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Würzburg
Silvester: Trotz Feuerwerksverbot mahnen Rettungsdienste zur Vorsicht
Während der Verkauf von Raketen und Böllern nicht erlaubt ist, bleibt das Abbrennen von Feuerwerk gestattet. Nun melden sich Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter zu Wort.
Um Krankenhäuser in der Corona-Pandemie nicht zusätzlich zu belasten, darf auch in diesem Jahr kein Feuerwerk verkauft werden.
Foto: Christophe Gateau, dpa | Um Krankenhäuser in der Corona-Pandemie nicht zusätzlich zu belasten, darf auch in diesem Jahr kein Feuerwerk verkauft werden.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:04 Uhr

Der Verkauf von Feuerwerk ist verboten, private Feiern sind – sofern alle geimpft oder genesen sind – auf zehn Personen begrenzt, Tanzveranstaltungen sind ganz untersagt. Die aktuell gültigen Corona-Regeln bieten nicht gerade die Voraussetzung für eine rauschende Silvesternacht. Dennoch mahnen die Würzburger Rettungsdienste in einer gemeinsamen Pressemitteilung zur Vorsicht.

"Wir fordern zu einem sachgerechten Umgang mit Feuerwerkskörpern auf, insbesondere wenn diese eventuell nicht den deutschen Sicherheitsnormen entsprechen", so Jens-Uwe Greiner, Bereichsleiter Einsatzdienste beim Roten Kreuz (BRK) Würzburg. Hintergrund: Während der Verkauf von Raketen und Böllern nicht erlaubt ist, gibt es für das Abbrennen von Feuerwerk kein Verbot. Jahr für Jahr warnen Feuerwehren, Behörden und Verbraucherzentralen vor dem Abbrennen von illegalem Feuerwerk aus dem Ausland oder alten Raketen und Böllern, die aus den Vorjahren übrig geblieben sind – durch die lange Lagerung könnte Pyrotechnik schneller oder langsamer zünden.

Warnung vor altem oder illegalem Feuerwerk

Erst am Dienstag hat das Verwaltungsgericht Berlin das bundesweite Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk bestätigt. Damit blieben Eilanträge von Pyrotechnikhändlern gegen die Regelung des Bundesinnenministeriums erfolglos. Wie schon im Vorjahr stuften die Richter das Böllerverbot in der Corona-Pandemie als verhältnismäßig ein. Es verfolge das Ziel, die Zahl der Verletzungen durch einen unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerk zu reduzieren und so die Situation in den Krankenhäusern nicht weiter zu verschärfen, so die Richter mit Blick auf die Corona-Lage. Das bundesweite Böller-Verkaufsverbot zu Silvester wird nach Ansicht des Deutschen Feuerwehrverbandes zu deutlich weniger Notfällen rund um den Jahreswechsel führen.

Die Appelle der Rettungsdienste

Die Rettungsdienste in der Region rüsten sich dennoch für die Silvesternacht. "Die Nacht zum Jahreswechsel ist mit Abstand die einsatzstärkste des Jahres", betonen BRK, Johanniter und Malteser. Daher werden mehr Rettungswägen und Notärzte im Einsatz sein. In Würzburg werden im Bereich der Alten Mainbrücke Boote der DLRG und BRK-Wasserwacht patrouillieren. 

Die weiteren Appelle der Hilfsorganisationen: Glasscherben auf Straßen vermeiden, verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen, bewusstlose Personen in die stabile Seitenlage bringen und den Notruf 112 wählen – und die Corona-Regeln beachten.

 
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  • kej0018@aol.com
    Wie blöd ist das denn? Den Verkauf verbieten, aber das Böllern nicht???? Das wäre ja sogar umgekehrt sinnvoller...
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  • jobu
    Den Verkauf von Feuerwerk zu verbieten, das Abbrennen aber zu erlauben ist wahrlich ein Blödsinn, wie so vieles....Feuerwerk ist nicht mehr zeitgemäß, es macht Lärm, schreckt Tiere, macht Dreck und verursacht eben auch Unfälle....Party kann auch ohne sich zu besaufen und die Euros in die Luft zu jagen funktionieren....
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  • deweka
    Strafverfolgung wäre natürlich einfacher: wenn es irgendwo knallt hat der Verursacher sich das Zeug illegal besorgt.

