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WÜRZBURG
Grüne Sensation in Würzburg
Große Freude bei der Wahlparty der Grünen in der Waldschänke Dornheim schon kurz nach der ersten Prognose (von links): Christina Feiler (Bezirkstagskandidatin), Gerhard Müller (Bezirkstagskandidat), Kerstin Celina (Landtagskandidatin) und Direktkandidat Patrick Friedl.
Foto: Patty Varasano | Große Freude bei der Wahlparty der Grünen in der Waldschänke Dornheim schon kurz nach der ersten Prognose (von links): Christina Feiler (Bezirkstagskandidatin), Gerhard Müller (Bezirkstagskandidat), Kerstin Celina ...
Von der Redaktion Würzburg
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:50 Uhr

Schon bei Schließung der Wahllokale um 18 Uhr hatte es erste Meldungen gegeben, beim Eintreffen der ersten Stimmbezirksergebnisse verfestigte sich, was man getrost als Sensation bezeichnen darf: Patrick Friedl, Direktkandidat von Bündnis 90/Grüne, nimmt CSU-Mann Oliver Jörg das Direktmandat ab.

Auszählung bis kurz vor Mitternacht

Die Auszählung dauerte dann bis 23.30 Uhr. Demnach war es ein hauchdünnes Rennen: Friedl kommt auf 29,93 und Jörg auf 29,23 Prozent der Erststimmen. Den Unterschied zwischen beiden Kandidaten machten am Ende gerade einmal 509 Stimmen: Friedl erzielte 22 009 und Jörg 21 500 Stimmen.

Die Sensation bei den Grünen war schon kurz nach 18 Uhr zu spüren als die ersten Prognosen für den Direktkandidaten Patrick Friedl kamen. Dieser konnte es selbst erst einmal nicht glauben und wollte auf Zahlen warten. Das Thema Klimaschutz sei bei den Wählern angekommen, kommentierte er.

Ein entspannter Oliver Jörg

CSU-Direktkandidat Oliver Jörg wollte das Ergebnis erst einmal nicht kommentieren. „Abwarten“, sagte er. Erst, wenn alles ausgezählt ist, will er sich äußern. Auf jeden Fall habe er alles getan, was möglich war. „Wir haben einen strammen Wahlkampf geführt und waren in den sozialen Medien stark vertreten. Alle waren super engagiert“, sagt er und gab sich vor der 18- Uhr-Prognose noch völlig entspannt.

„Schade ist, dass es in Würzburg nun keinen CSU-Landtagsabgeordneten mehr gibt.“
Oliver Jörg, nach seiner Wahlniederlage

Am Ende war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Friedl und Jörg. Erst kurz vor Mitternacht wurde klar, Friedl liegt 509 Stimmen vor dem CSU-Kandidaten und holt sich das Direktmandat. Jörg nahm seine Niederlage ruhig und gelassen. „Schade ist, dass es in Würzburg nun keinen CSU-Landtagsabgeordneten mehr gibt“, kommentierte er zunächst das Ergebnis. Wie es jetzt für ihn politisch weiter geht, ließ er offen. Und beruflich? „Im normalen Leben bin ich ja noch Anwalt.“

Miese Stimmung bei der SPD

Ausdruckslose Gesichter gab es in der SPD-Zentrale in der Semmelstraße. Unterm Strich sei es ein absolut enttäuschendes Ergebnis, kommentiert Würzburgs Ex-OB Georg Rosenthal die ersten Hochrechnungen. Ob er selbst wieder in den Landtag einziehen wird, war zu diesen Zeitpunkt noch nicht klar. Das wird sich wohl erst an diesem Montag klären. Rosenthal kandidierte auf Platz drei der unterfränkischen Liste.

Prima Stimmung herrschte hingegen bei den Freien Wählern, die im „Martinez“ in der Würzburger Innenstadt gespannt die ersten Hochrechnungen verfolgten. Fünf Minuten nach 18 Uhr hieß das Stimmenergebnis „11,5 Prozent“, eine halbe Stunde später, noch während der kurzen Dankesrede des Stimmkreis-Direktkandidaten Manfred Dülk, waren es 11,6 Prozent: Man habe mit einem guten Ergebnis gerechnet, liege aber noch darüber. Die Bedürfnisse der Menschen erkennen will Dülk, sie zum Beispiel mit einer besseren Taktung des Öffentlichen Nahverkehrs und bezahlbaren Wohnungen umzusetzen versuchen. Das kann er sich an der Seite der CSU vorstellen.

FDP: Zittern bis zuletzt

Bei der FDP im Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Andrew Ullmann zeigte man sich erleichtert darüber, dass die Liberalen wahrscheinlich wieder in den Landtag einziehen werden.

Ernste Gesichter: Oliver Jörg (rechts) mit MdB Paul Lehrieder, OB Christian Schuchardt und dessen Lebensgefährtin Eva-Maria Bast im Ratskeller.
Foto: Dita Vollmond | Ernste Gesichter: Oliver Jörg (rechts) mit MdB Paul Lehrieder, OB Christian Schuchardt und dessen Lebensgefährtin Eva-Maria Bast im Ratskeller.
 
