Aus der Teststrecke für Reiserückkehrer ist nach nur sechs Tagen ein Testzentrum für die gesamte Bevölkerung geworden: Innerhalb der ersten knapp sechs Stunden wurden am Montag auf der Talavera 350 Menschen auf Covid19 getestet – künftig sollen dort entsprechend der bayerischen Teststrategie bis zu 870 Abstriche pro Tag durchgeführt werden können.
Kostenloses Angebot für den Infektionsschutz
Eingerichtet wurde die Teststrecke speziell für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Schon deshalb sei das kostenlose Angebot für den Infektionsschutz von großer Bedeutung, betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der zusammen mit Landrat Thomas Eberth das Testzentrum am späten Montagnachmittag besuchte.
Die Bedeutung zeigen die aktuellen Zahlen: Von Freitag bis Montag wurden in Stadt und Landkreis elf neue Covid-19-Infektionen festgestellt, sieben von ihnen, zwei Drittel also, sind Reiserückkehrer, wie Johann Löw, der Leiter des Gesundheitsamts, mitteilte.
Auch die Bundeswehr ist vor Ort
Thomas Eberth lobte das Engagement der Institutionen, die das Testzentrum als eines der ersten im Freistaat in kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben: Zusätzlich zum Personal des Gesundheitsamtes, der Johanniter Unfallhilfe und des Bayerischen Roten Kreuzes ist ab sofort auch die Bundeswehr vor Ort und sorgt für einen geregelten Ablauf. "Wir stellen Soldaten nicht nur hier in Würzburg, sondern wir sind mit der 10. Panzerdivision in sechs Bundesländern engagiert", betonte Brigadegeneral Michael Podzus von der 10. Panzerdivision aus Veitshöchheim.
Bisher stehen eine Teststrecke für Autofahrer und eine für Fußgänger zur Verfügung."Jeder, der Klarheit haben möchte, kann sich hier unkompliziert und kostenlos testen lassen", sagte Thomas Eberth. Auch Reihentestungen für Lehrkräfte und Personal von Schulen und Kindertagesstätten seien möglich und geplant.
Nach der bayerischen Corona-Teststrategie sollen täglich zwei bis drei Promille der Bevölkerung getestet werden können – das entspricht in Stadt und Landkreis 870 Personen. Die Testkapazitäten werden daher in den kommenden Tagen und Wochen weiter ausgebaut.
Kaffee und Kuchen für die Einsatzkräfte
"Wir werden das Testzentrum weiter ertüchtigen, damit wir drei Teststrecken haben und winterfest sind", erläuterte Paul Justice, der als Geschäftsführer des Zweckverbands für Rettungswesen für das Corona-Testmanagement in Stadt und Landkreis verantwortlich ist. Er berichtete auch, dass das Personal der Teststrecke bisher kein einziges negatives Erlebnis hatte – im Gegenteil: "Die Bürgerinnen und Bürger haben uns schon Kaffee und Kuchen mitgebracht."
Laut Justice wird es demnächst außerdem möglich sein, sich bereits von zuhause aus über ein digitales System zum Abstrich anzumelden. Grundsätzlich ist derzeit keine Terminvereinbarung erforderlich. Das Testzentrum ist an Werktagen von 12 Uhr bis 19 Uhr und am Samstag von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Ein eigenes Zeitfenster für Kinder unter sieben Jahren mit speziell geschultem Personal gibt es von Montag bis Freitag zwischen 17 Uhr und 19 Uhr.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, benötigen die Testkandidaten einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Das Testergebnis wird innerhalb von 48 Stunden telefonisch oder per E-Mail mitgeteilt. Dabei kann es vorkommen, dass die Mail des Testlabors im Spam-Ordner des Mail-Postfachs landet, der daher auch kontrolliert werden sollte.