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Thüngersheim
Kahlschlag beginnt: Bund Naturschutz fordert Rodungsstopp 
Die Firma Benkert schafft Fakten. Am Mittwoch hat ein Harvester damit begonnen, die Bäume reihenweise zu fällen. Gibt es noch Hoffnung?
Am Wald, oberhalb des Steinbruchs in Thüngersheim, hat am Mittwoch der Kahlschlag begonnen. 
Foto: Thomas Obermeier | Am Wald, oberhalb des Steinbruchs in Thüngersheim, hat am Mittwoch der Kahlschlag begonnen. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:01 Uhr

Am Dienstag haben Thüngersheimer Bürger noch gegen die geplante Rodung einer zehn Hektar großen Waldfläche demonstriert. Am Mittwoch hat die Firma Benkert bereits mit dem Kahlschlag begonnen. Im Minutentakt haut ein Harvester reihenweise die Bäume um. Die Schneise im Wald ist bereits von der gegenüberliegenden Höhfeldplatte aus sichtbar. Die Firma Benkert will ihren Steinbruch erweitern. Das Landratsamt Würzburg hat das bereits im Mai 2009 genehmigt. Die Genehmigung wurde mehrfach verlängert. 

Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz?

Der Ärger bei Naturschützern ist groß. „Der Bund Naturschutz hat heute den Regierungspräsidenten erneut aufgefordert, einen sofortigen Rodungsstopp auszusprechen“, teilt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg mit. Amrehn verweist auf Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes. Demnach ist es verboten, besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten zu töten. Mit der Rodung würden diese Verbotstatbestände erfüllt. Vor allem seien diverse Fledermausarten und die Haselmaus betroffen.

Ein Harvester haut im Minutentakt die Bäume um. 
Foto: Thomas Obermeier | Ein Harvester haut im Minutentakt die Bäume um. 

„Es ist davon auszugehen, dass Tiere getötet oder verletzt werden. Zudem werden Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten beschädigt oder zerstört“, zeigt sich Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe ebenfalls erschüttert. Damit werde gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen und auch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verletzt, so der BN in einer Pressemitteilung.

Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken, bestätigt, dass ein Dringlichkeitsantrag des BN vorliegt. "Dieser wird auch vordringlich geprüft." Der Sachverhalt sei aber fachlich und rechtlich komplex. Deshalb seien verschiedene Stellungnahmen einzuholen. Gegenstand der Prüfung seien insbesondere auch artenschutzrechtliche Aspekte im Rahmen der Genehmigung des Abbauverfahrens. Mit einem Ergebnis der Prüfung rechnet Hardenacke in den nächsten Tagen. 

Die Verantwortlichen des BN können das überhaupt nicht verstehen. "Bis dahin ist der Wald abgeschlagen", sagt Jodl und fordert nochmals eindringlich, die Rodungen sofort zu stoppen.  

 
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  • DieWahrheit
    Kahlschlag in Thüngersheim:

    Sehr geehrte Damen und Herren Leserinnen und Leser,
    sehr geehrte Damen und Herren Verantwortliche der Firma Benkert,

    ein mögliche Lösung wurde überhaupt noch nicht diskutiert.
    Was halten sie davon die Firma gänzlich zu schließen.
    Die paar Steine die wir für den Sozialen Wohnungsbau brauchen können wir doch leicht aus Italien, Grichenland oder Polen importieren.

    Es hätte den Vorteil, dass wir hier bei uns die Umwelt schützen und zeitgleich die Wirtschaft in besagten Ländern ankurbeln.
    Die paar Arbeitsplätze die verloren gehen, könnten wir leicht in Altersheimen und Kitas einsetzen.

    Das wäre doch eine win win Situation?

