Der Schützenpanzer Puma war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der "Spiegel" am Samstag.
Das Magazin berief sich auf ein Schreiben des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, an die Führung des Heeres und das Verteidigungsministerium. Die letzten beiden noch einsatzbereiten Pumas seien "am gestrigen Schießtag nach anderthalb Stunden mit Turmdefekten" auch noch ausgefallen, schrieb der General aus Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) demnach. Ihm ist die Panzergrenadierbrigade 37 unterstellt. Die Mitteilung sorgt seit Freitag im Verteidigungsministerium für Wirbel. Die Art der Mängel seien der Truppe bereits bekannt gewesen, heißt es in der Mail des Kommandeurs, sie seien "allerdings noch nie in dieser Häufigkeit" aufgetreten.
Keine Auskunft zu Standort der Schützenpanzer Puma
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zieht weitreichende Konsequenzen aus dem Desaster. Die SPD-Politikerin ließ am Montag geplante Nachbeschaffungen des Gefechtsfahrzeugs auf Eis legen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Wie viele der 18 Schützenpanzer in Unterfranken stationiert waren, gab die Bundeswehr auf Anfrage nicht bekannt.
Ruprecht von Butler ist gebürtiger Oberfranke und trat 1986 in die Bundeswehr ein. Seit März 2021 ist er Kommandeur der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim. An den Main wechselt er vom Verteidigungsministerium, wo er als Unterabteilungsleiter in der Abteilung Führung Streitkräfte tätig war. Von 2017 bis 2018 führte der aus der Truppengattung der Panzeraufklärer stammende Brigadegeneral von Butler die Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen", die zur 10. Panzerdivision gehört. Der 55-Jährige ist verheiratet und hat fünf Kinder.
Der Name von Butler ist in Franken bekannt – in Veitshöchheim genauso wie in der Truppe: Von Butler entstammt einer alten fränkischen Offiziersfamilie, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr. Sein älterer Bruder, Carl Hubertus von Butler, kommandierte von 2005 bis 2009 die Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim, sein Vater Ruprecht von Butler führte von 1971 bis 1973 die Panzergrenadierbrigade 35 und von 1977 bis 1981 die Infanterieschule (beide in Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen). Sein Onkel Peter von Butler hatte von 1964 bis 1967 das Kommando der 12. Panzerdivision inne, deren Stab unter seiner Führung von Tauberbischofsheim nach Veitshöchheim verlegt wurde.
Mit Informationen von dpa
Sie können auch ein Zeichen gelebter Friedenspolitik sein.
Daß sie aber jetzt endlich mal der Rüstungsindustrie entschieden entgegentritt, verdient Hochachtung. Die Politkasper der CSU/CSU, die die jetzigen Verhältnisse bei der Bundeswehr zu verantworten haben, sollten in ihrer Kritik zurückhaltender sein und sich eher für ein maxima
culpa stark machen.
Das Problem: mit dem ganzen lähmenden Behörden- und Beamtenapparat hintendran zieht sich alleine die Planungsphase über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hin, sodass sich inzwischen die Welt weiter gedreht und die Anforderungen sich 17Tsd mal geändert haben. Also folgt Planänderung auf Planänderung. Am Ende kommt dann so ein Gestupfel dabei heraus und nichts passt mehr richtig zusammen. Der Fehler liegt im System.
Würde die Bundeswehr die Fahrzeuge durch Kreuzchen aus dem Katalog beschaffen, würden die sicher besser funktionieren. Dann wäre aber das Wehrbeschaffungsamt mit seinen zehntausend Beamten überflüssig. Was sollen die dann den ganzen Tag tun? Die sind alle unkündbar....
Dass die Politik so dumm ist, und sich von der Industrie so an der Nase herumführen lässt, ist ja nichts Neues. Das sind wir von unserem Verkehrsministerium gewohnt. Vielleicht sollten Politiker aller Farben mal den Kopf aus dem Allerwertesten der Industrie ziehen und auf den Tisch hauen. Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird. Wenn nicht pünktlich in der gewünschten Qualität liefert, wird als Lieferant ausgewechselt.
Vielleicht war es auch die Heizung?
"Frieden schaffen ohne Waffen". Das hat leider nicht geklappt.
Heute ist die Devise wie es scheint "Frieden schaffen mit funktionsunfähigen Waffen" - und das wird wohl hinhauen.