Großes Lob bekam Kulturmanagerin Francisca Bouma vom Höchberger Gemeinderat. "Es ist absolut beeindruckend, was Sie in einem Jahr an Programm auf die Beine gestellt haben", sagte Matthias Rüth (CSU) nach ihrem Rück- und Ausblick auf das Höchberger Kulturleben. Der Gemeinderat stimmte ihm mit Beifall zu. Erst am 15. März 2021 trat die 29-Jährige ihre Stelle als Kulturmanagerin in Höchberg an und hat seitdem insgesamt 34 Veranstaltungen in die Kulturscheune geholt, die von 1640 Gästen besucht wurden.
Ein Fazit, auf das sie gerade wegen Corona stolz sein kann, prägte die Pandemie doch wesentlich ihren Arbeitsalltag, meinte Knahn. Erst mit der Beendigung des Lockdowns im Mai 2021 konnte sie mit ihrer Arbeit beginnen - allerdings immer wieder ausgebremst durch stets neue Regeln und Vorschriften. Dennoch kann Bouma eine positive Bilanz ziehen: Absoluter Höhepunkt sei für sie die offizielle Eröffnung der Kulturscheune am 18. September gewesen- auch diese sollte bereits im April 2020 stattfinden.
Verschiedenste Konzerte, Kindertheatertage und Kabarettabende folgten mit stetig wechselnder Besucherzahl aufgrund von Corona-Regeln. "Deshalb freut es mich jetzt umso mehr, dass seit 27. Januar wieder die Hälfte der Plätze in der Kulturscheune zur Verfügung stehen", sagte Bouma im Hinblick auf die bevorstehenden Veranstaltungen mit den Beutelboxern (4. Februar) und Zappalott (19. Februar), für die es noch Tickets gebe.
Aber auch das weitere Programm ist vielverpsrechend: Im März findet beispielsweise das mainfränkische Literaturfestival MainLit ab 10. März in der Kulturscheune statt - unter anderem mit Roland Jankowsky, der den meisten wohl als Overbeck aus der Krimiserie "Wilsberg" bekannt sein dürfte. Darauf folgen verschiedene Konzerte und Kabarettabende unter anderem mit HG. Butzko und Lizzy Aumeier.
Künstler, die weit über die Region bekannt sind und dazu beitragen, auch die Höchberger Kulturscheune als Marke populär zu machen. Ein Ziel, das die Gemeinde von Beginn an im Sinn hatte. "Die Bekanntheit zu erhöhen und ein noch besseres Marketing steht jedenfalls auch in diesem Jahr auf meiner Agenda", sagte sie dem Gemeinderat. Für sie stehe nun auch die Neukonzeptionierung des Marktfestes sowie die Planung für das Ortsjubiläum 2023 ist. Außerdem möchte Bouma noch eine Kulturkarte einführen und einen Freundeskreis bilden.
Schließlich ging es noch darum, die Benutzungs- und Gebührenordnung für die Kulturscheune zu erlassen. Im Wesentlichen beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass die Kulturscheune vorrangig kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten, Kabarett, Lieder- und Tanzabenden, Poetry Slam und Filmvorführungen vorbehalten sind. Darüber hinaus sind Versammlungen von Vereinen, Parteien und Organisationen nur montags bis donnerstags zugelassen. Feiern der Vereine sowie private Feierlichkeiten sind nicht zugelassen. Dafür stünde auch das Kulturstüble nicht zur Verfügung. Dieses soll vielmehr - neben dem Vereinszimmer im AWO-Haus - künftig als Versammlungsraum der Vereine dienen. Baurechtlich müsse das aber noch vom Landratsamt abgesegnet werden, sagte Bürgermeister Alexander Knahn.
Für externe, kommerzielle Anmietungen der Höchberger Kulturscheune ist eine Gebühr von 500 Euro netto zu entrichten, für nicht kommerzielle Anmietungen sind 175 Euro vorgesehen (beides gilt nur für kulturelle Veranstaltungen). Für sonstige Veranstaltungen wurden 300 Euro beschlossen. Susanne Cimander (Bündnis 90/Die Grünen) bat abschließend noch darum, jedem Veranstalter die Hausordnung an die Hand zu geben.