Aufatmen am Freitagmorgen. Im Thüngersheimer Wald wird nicht mehr gerodet. Die Nachricht davon macht schnell die Kunde. Dann wird für den Nachmittag eine Pressekonferenz des Landrats angesetzt. Wird er einen Rodungsstopp anordnen?
In Thüngersheim (Lkr. Würzburg) ist die Firma Benkert gerade dabei, 9,8 Hektar Wald zu roden, um auch weiterhin Muschelkalk abbauen zu können. Der Kahlschlag des Waldes sorgt für großes Aufsehen.Thüngersheimer protestierten bereits dagegen.Naturschützern blutet das Herz. Am Samstag gibt es sogar eine Demonstration in Thüngersheim.
Landrat: Jeder Baum ist wichtig für das Klimaziel
Als Landrat Eberhard Nuß zum ersten Mal vor einigen Tagen in der Presse von den Rodungen in Thüngersheim gelesen hat, sei ihm das unter die Haut gefahren. „Wenn wir Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir jeden Baum“, sagt er.
Dann verkündet er, es sei eine Lösung für den Thüngersheimer Wald gefunden worden. Am Morgen habe er mit dem Bund Naturschutz (BN)-Vorsitzenden Armin Amrehn und den Besitzern der Baustoff-Firma Benkert gesprochen. Auch die stellvertretende Landrätin Karen Heußner (Bündnis90/Die Grünen) aus Thüngersheim saß mit am Tisch. „Eine Lösung wurde gefunden“, sagt Nuß.
Zweiter Abschnitt wird in zehn Jahren gerodet – oder noch später
Dann übernimmt Otto Benkert, der Juniorchef der Baustoff-Firma. „Erst einmal roden wir nur 50 Prozent des Waldes. Also fünf statt der vorgesehen 9,8 Hektar“, sagt er und erklärt sich bereit, nicht die komplette Fläche von 9,8 Hektar auf einmal zu roden, sondern in zwei bis drei Abschnitten. Mehr Abbaufläche werde im Moment auch nicht benötigt. Seit 65 Jahren betreibe seine Familie den Steinbruch in Thüngersheim. Das Rohstoffvorkommen würde sich jetzt dem Ende entgegen neigen, fügt er hinzu. Mit der Rodung des zweiten Abschnittes würde er dann in zehn Jahren, vielleicht noch später beginnen.
Der Firmenchef verweist darauf, dass er eine bestandskräftige Genehmigung habe. Aber hat er auch eine Ausnahmegenehmigung nach Paragraf 45 des Bundesnaturschutzgesetz? Diese ist nach Ansicht des Bund Naturschutzes nötig, wenn besonders geschützten Tier- und Vogelarten zu Schaden kommen. „Eine solche Genehmigung liegt derzeit nicht vor“, sagt Mara Hellstern, die Leiterin des Umweltamtes. Als die immissionsrechtliche Genehmigung erteilt wurde, sei die zuständige Genehmigungsbehörde davon ausgegangen, dass eine solche nicht erforderlich sei, erklärt die Juristin.
Naturschutzbehörde wurde bei den Verlängerungen nicht beteiligt
Und bei den Verlängerungen 2012 und 2015? „Im Rahmen der Verlängerungsverfahren wurde die untere Naturschutzbehörde nicht beteiligt“, sagt Hellstern. Warum nicht? „Wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass es keine Veränderungen im Wald gegeben hat“, sagt sie. Ob überhaupt eine Ausnahmegenehmigung nötig sei, werde gerade geprüft. Mitarbeiter der Naturschutzbehörde würden nun versuchen, sich einen Überblick über den Bestand und die Gefährdung der Tiere zu verschaffen.
Naturschützer fordern weiterhin einen sofortigen Stopp der Rodungen
Hat die Behörde einen Fehler gemacht? „Nein“, sagt Landrat Eberhard Nuß deutlich und ergänzt: „2009 wurden die geltenden Gesetze beachtet.“ Ob eine Ausnahmegenehmigung nach dem Bundesnaturschutzgesetz erforderlich ist, werde derzeit noch geprüft.
Steffen Jodl, Geschäftsführer des Bund Naturschutzes Kreisgruppe Würzburg, spricht von einer „Mogelpackung“ und fordert weiterhin einen sofortigen Stopp der Rodungen. „Es wird das erfüllt, was die Firma Benkert will – eine Erweiterung ihrer Fläche. Das tragen wir nicht mit, solange nicht klar ist, ob alles rechtens ist.“ Derweil laufen die Harvester im Wald wieder auf vollen Touren.
Mit der Aussage des Landrates "Wenn wir Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir jeden Baum" ist nun für jedermann klar:
Es gibt, zumindest im Verantwortungsbereich des zitierten Landrates kein Windrad im Wald mehr.
Ein Gewinn für die Natur - und das entgegen der Einstellung der Grünen und von Bund Naturschutz.
Sicher wehren sich die Thüngersheimer -vor allem die „ Reigschmeckten“,die wie überall bei uns hier das Maul weit aufreißen!!!!!
Wieviel Hektar Wald gehen durch Sturm- Verbissschäden usw. verloren?
Wieviel Hektar durch die Schneisen für die Verlegung der Stromkabeln. Für neue Autobahnen? Wie setzt dieser trockene Sommer und Herbst dem Wald zu? Wie sagt ein Sprichwort so passend: den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Die dritte Startbahn im Erdinger Moos, vernichtet über 10.000 ha Vorgelschutzgebiet. Darum sollte scheinheilig ein dritter Nationalpark in die "Diaspora" Unterfranken her. Ein Nationalpark durchschnitten von einer sechspurigen Autobahn und sechspurigen B26 n. Viel Lärm und Geschrei um nichts. Warum bleibt der "luxeröse Lebenswandel betuchter Grünen": "Wasser predigen und Wein trinken" unerwähnt? Wölfe im Schafspelz ist auch so ein Sprichwort. Da wären wir schon beim nächsten "Geschrei": Bei den ach so lieben Wölfen. Warum feierte man hierzulande den Abschuss des letzten Wolfes? Zu guter Letzt: Vergesst bei diesem Geschrei und Getöns die schweigende Mehrheit nicht!
Wer so zockt wie Nuss darf sich über die Auswirkungen nicht beschweren. Vermutlich werden wieder eine ganze Menge junger Polizisten in einen unnötigen Einsatz geschickt. Da bleibt nur Kopfschütteln.
Lasst euch euren Ort nicht von externen Krawallmachern verschmutzen. Solche Gestalten solltet ihr gleich nach Hause schicken.