    Über Partys ohne Alkohol müssten wir aber noch einmal reden...
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  • florian.stenger@arcor.de
    Woher wollen sie wissen, das die meisten sich das Zeug Illegal besorgt haben. In Österreich zum Beispiel wird Feuerwerk ganzjährig verkauft. Da darf man sogar F3 Feuerwerk kaufen und zünden. Und viele Pyrohändler verkaufen online und der Versand von Österreich nach Deutschland ist erlaubt weil der Verkauf ja in Österreich gestattet ist. Und das Zeug aus Österreich was F2 ist, ist in Deutschland zugelassen. Auch wenn man zum Beispiel in Tschechien F2 mit CE Kennzeichnung kauft darf man diese bis zu einem gewissen Maße und bestimmten Vorschriften was Zusammensetzung von Schwarzpulver betrifft mit nehmen. Natürlich nicht die wo es auf den Vietnamese Märkten zu kaufen gibt, weil das ist Illegal aber Kaufland, Norma und Co verkaufen dort auch F2 Feuerwerk wo bei uns zugelassen ist. Ein Händler aus Österreich hat 1200 Pakete nach DE gehabt. Also die meisten wo was haben, haben sicher nix Illegales.
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    sicher haben die feuerwerkskörper-hersteller enorme probleme und große einbußen hinzunehmen. ich für meine person habe noch nie 10 euro für die böllerei ausgegeben. wer will, bitte schön. dann aber nicht jammern, wenn man sich an diesen dingern verletzt. zumal belastet der rauch ja auch genügend die umwelt.ich bleibe dieses jahr auch zu hause, wie schon im letzten und mache es mir da gemütlich. euch einen guten beschluss
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  • Dieter@zellhoefer.de
    Es steht ja jedem frei sich an Feuerwerk zu vergnügen. Ich für mich auch. Als ob sich jeder Feuerwerker immer jedes Jahr die Finger wegsprengt. 🙄
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  • poetry2000@web.de
    Das Verbot hat 2 Dinge zur Folge: 1. die großen und sicheren Produzenten von Feuerwerkskörpern haben erneut keine Einnahmen und 2. die Leute, die sich Körperteile absprengen an Sylvester organisieren sich dennoch Böller. Illegal oder im Ausland. Wenn man die Notaufnahmen wirklich entlasten wöllte, dürfte man auch keinen Alkohol verkaufen und man müsste das Auto fahren auch verbieten.
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  • deweka
    Kommentar auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • matthiasr
    Es bleibt in der Tat abzuwarten, ob das Verkaufsverbot legalen Feuerwerks nicht ein doppelter Schuss nach hinten ist

    1) weil die deutschen Feuerwerksfirmen so in die Insolvenz getrieben werden und

    2) weil jetzt illegales Feuerwerk aus zB Polen dadurch nicht nur in diesem Jahr für bölleraffine Kreise interessanter wird, sondern in den nächsten Jahren auch keine hochwertige deutsche Konkurrenz hat.

    Dem Rettungsdienst könnten somit, nicht was die Vielzahl, doch was die Schwere der Verletzungen anbelangt bittere Zeiten zu Silvester bevorstehen…
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  • deweka
    Die Anzahl der Arbeitsplätze in Feuerwerksfirmen dürfte sich in Grenzen halten.
    In Zeiten von Arbeitskräftemangel sollte dies kein Argument sein.

    Die Tradition geht in D nicht wirklich weit zurück, so dass man sich kaum darauf berufen kann.

    Es handelt sich hier auch nicht wirklich um Zukunftstechnologien.

    Und mit verbotenen Böllern ist es wie mit anderen verbotenen Sachen auch: Kontrollieren!
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  • Meinungsvertreter
    Warum abwarten, wenn man die Zahlen von 2020/2021 hat? Im Vergleich zu den Vorjahren gingen die Unfälle deutlich zurück. Wobei man die Kombination aus Versammlungsverbot und Böllerverbot berücksichtigen muss. Insbesondere alkoholisierte Gruppen haben ein größeres Unfallrisiko.
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