Infolge des Invasionskrieges in der Ukraine verlassen viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat. Länder wie Polen und die Slowakei nehmen bereits jetzt viele flüchtende Menschen auf. Auch für Deutschland und die Region Würzburg geht der Ausländer- und Integrationsbeirat Würzburg davon aus, dass ukrainische Flüchtlinge hier Schutz suchen werden. Auf deren Unterbringung und Versorgung müsse man sich nun vorbereiten.
Meldestelle für Betroffene in Geldersheim (Lkr. Schweinfurt)
"Wir fühlen mit den Menschen, die gezwungen sind, ihre Angehörigen, ihre Heimat und das, was sie dort besitzen, zu verlassen", sagt Antonio Pecoraro, Vorsitzender des Ausländer- und Integrationsbeirats Würzburg und Grünen-Stadtrat. "Es ist eindeutig, dass es sich hier um einen Invasionskrieg handelt. Selbst, wenn in Russland die Pressefreiheit noch nicht so weit ist, dass die Menschen wissen, was Sache ist".
Um flüchtenden Menschen aus der Ukraine die Ankunft in der Region zu erleichtern, sollen Betroffene sich im Ankerzentrum in Geldersheim im Landkreis Schweinfurt melden. Das gilt auch für Personen, die eine private Anlaufstation in Würzburg haben, erklärt Pecoraro. Dort werden sie registriert und anschließend weiteren Städten und Landkreisen zugewiesen.
Die Anmeldung sei deshalb wichtig, weil damit der Weg zu einer Aufenthalts- und der damit verbundenen Arbeitserlaubnis bereitet werde. Außerdem könnten dann Transferleistungen und eine Krankenversicherung beantragt werden.
EU will Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen vereinfachen
Aktuell warte man aber noch auf einen Beschluss beim nächsten Treffen der EU-Innenministerinnen und Innenminister am Donnerstag, 3. März, der ukrainischen Flüchtlingen ein langes Asylverfahren ersparen und ihnen einen vorübergehenden Schutz in der EU von bis zu drei Jahren gewähren soll.
"Man möchte auf unkomplizierte Weise ermöglichen, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine hier eine Bleibe finden und damit weit weg sind von den Kriegs-Wirren", sagt Vorsitzender Pecoraro, "das bedeutet eine gewisse Sicherheit für die Menschen".
Zudem sei es den flüchtenden Ukrainerinnen und Ukrainern gestattet, in Privatwohnungen statt in Gemeinschaftsunterkünften unterzukommen, sagt Pecoraro. An dieser Stelle können nun auch Würzburgerinnen und Würzburger und Menschen aus der Region aktiv werden: "Wir brauchen Unterkunftsmöglichkeiten für die Flüchtlinge", sagt Pecoraro. "Deshalb appellieren wir an die Menschen, wenn möglich, Wohnraum zur Verfügung zu stellen und die Bereitschaft zu bekunden, Flüchtlinge aus der Ukraine für eine gewisse Zeit aufzunehmen und zu unterstützen."
Hilfsangebote nehmen der Ausländer- und Integrationsbeirat unter Tel.: (0931) 373229, bzw. auslaenderbeirat@stadt.wuerzburg.de und das Sozialreferat der Stadt Würzburg entgegen.
Appell an die Bürgerinnen und Bürger: Freier Wohnraum für Flüchtlinge benötigt
Auch im Ausländer- und Integrationsbeirat wolle man eine erste Anlaufstelle für Betroffene und deren Sorgen sein. "Ich bin der Auffassung, dass man den Menschen, die noch nicht wissen, wo sie hingehen sollen, irgendetwas an die Hand geben muss, damit sie sich nicht alleingelassen fühlen", sagt Antonio Pecoraro.
Aber auch für Menschen hier in der Region, die Wurzeln in der Ukraine oder Russland haben, sei der Umgang mit der Situation natürlich schwierig, meint der Grünen-Stadtrat. "Ich stelle eine große Solidarität der russischstämmigen Menschen gegenüber den Ukrainern fest", sagt er.
Umso wichtiger sei es nun, sich auf die ankommenden Menschen vorzubereiten und sie mit offenen Armen zu empfangen. "Der Zustrom wird mit Sicherheit uns alle, die Gesellschaft und die Behörden sehr beanspruchen", sagt Pecoraro, "wenn wir uns aber schon vorher mit dieser Tatsache auseinandersetzen, werden wir das gut meistern können".
Wir werden sie auch verpflegen, denn sie haben alles verloren, wie unsere Eltern 1945 auch und verpflegt wurden! Unsere Mutter musste ihre Wohnung in Würzburg, fluchtartig verlassen als Würzburg bombardiert wurde und sie mit unserer Schwester in Randersacker aufgenommen wurde. Vielen Dank heute noch, an die Familie, unsere Mutter kam mit einen gebrochener Ferse in Randersacker an, mit dem Kind (4 Jahre) auf dem Arm!
HEUTE KÖNNEN WIR WAS ZURÜCK GEBEN UND DAS TUN WIR AUCH!
Es gibt auch noch eine direkte Adresse wo gleichgesinnte, den Opfern der Ukraine, helfen können:
Sozialreferat@stadtwuerzburg.de