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Veitshöchheim
Totalausfall bei Puma-Panzer: Generalmajor von Butler aus Veitshöchheim machte auf die Mängel aufmerksam
Bei einer Schießübung sind 18 von 18 Schützenpanzern ausgefallen. Der Kommandeur der 10. Panzerdivision war daran beteiligt und sorgte in Berlin für mächtig Wirbel.
Generalmajor Ruprecht von Butler ist Kommandeur der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim.
Foto: Thomas Obermeier (Archiv) | Generalmajor Ruprecht von Butler ist Kommandeur der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:24 Uhr

Der Schützenpanzer Puma war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der "Spiegel" am Samstag.

Das Magazin berief sich auf ein Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, an die Führung des Heeres und das Verteidigungsministerium. Die letzten beiden noch einsatzbereiten Pumas seien "am gestrigen Schießtag nach anderthalb Stunden mit Turmdefekten" auch noch ausgefallen, schrieb der General aus Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) demnach. Ihm ist die Panzergrenadierbrigade 37 unterstellt. Die Mitteilung sorgt seit Freitag im Verteidigungsministerium für Wirbel. Die Art der Mängel seien der Truppe bereits bekannt gewesen, heißt es in der Mail des Kommandeurs, sie seien "allerdings noch nie in dieser Häufigkeit" aufgetreten.

Keine Auskunft zu Standort der Schützenpanzer Puma

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zieht weitreichende Konsequenzen aus dem Desaster. Die SPD-Politikerin ließ am Montag geplante Nachbeschaffungen des Gefechtsfahrzeugs auf Eis legen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Wie viele der 18 Schützenpanzer in Unterfranken stationiert waren, gab die Bundeswehr auf Anfrage nicht bekannt.

Ruprecht von Butler ist gebürtiger Oberfranke und trat 1986 in die Bundeswehr ein. Seit März 2021 ist er Kommandeur der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim. An den Main wechselt er vom Verteidigungsministerium, wo er als Unterabteilungsleiter in der Abteilung Führung Streitkräfte tätig war. Von 2017 bis 2018 führte der aus der Truppengattung der Panzeraufklärer stammende Brigadegeneral von Butler die Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen", die zur 10. Panzerdivision gehört. Der 55-Jährige ist verheiratet und hat fünf Kinder.

Wenn er denn fährt, kann der Schützenpanzer Puma eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde erreichen.
Foto: Philipp Schulze, dpa | Wenn er denn fährt, kann der Schützenpanzer Puma eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde erreichen.

Der Name von Butler ist in Franken bekannt – in Veitshöchheim genauso wie in der Truppe: Von Butler entstammt einer alten fränkischen Offiziersfamilie, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr. Sein älterer Bruder, Carl Hubertus von Butler, kommandierte von 2005 bis 2009 die Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim, sein Vater Ruprecht von Butler führte von 1971 bis 1973 die Panzergrenadierbrigade 35 und von 1977 bis 1981 die Infanterieschule (beide in Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen). Sein Onkel Peter von Butler hatte von 1964 bis 1967 das Kommando der 12. Panzerdivision inne, deren Stab unter seiner Führung von Tauberbischofsheim nach Veitshöchheim verlegt wurde.

Mit Informationen von dpa

 
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  • Eos123456
    Marode Kriegswaffen sind nicht per se schlecht.

    Sie können auch ein Zeichen gelebter Friedenspolitik sein.
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  • Arcus
    Die Verteidigungsministerin ist weit davon entfernt, von mir eine Freundin genannt zu werden.
    Daß sie aber jetzt endlich mal der Rüstungsindustrie entschieden entgegentritt, verdient Hochachtung. Die Politkasper der CSU/CSU, die die jetzigen Verhältnisse bei der Bundeswehr zu verantworten haben, sollten in ihrer Kritik zurückhaltender sein und sich eher für ein maxima
    culpa stark machen.
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  • berndschebler@mail.de
    Deutschland und seine Politiker, die keine Ahnung haben, werden auf solche Posten gewählt, die ganze Welt lacht über Deutschland. Für solche Fehler muss man dann noch mehr Stern bezahlen.
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  • MP-Log
    Ist ein solcher Totalausfall noch mit Unfähigkeit erklärbar? Oder muss schon an Sabotage gedacht werden? Ist Schröder der einige, der auf Putins Gehaltsliste steht? --- Fragen über Fragen? --- Ein Fall die Ermittlungsbehörden und den Militärischen Abschirmdienst? Ein Anfangsverdacht liegt doch in der Luft!
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  • Albatros
    Das ist die konsequente Fortführung einer CSU/SPD geführten Regierung der letzten 20 Jahre. Drei Frauen haben mit Inkompetenz und Nichtwissen eine Bundeswehr gendertauglich gemacht, aber mehr auch nicht. Im Gegenteil, das Hauptaugenmerk lag darin, die Bundeswehr waffentechnisch so gering wie möglich auszurüsten, da man noch an die Fortsetzung der Perestroika glaubte. Jetzt nachdem Putin die Ukraine überfallen hat, geraten alle in Panik, weil man feststellt, dass man nicht ansatzweise verteidigungsbereit wäre. Die Bundeswehr ist heruntergewirtschaftet und verwaltet sich seit Jahren zu Tode. Genau so viele Beamte wie Soldaten sorgen für unfassbare Steuerverschwendung, aber dies wird alles unter den Teppich gekehrt. Jetzt ist die 3. Frau am Ruder, strotzt ebenso vor Inkompetenz wie ihre Vorgängerinnen und wird wohl das Verteidigungsministerium vollends zu Grunde richten. Wir haben zwar keine wehrhafte Bundeswehr mehr, aber dafür sind wir wenigstens bunt und regenbogenfarbig.
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  • lanalando
    Wer prüft und testet die Fahrzeuge überhaupt vorm Kauf ? Oder kauft man Panzer mit Kreuz im Katalog an ? Quer durch die Bank hatten wir fast nur unfähige Verteidigungsminister die unsere Bundeswehr eigentlich für die Bündnispartner NATO lächerlich und kampfunfähig gemacht haben. Verteidigungsminister soll vom Fach sein und aus Armee kommen und das gilt für die meisten Minister die Ahnungslosigkeit auf zwei Beinen die dann noch Fachberater haben und auch nix wissen.
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  • jhuller@gmx.de
    Der Beschaffungsprozess ist wohl eher wie beim Hausbau: man lässt einen Plan nach Anforderungsliste/Pflichtenheft anfertigen, nach dem das Wunschgerät konstruiert und gebaut werden soll. Maßanzug statt Stange.