    Gruß
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  • georg-ries@web.de
    Fakt ist, dass im Falle von Windkraftanlagen mindestens 500.000 € an den NABU gezahlt wurden, damit er seine Klage zurücknimmt. Tat er dann auch. Geld stinkt nicht gilt also auch für den NABU. Einfach mal nach NABU und Schutzgeld googeln grinsen
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  • peter.lelowski@web.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette: Bitte keine nicht belegten Behauptungen.
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  • flyarcus@gmx.de
    Bravo Benkert, lasst euch nur nicht verunsichern!! So ein blödes Getue wegen den paar Hektar Wald! Muss jetzt bald jeder Forstarbeiter um sein Leben fürchten, wenn er mit der Kettensäge den Wald betritt? Überall der Aufruf sich gegen Abholzung zu stellen...ist das nicht auch eine Art Volksverhetzung? Das ganze artet ja langsam in Hysterie aus......
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  • georg-ries@web.de
    Kann arcus dies Anschuldigungen auch mit Fakten unterlegen?
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  • Arcus
    Bei der Verlängerung der Genehmigung wurde offensichtlich keine neue Bestandsaufnahme gemacht. Das Landratsamt weigert sich dazu eine Auskunft zu geben.
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  • Arcus
    Ich hab mich mal die letzten beiden Tage etwas schlauer gemacht.
    Das Landratsamt hat offensichtlich bei der Genehmigung nicht so genau hingeschaut. (Ums mal salopp auszudrücken) auch und gerade deshalb ist die Rodung sofort zu stoppen. Wenn die Rodung nicht gestoppt wird, bleibt nur noch ziviler Widerstand. Mit all seinen auch negativen Folgen.
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  • ammi187@gmail.com
    Wenn das stimmt und hier nicht genau hingeschaut wurde, vielleicht sollte die Staatsanwaltschaft mal genauer hinschauen, wer weiß was da damals gelaufen ist? Wäre nicht der erste Fall bei dem man "lokalen Betriebe" Vorteile verschaffen will.
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  • georg-ries@web.de
    Die Staatsanwaltschaft sollte auch gleich mal den Wahrheitsgehalt bei Arcus prüfen. Tatsachenbehauptung muss er belegen können, sonst Verleumdung und üble Nachrede. Also Arcus, wo sind die Beweise?
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  • Alles wurscht..macht euch keinen Kopf...Irgendwann wird auch der letzte begriffen haben dass man nach der kompletten Zerstörung der Natur das Geld nicht essen kann, blöderweise ist dann zumindest für die diejenigen Menschen die Uhr abgelaufen, die ihre Verdauung evolutionsmässig noch nicht rechtzeitig auf Geldscheine umstellen konnten.
    Die Erde jedenfalls braucht zu ihrem eigenen Weiterleben keinen einzigen Menschen, sie dreht sich auch ohne diese verkorkste Spezies weiter...so wie früher...und dann locker und flockig bis zum nächstgelegenen schwarzen Loch
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  • georg-ries@web.de
    Wir haben den Beitrag aufgrund von fehlenden Belegen zu Ihrer Aussage im Nachhinein gesperrt.
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  • r.scheuring@t-online.de
    Bei Windrädern o.k.
    Im Sailershäuser Wald, einem ökologisch wertvollen und geschlossenem Waldgebiet geschah genau das Gleiche. Harvester und Waldarbeiter leisteten ganze Arbeit.
    Das ganze geschah unter vollster Unterstützung der Grünen und von Bund Naturschutz.
    Eine Heuchelei sondersgleichen, die hier geschieht.
    Sind es die Subventionen, die den klaren Menschenverstand, den Natur- und Menschenschutz außer Kraft setzen ?
    Energiewende wird "Grünen-Ende" !
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  • flyarcus@gmx.de
    @Ramazotti...sie haben völlig Recht....und was die Ökos auch nicht ganz kapieren: jedes aufgestellte Windrad braucht ein Fundament aus Beton, das sind 200 Kubikmeter pro Windrad!!! Wo soll der Beton herkommen??? Fa. Benkert liefert den Beton, aber dafür braucht es eben halt auch einen Steinbruch grinsen
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  • ba.stark@web.de
    Bravo Fa. Benkert.

    Was Recht ist muss Recht bleiben. Wenn ein rechtskräftiger Bescheid vorliegt, darf der auch genutzt werden. Endlich jemand, der denn Mumm hat und nicht vor der Öko-Diktatur einknickt.
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  • RProkopf
    Bevor man das Wort in den Mund nimmt, sollte man wissen, was eine Diktatur ist. Wir haben ja Erfahrung in Deutschland.
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  • Arcus
    Der Nabu. Das sind keine Ökodiktatoren.
    Aber Firmen und Behörden, die ohne Not einen wertvollen Wald roden, die bezeichne ich als unsensibel und nicht fähig die Botschaften, die Weltklimarat und Wissenschaft in praktische Politik bzw. Verwaltungshandeln umzusetzen.
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  • georg-ries@web.de
    Bin gespannt ob dieser Beitrag stehen bleibt Redakteur. Ist zwar die Wahrheit, entspricht aber nicht dem Mainstream. Häuser bauen sie alle, aber die Rohstoffe sollen woher kommen bitte? Herr Fritz hat ja bereits unterschwellig dazu aufgefordert die Ketten in den Wald zu schleppen.
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  • Persönlich fände ich es gut wenn auch kleine Wälder abgeholzt werden, woanders wieder aufgeforstet wird (auf dessen Kosten). Was ist eigentlich mit dem Ackerland angrenzend? Wollen die Bauern nicht verkaufen für ein Naherholungsort für Uhu`s oder käme das der Firma Benkert zu teuer?
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  • georg-ries@web.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • ammi187@gmail.com
    Benkert sollte sich schämen hilft wohl nur Boykott wo es nur geht. Regierung von Unterfranken? Das ist eines der inkompetentesten Verwaltungen die ich kenne. Ich selbst habe dort seit 5 Monaten (!!!) einen Widerspruch der aufgrund "Untersetzung" noch nicht bearbeitet wurde.
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