Letztes Jahr war der Verkauf von Feuerwerkskörpern vor Silvester nicht erlaubt. Umso mehr dürften sich nun manche freuen, dass dieses Jahr wieder munter geböllert werden darf. Doch was ist mit unseren Haustieren? Maxim Iochim, Tierpfleger und Pressesprecher des Würzburger Tierheims, verrät, ob Feuerwerk und Haustiere zwei unvereinbare Begriffe sind.
Frage: Herr Iochim, Wie verhalten sich Haustierbesitzende idealerweise, um ihre Tiere sicher und stressfrei durch die Nacht zu bringen?
Maxim Iochim: Am besten ist es natürlich, mit dem Hund um Mitternacht nicht rauszugehen. Das Gassigehen sollte schon auf vorher verschoben werden, vielleicht auf 20 Uhr, bevor die ersten Böller losgehen. Katzen, die Freigang haben, sollte man auf jeden Fall im Haus lassen. Man könnte auch schon vor Silvester mit einem Training beginnen, um den Tieren die Angst zu nehmen und die Nacht entspannter für sie zu gestalten. Mit sehr ängstlichen, stressanfälligen Hunden rate ich, aufs Land zu fahren, wo nichts los ist und sich dort vielleicht ein Hotel zu nehmen. Das ist am entspanntesten für die Hunde. Sollte das nicht gehen, dann sollte man auf jeden Fall die Rollos runter machen und den Fernseher oder das Radio ganz laut stellen, damit die Außengeräusche nicht so eindringen können.
Haben Sie irgendwelche Geheimtipps, um durch den Abend zu kommen?
Iochim: Leider nicht. Ich weiß, was Sie meinen, aber jedes Tier ist unterschiedlich. Ich habe einen Hund, der würde an Silvester sogar freiwillig rausgehen. Dafür säße mein anderer Hund in einer Ecke und würde warten, bis der Spuk vorbei ist. Es kommt wirklich auf das Tier selbst an.
Ist es vertretbar, trotz Haustier im eigenen Garten Feuerwerkskörper abzuschießen?
Iochim: Nein. Es geht ja nicht nur um Haustiere, sondern um alle Tiere. Die haben alle Panik. Man sollte komplett auf das Böllern verzichten. Es gibt so viele Alternativen wie Wunderkerzen beispielsweise, die keine Lautstärke machen. Das ist viel sinnvoller, auch für die Umwelt, als Kanonen und Böller.
Warum ist das Feuerwerk überhaupt so stressig für die Tiere?
Iochim: Erst einmal ist es natürlich die Lautstärke. Dann ist es auch noch dieses komische Bunte, das plötzlich am Himmel erscheint. Dann kann es zum Beispiel auch sein, dass mal ein Fenster wackelt oder sowas. Das ist ganz unterschiedlich. Aber meistens ist es die Lautstärke und auch die Menge an Böllern. Es ist ja nicht nur ein Böller, sondern es ist ja wirklich dauerhaft. Das schlimme ist auch, Tiere hören viel besser als wir. Am besten ist es wirklich, ganz auf Feuerwerkskörper zu verzichten.
Haben Sie einen Ratschlag an Menschen, die keine Haustiere haben, aber trotzdem respektvoll gegenüber Haustieren und Wildtieren sein wollen?
Iochim: Eigentlich sollte man das Böllern komplett unterlassen. Wenn man unbedingt böllern möchte, sollte man raus aus den Wohngebieten und lieber zu Orten, an denen es sowieso laut sein wird wie beispielsweise in der Innenstadt. Wenn man unbedingt Raketen schießen möchte, sollte man da hingehen und nicht unbedingt in Wohngebiete, wo oft viele Haustiere wohnen.
Haben sie etwas, das Sie am Ende noch loswerden wollen?
Iochim: Also erstmal wünscht der Tierschutzverein allen ein frohes und gesundes neues Jahr! Und ich persönlich rate wirklich einfach dazu, von Feuerwerkskörpern Abstand zu nehmen, der Umwelt und den Tieren zuliebe. Das Geld, das man in die Raketen und Böller gesteckt hätte, könnte man stattdessen auch an eine Tierschutzorganisation spenden.
War jedes Jahr ein echtes Drama … irgendwann wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen und bin mit ihm um Mitternacht ins Auto gestiegen und durch die Gegend gefahren …
Eine zugegeben ökologisch fragwürdige Lösung – aber meinem Hund hat es tatsächlich geholfen … und so haben wir dann viele Jahreswechsel gemeinsam im Auto verbracht …😉
Aber ich weiß, das ist nicht normal. Und unser blinder Kater hat auch immer gezittert und sich versteckt.
P S. Ich habe noch NIE geböllert.