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OSTHAUSEN
Todesursache im Schweineskandal weiterhin unklar
Inzwischen ist der Stall geleert und gereinigt, in dem im November 2017 rund 2000 Schweine verendet sind.
Foto: Gerhard Meißner | Inzwischen ist der Stall geleert und gereinigt, in dem im November 2017 rund 2000 Schweine verendet sind.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:48 Uhr

Von einer „menschlichen und ethischen Katastrophe“ spricht Landrat Eberhard Nuß (CSU) angesichts des Schweinskandals im Gelchsheimer Ortsteil Osthausen (Lkr. Würzburg), für den nun zunächst der Landkreis Würzburg aufkommen muss. 195 000 Euro hat die Beseitigung der rund 2000 Schweine gekostet, die vermutlich schon im November vergangenen Jahres in dem Stall verendeten. Erst im April hatte sich der Landwirt über seinen Anwalt bei den Behörden gemeldet.

Kosten nicht eingeplant

Weil die Entsorgungskosten nicht im Kreishaushalt eingeplant waren, musste der Hauptausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung die entsprechendes Geld freigeben. Das Veterinäramt hatte eine sogenannte Ersatzvornahme angeordnet, nachdem der Betreiber des Stalls über seinen Anwalt mitgeteilt hatte, dass er nicht in der Lage sei, die Kosten für die Räumung des Stalls und die Beseitigung der Kadaver zu zahlen.

Der Landkreis wird nun versuchen, die Kosten einzutreiben. Die Rechnung, die der Landwirt erhalten wird, wird allerdings höher ausfallen als 195 000 Euro. Er muss nämlich auch den Personaleinsatz des Veterinäramts bezahlen, so die Pressestelle des Landratsamts.

Ermittlungen zur Todesursache dauern an

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft beschäftigen sich derweil weiterhin mit der Todesursache der Schweine. Eine Untersuchung des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergab wegen des fortgeschrittenen Verwesungszustand der Kadaver keine sicheren Erkenntnisse.

Ein technischer Sachverständiger wurde hinzugezogen, um den Zustand der Stallung, insbesondere der Lüftungsanlage zu überprüfen. Sein Gutachten sei erst in vier bis sechs Wochen zu erwarten, wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Anfrage der Redaktion mitteilte.