    Das Problem: mit dem ganzen lähmenden Behörden- und Beamtenapparat hintendran zieht sich alleine die Planungsphase über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hin, sodass sich inzwischen die Welt weiter gedreht und die Anforderungen sich 17Tsd mal geändert haben. Also folgt Planänderung auf Planänderung. Am Ende kommt dann so ein Gestupfel dabei heraus und nichts passt mehr richtig zusammen. Der Fehler liegt im System.

    Würde die Bundeswehr die Fahrzeuge durch Kreuzchen aus dem Katalog beschaffen, würden die sicher besser funktionieren. Dann wäre aber das Wehrbeschaffungsamt mit seinen zehntausend Beamten überflüssig. Was sollen die dann den ganzen Tag tun? Die sind alle unkündbar....
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  • jhuller@gmx.de
    Die Angelegenheit ist in meinen Augen in erster Linie eine Schande für die Industrie und speziell den Hersteller. Wie kann man so einem Schrott abliefern? Und das auch noch viel zu spät und weit über dem geplanten Budget? Eine Schande.

    Dass die Politik so dumm ist, und sich von der Industrie so an der Nase herumführen lässt, ist ja nichts Neues. Das sind wir von unserem Verkehrsministerium gewohnt. Vielleicht sollten Politiker aller Farben mal den Kopf aus dem Allerwertesten der Industrie ziehen und auf den Tisch hauen. Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird. Wenn nicht pünktlich in der gewünschten Qualität liefert, wird als Lieferant ausgewechselt.
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  • waldwichtel
    Kein Wunder, wenn alle unsinnigen Sonderwünsche berücksichtigt werden wie z. B. Sitzplätze auch für Schwangere.
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  • Albatros
    Von der Leyen: Ohne jegliches Fachwissen versuchte von der Leyen Ihre Inkompetenz durch ein Heer von Beratern, mit zum Teil rechtswidrigen Auftragsvergaben, zu kaschieren. Zweistellige Millionenbeträge wurden zum Fenster herausgeworfen. Im Zuge der parlamentarischen Aufklärung waren dann wie von Geisterhand Handydaten gelöscht, Akten unzulässig geschwärzt oder Dateien vernichtet. Für eine Ministerin, welche dem Land millionenschweren Schaden zugefügt hat kam nicht etwa das Ende ihrer Karriere, nein, in Parteikreisen greift man sich unter die Arme und so machte "Mutti" Frau von der Leyen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zur Kommissionspräsidentin; so funktioniert Politik. Frau Kramp-Karrenbauer verwaltete das Chaos von Frau von der Leyen und Frau Lambrecht wird der Lachtruppe den Todesstoß versetzen, denn auch sie kommt mit geballter Erfahrung und Kompetenz daher, dass man sich fremdschämen muss.
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  • austroewer
    Mich würde mal interessieren, was ausgefallen ist, ev. ist der linke Blinker nicht gegangen??
    Vielleicht war es auch die Heizung?
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  • jhuller@gmx.de
    Wahrscheinlich hat man bemerkt, dass letzten Monat die AU abgelaufen ist und man musste alle Fahrzeuge mit sofortiger Wirkung stilllegen.
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  • Albatros
    Das ist durchaus denkbar in einem so von Bürokratie geschwängertem Land.
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  • Eos123456
    Früher hieß es:

    "Frieden schaffen ohne Waffen". Das hat leider nicht geklappt.

    Heute ist die Devise wie es scheint "Frieden schaffen mit funktionsunfähigen Waffen" - und das wird wohl hinhauen.
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  • Arcus
    Ergebnis von 16 Jahren Verteidigungsminister*innen von CSU/CDU. Der Lügengraf von der CSU war nicht der Einzige, der der Bundeswehr schweren Schaden zugefügt hat.
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  • HeilHK
    Wo ist Panzer Uschi? Hat sie damals nicht den "schwangeren freundlichen Panzer" so bestellt? Von diesen unsäglichen Machenschaften hört man heute nix mehr, wobei Rheinmetall natürlich die Fehler beheben muss.
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  • Eos123456
    Ich hoffe nur, dass sich das nicht allzu negativ auf meine Rheinmetall-Aktien auswirkt.
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  • r.kerber@web.de
    Den Rheinmetall-Aktienkurs wird’s nicht beeinflussen. Der Puma komm von Kraus-Maffei Wegmann. Das sind die anderen.
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  • lanalando
    Uschi macht Jetzt Mist in noch höhere Etage im EU Parlament.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Nicht im EU Parlament, in der EU Kommission
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