
Zahlreiche Corona-Infektionen haben in den vergangenen Wochen das Seniorenheim St. Aurelia in Zell beschäftigt. Sieben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und insgesamt 18 Senioren waren positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Sieben ältere Menschen sind in Zusammenhang mit Corona verstorben.
Wie der Geschäftsführer der St. Aurelia GmbH, Achim Siedler, berichtet, waren alle Heimbewohner zweifach geimpft, eine dritte Impfung stand kurz bevor. Auch 90 Prozent seiner Pflegekräfte seien komplett geimpft. Wie genau das Virus in das Seniorenheim gekommen sei, lasse sich nur schwer nachvollziehen. Das private Pflegeheim St. Aurelia bietet insgesamt 87 Pflegeplätze, zudem gibt es zehn Wohnungen in denen Servicewohnen angeboten wird.
"Wir haben sofort gehandelt", beschreibt Siedler die Situation nach dem Ausbruch. Sein Team und er seien auf den - wie er sagt - "Tag X" gut vorbereitet gewesen. "Wir haben damit gerechnet, dass es uns in der Pandemie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen irgendwann treffen kann."
Quarantänestation wurde schnell eingerichtet
So wurde schon länger ein Gebäudeflügel mit zwölf Betten nicht oder nur kaum belegt, um die Möglichkeit zu haben, im Ernstfall eine Quarantänestation einrichten zu können. Auch ausreichend Schutzausrüstung sei auf Vorrat besorgt worden. Ein großes Lob geht an die Beschäftigten: "Sie sind hervorragend mit der Situation umgegangen. Die Erkrankten sind bestens versorgt worden", so Siedler. Dennoch sei der Ausbruch in dieser Intensität überraschend gewesen, besonders angesichts der Tatsache, dass fast alle doppelt geimpft waren.

"Wir wurden noch einmal mehr dafür sensibilisiert, dass wir uns mitten in der Pandemie befinden und weiterhin äußerst vorsichtig sein müssen – trotz Impfung", sagt der Geschäftsführer. Die meisten der Verstorbenen, berichtet er bewegt, seien über 80 Jahre alt und mehrfach vorerkrankt gewesen. Derzeit würden die Bewohnern ihre dritte Impfung bekommen, auch die Pflegekräfte stünden zum Großteil für eine Auffrischung bereit.
Konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt
Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg beschreibt Siedler als "äußerst konstruktiv und kollegial". Gemeinsam habe man versucht, das Infektionsgeschehen nachzuvollziehen und einzudämmen.
"Das Ausbruchsgeschehen im Seniorenheim in Zell ist mittlerweile beendet", heißt es auf Nachfrage aus dem Gesundheitsamt. Die Zusammenarbeit habe sehr gut geklappt, die angeordneten Maßnahmen seien schnell und gut umgesetzt worden. "Der Ausbruch zeigt, dass wir weiter wachsam und vorsichtig sein müssen, insbesondere bei der vulnerablen Gruppe der betagten und vorerkrankten Menschen in unserer Umgebung." Das Gesundheitsamt empfiehlt deshalb dringend, sich - sofern noch nicht geschehen - einer Corona-Schutzimpfung zu unterziehen. Diese Empfehlung richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere jedoch an das Personal in Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Denn hier haben wir die besondere Situation, dass die Impfung bei hochbetagten Menschen nicht mehr so gut vor schweren Verläufen schützt.
Doch die Besucher haben das Virus dann sicherlich nicht in das Heim eingetragen, sondern die Mitarbeiter: Denn von denen kann man bestenfalls vermuten, wie viele geimpft sind. Fragen darf man sie ja nicht. Man darf sie auch nicht zu einem Test zwingen, obwohl sie sehr viel intensiveren Kontakt zu den Patienten haben, als die Angehörigen, die zu Besuch kommen.
Diese Praxis ist sowas von weltfremd! Dass sich selbst geimpfte Besucher testen lassen müssen, zeigt ja, dass man das Problem erkannt hat. Nur auf die eigenen Mitarbeiter darf man diese Erkenntnis nicht anwenden, weil der Gesetzgeber hier nicht aktiv wird.
Wie AK... schon schrieb: bei sehr alten und sehr kranken Menschen den Tod auf eine angeblich nicht wirksame Impfung zu schieben, ist absurd.