 
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    Ohne die ethisch mehr als fragwürdige Massentierhaltung, wie sie in vielen Ställen auch im
    Och-Gau betrieben wird, wäre so etwas nicht passiert.
    Die Kontrollen in Bayern sind mehr als dünn. Ohne Selbstanzeige wäre der Tod der vielen Tiere vermutlich erst viel später entdeckt worden.
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  • M. Z.
    …….."Massentierhaltung, wie sie in vielen Ställen auch im
    Och-Gau betrieben wird" Das ist keine Massentierhaltung sondern zeitgemäße Haltung so wie es der Tierschutz vorschreibt und wirtschaftlich vertretbar ist. Massentierhaltung findet in viel größeren Dimensionen statt und da reden wir von Ställen bei denen viele Tausende Tiere gehalten werden. Die Größe derStälle im Och. Gau sind notwendig, damit man halbwegs günstiges Fleisch produzieren kann, so wie es der Verbraucher will. Wenn alle etwas mehr für Lebensmittel zahlen würden und das Geld beim Produzenten ankommen würde, wären auch weniger Tiere in diesen Ställen stehen grinsen Lieber "Arcus" da haben Sie leider eine falsche These von den irgendwelchen Stimmungsmachern aufgeriffen !!! Und bitte nicht das Drama von dem Schweinestall auf alle Landwirte spiegeln. Die meisten Landwirte können das Drama auch nicht verstehen ! Sie wissen möglicherweite nur mehr über die Hintergründe des Dramas, wie sie die Presse derzeit wieder gibt.
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    Lieber Apfelbaum. Was ist das denn anderes als Massentierhaltung?
    Ich Schere die Bauern keineswegs über einen Kamm. Im Gegenteil, ich keine viele verantwortungsvolle Landwirte. Ich bin auch dafür, dass die Bauern vernünftig entlohnt werden. Fleisch für übersättigte Märkte zu erzeugen gehört nicht dazu. Aber dafür sind am wenigsten die Bauern selbst verantwortlich.
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  • G. M.
    Das Thema auf das Stichwort Massentierhaltung zur verkürzen, greift aber auch zu kurz. Tierwohl hängt nicht von der Größe des Bestandes ab, sondern davon, wie das einzelne Lebewesen behandelt wird. Wenn ich nur daran zurückdenke, wie früher Rinder, speziell Milchkühe gehalten wurden. In Anbindehaltung, ohne Bewegungsfreiheit, ihr Leben lang nur die Wand und die Futterraufe vor Augen. Wenn ich mir heutige Freilauf- und Außenluftställe anschaue, ist das kein Vergleich mehr. In der Schweinehaltung war es nicht viel anders. Dass es damals wie heute Tierquälerei und unzumutbare Zustände gibt, ist unbestritten. Aber das ist nicht der Normalfall.
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  • G. M.
    Billiges Schweinefleisch wird produziert, weil billiges Schweinefleisch gekauft wird. Der Landwirt, der sich dem Markt anpasst, ist da nur ein Glied in der Kette. Schlimm genug, aber jeder, der im Supermarkt nach dem Schweinebraten für unter drei Euro das Kilo greift, macht sich ebenfalls ein Stück weit mitschuldig.
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  • I. F.
    Billiges Fleisch wird gekauft, weil es angeboten wird. Ich habe ja fast keine Möglichkeit Fleisch aus artgerechter Haltung zu kaufen. Und wenn es teurer wird gibt es eben weniger Fleisch auf dem Tisch, was sowieso viel gesünder wäre.
    Landwirte seid mutig und macht diese Spirale mit immer mehr Tieren und immer niedrigeren Fleischpreisen nicht länger mit!
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  • M. Z.
    Liebe Mainpost, Lieber Herr Meißner, bitte dran bleiben. Wäre schade, wenn die Wahrheit nicht ans Licht kommt ! Wäre auch schade, wenn das Landratsamt hier dem Schuldigen ein Zahlungsziel von 6 Monaten oder länger einräumt (oder Zeit hab bis nach der Landtagswahl) ! Ich Muss meine Abgaben an öffentliche Einrichtungen / Kommunen auch innerhalb von 2 Wochen zahlen ! Bitte dran bleiben und dann wenn es nach Presserecht möglich ist Ross & Reiter nennen !
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  • G. M.
    Lieber Apfelbaum, ich bin mir sicher, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Zumindest in dem Maß, wie es für die juristische Würdigung nötig ist. Ob eine Straftat vorliegt, ist eine Frage, der die Staatsanwaltschaft und das Gericht nachgehen müssen. Da hab ich großes Vertrauen, dass sie das ohne Rücksicht auf Wahltermine tun. Ross und Reiter namentlich zu nennen, wird hier sicher nicht passieren. Auch Schuldige haben Persönlichkeitsrechte, die es zu wahren gilt. Das mag manchmal unverständlich scheinen, aber das ist gut so. Die Schattenseite ist, dass dadurch auch Landwirte, die ihren Job richtig machen, in der Öffentlichkeit ebenfalls in Verdacht geraten sind.
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    Vor allem beim Landratsamt mal nachfragen, ob wenigstens die Kontrolldichte erhöht wurde und welche sonstigen Lehren aus dem Vorfall gezogen werden.
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  • E. D.
    Mal abwarten. Erst passiert nix. Dann wieder nix und dann werden alle geltenden Gesetze für die anderen Landwirte geändert! Diejenigen die alles richtig gemacht haben bekommen höhere Auflagen und diejenigen die alles verbockt haben sind "FEIN" raus. Nächste "Firma" und weiter geht's.
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  • E. S.
    Als Landwirt hat er doch Grund und Boden bzw. Immobilien, da lässt sich sicher einiges finanziell verwerten. Interessant auch, dass dieser Mensch sich erst fünf Monate später mit einem "Anwalt" bei den Behörden meldet.
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    Rechnung an den Landwirt kann gestellt werden - allerdings wird der NIE zahlen!!
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