Die neue Kulturscheune in Höchberg ist seit geraumer Zeit fertig. Damit sie aber auch mit Leben gefüllt wird, bedarf es einer Person, die in der Kulturszene gut vernetzt ist, Veranstaltungen organisieren kann und mit der Gemeinde gut zusammen arbeitet. Deshalb war sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einig, dass man die Stelle eines Kulturmanagers ausschreiben möchte. Die Aufgaben seien so umfangreich, dass man diese unmöglich mit den personellen Ressourcen aus der Verwaltung stemmen könne, erklärte Bürgermeister Alexander Knahn. Und auch der bisherige Kulturreferent des Kulturstübles, Reiner Klinger, könne dies nicht alleine leisten. "Dieser Ort schreit nach mehr", meint Bürgermeister Knahn und betont, dass sich die Stelle nicht nur auf die Kulturscheune beschränke, sondern die gesamte Kulturlandschaft Höchbergs sowie die Vernetzung der Vereine im Blick haben muss.
Befristung der Stelle fand keine Mehrheit
Die Verwaltung hatte dem Gremium dazu einen Entwurf vorgelegt, der eine befristete Stelle auf drei Jahre vorsah. Knahn selbst hielt eine "längere Testphase für sinnvoll, da die Person ja auch Referententätigkeiten übernimmt und liefern muss." Damit konnten sich aber viele Gemeinderäte nicht anfreunden. CSU-Fraktionssprecher Matthias Rüth begrüßte es zwar, dass die Verwaltung dem Antrag der CSU, die Stelle eines hauptamtlichen Kulturreferenten auszuschreiben, gefolgt war, fand aber eine Befristung der Stelle für nicht mehr zeitgemäß. Sven Winzenhörlein (Bündnis 90/Die Grünen) schlug vor, die Stelle anstatt für drei Jahre, für ein Jahr zu befristen." Seine Fraktionskollegin Susanne Cimander plädierte für unbefristet.
Auch in der Frage, ob die Stelle in Teil- oder Vollzeit besetzt werden soll, war man sich uneins. Während sich Cimander sogar zwei Personen für das große Aufgabenpaket vorstellen konnte, stellte Walter Feineis (fraktionslos) den Antrag auf eine Teilzeit-Beschäftigung. "Damit fahren wir nur halbes Risiko, denn bezahlen müssen wir es ja auch." Für eine Halbtagsstelle sprachen sich auch Kai Dunkel von den Freien Wählern sowie Sophia Ilg von den Grünen aus. Bernd van Elten (FDP) hingegen betrachtete es pragmatisch: "Es ist eine Herausforderung, diesen Standort zu beleben. Ich würde es vom Bewerber abhängig machen", denn dieser müsse nicht nur mit der Gemeinde gut zusammen arbeiten, sondern auch Talent beweisen, die verschiedensten Kulturangebote nach Höchberg zu holen. "Schließlich wollen wir alle Altersgruppen erreichen."
Bewerber müssen Konzept vorstellen
Darin waren sich dann wieder alle einig. "Fakt ist, dass wir die Kulturscheune zu einer Marke weit über die Grenzen Höchbergs machen wollen", so Knahn. Allein dies stelle die Bewerber auf eine harte Probe. Darüber hinaus soll sich der künftige Kulturmanager um die 1275-Jahr-Feier, eine gute Vernetzung der Vereine und die Auslastung weiterer Veranstaltungsbäude wie zum Beispiel die Präparandenschule in Höchberg kümmern. Deshalb einigte man sich abschließend darauf, die Stelle unbefristet auszuschreiben, mit der Möglichkeit, sich in Halb- oder Vollzeit bewerben zu können. Zudem müssen die Bewerber aus der engeren Vorwahl dem Gemeinderat ein Konzept vorstellen.
"Wir haben Mut mit dem Bau der Kulturscheune bewiesen, also sollten wir jetzt auch Mut mit der Ausschreibung dieser Stelle haben", meinte SPD-Gemeinderat Bernhard Hupp.