Auch dieses Jahr wird das Straßenmusikfestival (Stramu) in Würzburg noch einmal im kleineren Rahmen stattfinden. Das populäre Stramu kehrt zwar wieder zum gewohnten Termin am letzten Sommerferien-Wochenende zurück. Doch der Corona-Pandemie geschuldet findet es wie bereits 2020 wieder in Form der "Pflastertöne" im Rathaushof vom 10. bis 12. September statt.
Als eines der größten bühnenfreien Festivals für Straßenkunst und Straßenmusik in Europa hat das Stramu vor der Pandemie mit seinem vielfältigen Programm regelmäßig mehrere tausend Menschen zu mehr als 20 Platzkonzerten in die Innenstadt gelockt. "Das ist unter Corona-Bedingungen nicht drin", erläutert Festival-Chef Mike Sopp: "Das Stramu lebt davon, dass die Zuschauer sich frei bewegen können."
Im Rathausinnenhof ist Platz für 150 Besucher
Zwar sind bei Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel bei einer 7-Tage-Inzidenz bis 50 derzeit bis zu 1500 Zuschauer zugelassen, das aber nur mit festen Plätzen und dem nötigen Mindestabstand. "Eine Veranstaltung wie unsere ist dabei einfach nicht vorgesehen", sagt Sopp. Er und sein Team haben darüber nachgedacht, nur wenige Plätze in der Innenstadt zu bespielen, aber mit ständiger Kontrolle von Abstandsregeln und anderen Vorgaben "würde das wahrscheinlich allen Beteiligten keinen Spaß machen. Deshalb ist es für ein Stramu in diesem Jahr noch zu früh."
Also bleiben die Veranstalter bei der im vergangenen August erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe "Pflastertöne". Maximal 150 Menschen finden im bestuhlten Rathaus-Innenhof Platz, Tickets für die einstündigen Konzerte werden wie im Vorjahr fünf Euro kosten. 2020 gingen die Einnahmen als Gage an die Künstlerinnen und Künstler, bei der zweiten Auflage hat Hauptsponsor Sparda-Bank durch eine großzügige Spende dafür gesorgt, dass der Erlös aus dem Ticketverkauf für einen guten Zweck gespendet werden kann.
Regionale und Auswärtige Künstlerinnen und Künstler erfreuen das Publikum
Während bei den ersten "Pflastertönen" hauptsächlich Musikerinnen und Musiker aus der Region aufgetreten sind, erinnert das Programm für 2021 an ein Stramu-Wochenende aus der Corona-Vorzeit: "Es sind alles Künstler, die schon einmal beim Stramu aufgetreten sind", betont Sopp: "Die eine Hälfte ist regional, die andere Hälfte von außerhalb."
Es beginnt am Freitagabend mit zwei Musik-Acts aus Würzburg: Sara Teamusician ist seit 2018 Stramu-Dauergast und darf die "Pflastertöne" um 19 Uhr eröffnen – dabei werden ihre in diesem Jahr veröffentlichten neuen Songs "Tagträumer" und "Stadtkind" sicherlich nicht fehlen. Um 21 Uhr wird das Duo "Hannah & Falco" vor dem Rathaus unter anderem Songs aus seinem Debüt-Album "Field Notes" spielen.
Altbekannte und internationale Künstler stehen am Samstag auf der Rathaus-Bühne
Am Wochenende starten beide Veranstaltungstage jeweils um 15 Uhr mit einem Familien- und Kinderprogramm: Die jungen Artistinnen und Artisten des "Circus Fiamma" beschäftigen sich in ihrer Show am Samstag mit aktuellen gesellschaftlichen Problemen. Am Sonntag gibt’s das magische Mitmach-Theater vom Zauberer Zappalott, der zu den bekanntesten Stramu-Gesichtern gehört und bereits im letzten Jahr trotz Abstand und Hygieneregeln viel Spaß bei seinem Auftritt vor dem Rathaus hatte.
Der Samstag steht musikalisch im Zeichen von zwei Sängern und Songschreibern, die das Stramu-Publikum bestens kennt: Um 17 Uhr spielt Jan Wittmer aus Karlsruhe, ab 21 Uhr wird mit Mark Gillespie ein echter Straßenmusik-Profi und Liebling des Würzburger Publikums auf der Rathaus-Bühne stehen.
Auch am Samstag um 19 Uhr wird es international – mit dem italienischen Duo "Daiana Lou", das mit seiner Musik seit mehreren Jahren von Rom bis Berlin auf vielen Straßen, Plätzen und den Bühnen kleiner Clubs in Europa unterwegs ist.
Zum Abschluss der Pflastertöne gibt es Jazzmusik
Die drei Abschlusskonzerte der "Pflastertöne" am Sonntag beginnen um 17 Uhr mit den 25 A Capella-Sängerinnen und -Sängern des Würzburger Jazzchors. Um 19 Uhr ist das Trio "Tribubu" mit Musikern aus Spanien, England und Afrika zum zweiten Mal nach 2019 in Würzburg zu Gast. Ebenso international besetzt sind die "Trouble Notes", mit denen das Stramu-Ersatzprogramm am Sonntag um 21 Uhr zu Ende gehen wird.