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  • Doedi.wue
    @pet.
    Ich verbitte mir Ihre unerhörte geradezu dreiste Definition von Landbevölkerung! Bei uns hier auf dem Land gibt es genügend Menschen -auch Bauern-,die aktiven Umweltschutz betreiben und es nicht nötig haben sich im städtischen Bioladen ein viertel Pfund „Hirn“ zu kaufen!!!
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  • Doedi.wue
    Bitte entfernen Sie das "dumm" in "dummdreist", dann geht der Kommentar in Ordnung.
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  • markmuen
    In den Städten können die Grünen ruhig regieren -da gibt es genug für Sie zu tun (Flächenversiegelung, Schadstoffbelastung...).
    Auf dem Land brauchen wir die Grünen nicht.
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  • pet.
    Genau!!!
    Was geht die Landbevölkerung auch der Umweltschutz an. Massentierhaltung, Überdüngung der Felder, Überflutungen bzw. extreme Trockenheit - vollkommen egal. Hauptsache bei den nächsten Ernteausfällen bzw. Einbußen jammern und nach Hilfen bzw. Ausgleichszahlungen schreien.
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  • SteffReni
    Pet, ich finde Ihr Kommentar ist überflüssig und voreingenommen.
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  • Arcus
    Da wachsen die Grünen aber auch ganz deutlich. Im Gegensatz zu der den gesellschaftlichen Wandel verschlafenden CSUlern. Aber die CSU Ssoll ruhig weiter pennen. Dann stellen sie zumindest keinen Unsinn an.
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  • matthiasr
    Ich gratuliere dem Bayerischen Rundfunk und der Presse zu Ihrem hervorragendem Wahlsieg in Würzburg und zum Gewinn ihres Direktmandates!
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  • rebnik
    Das Ergebnis der Bayernwahl und der Steigerwald Nationalpark. Bayern hat gewählt und uns interessiert natürlich, was das für den Steigerwald und den angestrebten Nationalpark bedeutet. Die nächste Regierung wird wohl eine CSU-FW Koalition. Auch mit den FW haben wir die Befürworter rigoroser Waldnutzung an der Regierung. Also alles weiter wie gehabt? Schwer, sich das einzugestehen. Bleibt uns, das gute Ergebnis der Grünen zu bejubeln. Regieren werden sie wahrscheinlich erst mal nicht. Mir hat gefallen, was CSU-Mann Erwin Huber gestern abend im BR-Interview sagte: Die CSU ist nicht mehr am Zeitgeist dran, sie erreicht die urbanen Wähler immer noch nicht, ein weiter-so dürfe es daher nicht geben. Ich hoffe mal, diese Erkenntnis setzt sich durch in der CSU. Dann gibt es wieder Hoffnung für den Nationalpark im Steigerwald – eine Abkehr von der 100%igen Nutzung von Natur ohne Schutzräume.
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  • SteffReni
    Richtig Bayern hat gewählt, aber Bayern hat nicht den Nationalpark im Steigerwald gewählt. Zählen Sie die Stimmen zusammen, die die Parteien erhalten haben, die pro Nationalpark sind, also Grün/Rot/Linke/ÖDP etc., wo ist da Ihre vielfach erwähnte Mehrheit für den NP ?
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  • rebnik
    Der Steigerwald Nationalpark stand nicht zur Wahl und ich habe nichts weiter als mir ein paar Gedanken darüber gemacht, was das Wahlergebnis und die wahrscheinliche Regierungskoalition für die Nationalparkbestrebungen bedeuten. Es gab aber eine bayernweite Umfrage, oder sogar eine unter CSU-Mitgliedern, und dabei kam eine beachtliche Mehrheit an Stimmen für einen neuen Nationalpark in Bayern zusammen.
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  • Arcus
    Die Grünen. Die neue Volkspartei. Die CSU wird mit den FW weiter absacken.
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  • Einwohner
    Gott bewahre uns. Überall wo die Grünen dabei sind geht es bergab. Von ihren skurrilen Ansichten ganz zu schweigen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Eigentlich müssten die Grünen ja für dass neue PAG sein ...

    ... umd den Veggy-Day zu überwachen ...
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  • cg1980mbo
    Dieser Kommentar trägt nicht zu Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • simonhard
    Sie @arcus sahen die CSU unter 30 %, die Grünen bei über 20 %.
    Sie sind krachend gescheitert mit ihrer Einschätzung. Die Wahlsieger, die Grünen gehen für 5 weitere Jahre in die Opposition uns sie dürfen weitere 5 Jahre Markus Söder für alles Schlechte verantwortlich machen.
    Das freut mich für Sie!!!
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  • tommy33
    Seit wann ist man mit 17% Wahlsieger?
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  • simonhard
    Lesen sie doch mal die Überschriften in den einschlägigen Medien!
    Wahlsieger, und doch verloren!!!
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  • Arcus
    Naja, der Trend stimmt. Was nicht ist wird noch kommen. Believe it or not:-))
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  • jebusara@web.de
    @Arcus, ein Trend kommt und geht. Fragen Sie mal die FDP. Die kann Ihnen sagen wie schnell man wieder weg ist.
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