Ein paar Minuten inne halten, inne halten für die Ukraine. Dazu hatte Landrat Thomas Eberth am Freitag zu Beginn der Kreistagssitzung in der Eibelstadter Sporthalle alle aufgefordert. "Wir fühlen eine Ohnmacht angesichts der Aggression und des Krieges", sagte Eberth - und es wurde für einige Minuten mucksmäuschenstill.
Auch als Eberth über die Ukraine-Hilfe im Landkreis Würzburg berichtete, war es ganz still. Mit rund 600 Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat fliehen, werde gerechnet, wenn dem Freistaat Bayern 50 000 Vertriebene zugeteilt werden. Gut 1250 Flüchtende aus der Ukraine würden dem Landkreis zugeteilt, wenn nach dem Königsteiner Schlüssel der Freistaat Bayern 100 000 Ukraine-Flüchtlinge unterbringen muss. Die ersten sind bereits in Rottendorf in Büroräumen von s.Oliver und im Jugendhaus Leinach untergebracht.
Spendet der Landkreis Würzburg Feuerwehrfahrzeuge für die Ukraine?
"Die Lage in Bayern spitzt sich zu", so Eberth. Im Landratsamt hat er eine Koordinierungsgruppe einberufen: Unterkünfte werden gesucht, Verpflegung und Kleidung beschafft, Helferinnen und Helfer werden eingewiesen. "Die Hilfsbereitschaft im Landkreis ist riesig", so Eberth. 290 Angebote, Menschen aus der Ukraine privat unterzubringen, seien eingegangen. Gut 790 Personen könnten über diese Hilfsangebote unterkommen.
Wie kann der Landkreis Würzburg den Menschen in der Ukraine helfen? CSU-Fraktionschef Björn Jungbauer schlug vor, drei Feuerwehrfahrzeuge, die gerade sowieso veräußert werden sollen, zu spenden. Über den Vorschlag soll im Kreisausschuss weiter diskutiert werden.
Wir nehmen 2 Personen aus Kiew auf und nehmen einfach den menschlicheren Weg, ohne diese lästigen Klauseln der Behörden, wo alle unsere Fähigkeiten liegen sollen, um zu helfen! Eure Bürokratie bremst nur!