Erneuter Wechsel an der Spitze der Würzburger Uniklinik: Prof. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender, wird das Uniklinikum überraschend Anfang August 2023 Richtung Tübingen verlassen. "Das war überhaupt keine Entscheidung gegen Würzburg", sagte Maschmann am Montagnachmittag auf Nachfrage. Vielmehr hätten private Gründe den Ausschlag gegeben.
Der ausgebildete Kinderarzt hatte das Amt erst vor eineinhalb Jahren von Prof. Georg Ertl übernommen. Mit der Corona-Pandemie, dem Erweiterungsbau der Uniklinik im Norden oder dem Fachkräftemangel warteten von Anfang an Herausforderungen. Vieles habe er erfüllen können, so Maschmann. Der Neubau etwa habe sich "konkretisiert" – er sei "hochzufrieden".
Entscheidung aus privaten Gründen
Dennoch wird er in gut einem Jahr an das Universitätsklinikum Tübingen wechseln und dort das Amt des Leitenden Ärztlichen Direktors übernehmen. Im kleineren Kreis habe er sein Interesse "frühzeitig offengelegt" – am Ende habe er aus privaten Überlegungen entschieden.
Denn für Maschmann (Jahrgang 1969) bedeutet die Entscheidung eine Rückkehr in die Heimat. Er ist in der Nähe von Tübingen aufgewachsen, hat dort studiert und promoviert und seine Familie lebt nach wie vor dort. Die Verwurzelung sei groß, sagt Maschmann. Zugleich sei Tübingen natürlich ein attraktiver Standort der Hochschulmedizin. Generell gebe es für einen solchen Wechsel nie einen "guten" Zeitpunkt. "Mir wäre es hier nicht langweilig geworden."
Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin beginnt
Das Würzburger Uniklinikum muss nun nach kurzer Zeit erneut nach einem Chef suchen. "Wir bedauern, dass uns Herr Professor Maschmann verlassen wird, können die Beweggründe aber natürlich nachvollziehen", sagte Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger beginne.