr finanziell einigermaßen über die Bühne kriegen.
Ääähh..... NO!
Das U&D lebt von spontanen Besuchen und der Ausweichmöglichkeit auf die verschiedenen Bühnen. Was weiss ich denn welche Band gut ist und welche nicht, was gefällt und was nicht?
Ralf: schon klar, Du musst irgendwas machen um überhaupt Bands auf die Bühne zu bekommen.
Aber das tue ich mir nicht an. Das erste U&D auf dem ich nicht anwesend bin!
Aber sowas? Nein Danke!