
Von einer „menschlichen und ethischen Katastrophe“ spricht Landrat Eberhard Nuß (CSU) angesichts des Schweinskandals im Gelchsheimer Ortsteil Osthausen (Lkr. Würzburg), für den nun zunächst der Landkreis Würzburg aufkommen muss. 195 000 Euro hat die Beseitigung der rund 2000 Schweine gekostet, die vermutlich schon im November vergangenen Jahres in dem Stall verendeten. Erst im April hatte sich der Landwirt über seinen Anwalt bei den Behörden gemeldet.
Kosten nicht eingeplant
Weil die Entsorgungskosten nicht im Kreishaushalt eingeplant waren, musste der Hauptausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung die entsprechendes Geld freigeben. Das Veterinäramt hatte eine sogenannte Ersatzvornahme angeordnet, nachdem der Betreiber des Stalls über seinen Anwalt mitgeteilt hatte, dass er nicht in der Lage sei, die Kosten für die Räumung des Stalls und die Beseitigung der Kadaver zu zahlen.
Der Landkreis wird nun versuchen, die Kosten einzutreiben. Die Rechnung, die der Landwirt erhalten wird, wird allerdings höher ausfallen als 195 000 Euro. Er muss nämlich auch den Personaleinsatz des Veterinäramts bezahlen, so die Pressestelle des Landratsamts.
Ermittlungen zur Todesursache dauern an
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft beschäftigen sich derweil weiterhin mit der Todesursache der Schweine. Eine Untersuchung des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergab wegen des fortgeschrittenen Verwesungszustand der Kadaver keine sicheren Erkenntnisse.
Ein technischer Sachverständiger wurde hinzugezogen, um den Zustand der Stallung, insbesondere der Lüftungsanlage zu überprüfen. Sein Gutachten sei erst in vier bis sechs Wochen zu erwarten, wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Anfrage der Redaktion mitteilte.
Och-Gau betrieben wird, wäre so etwas nicht passiert.
Die Kontrollen in Bayern sind mehr als dünn. Ohne Selbstanzeige wäre der Tod der vielen Tiere vermutlich erst viel später entdeckt worden.
Och-Gau betrieben wird" Das ist keine Massentierhaltung sondern zeitgemäße Haltung so wie es der Tierschutz vorschreibt und wirtschaftlich vertretbar ist. Massentierhaltung findet in viel größeren Dimensionen statt und da reden wir von Ställen bei denen viele Tausende Tiere gehalten werden. Die Größe derStälle im Och. Gau sind notwendig, damit man halbwegs günstiges Fleisch produzieren kann, so wie es der Verbraucher will. Wenn alle etwas mehr für Lebensmittel zahlen würden und das Geld beim Produzenten ankommen würde, wären auch weniger Tiere in diesen Ställen stehen
Ich Schere die Bauern keineswegs über einen Kamm. Im Gegenteil, ich keine viele verantwortungsvolle Landwirte. Ich bin auch dafür, dass die Bauern vernünftig entlohnt werden. Fleisch für übersättigte Märkte zu erzeugen gehört nicht dazu. Aber dafür sind am wenigsten die Bauern selbst verantwortlich.
Landwirte seid mutig und macht diese Spirale mit immer mehr Tieren und immer niedrigeren Fleischpreisen nicht länger mit!