Für die Menschen in Reichenberg ist es ein schlimmes Déjà-vu-Erlebnis: Wie schon im Sommer 2021, so wurde jetzt auch am Samstagabend der Ort von einer Sturzflut heimgesucht. In den sozialen Medien kursieren Videos, wie das Wasser durch die Bahnhofstraße – eine Hauptverkehrsader des Ortes – schießt.
Reichenbergs Bürgermeister: "Wir hatten keine Chance"
Bürgermeister Stefan Hemmerich sprach am Samstagabend gegenüber der Redaktion von der hohen Dynamik des Geschehens. Die Sturzflut habe ihre Macht "innerhalb von vielleicht zwei Minuten" entfaltet: "Dann war alles dicht. Wir hatten keine Chance". Man habe noch versucht, mobile Hochwasserschutzwände einzusetzen, aber das Wasser sei zu stark gewesen.
Eine Reichenbergerin berichtete der Redaktion am späten Abend, dass trotz der Ereignisse die Menschen im Altort ruhig reagierten. Das Wasser sei in Richtung Sportplatz abgelaufen. Bemerkenswert sei jedoch gewesen, dass die Sturzflut diesmal etwa eine Stunde angedauert habe, deutlich länger als beim letzten Mal.
Im Bereich der Gaststätte "Zum Brunnenbäck" sei das Wasser bis zur Höhe der Türgriffe der dort geparkten Autos gestanden. Im Unterschied zu 2021 sei das Wasser augenscheinlich diesmal jedoch nicht so verschlammt gewesen, auch seien nicht so viele Äste mit fortgeschwemmt worden.
Am Sonntagmorgen zeugten in der Bahnhofstraße noch die allgegenwärtigen Schlammspuren auf Straße und Gehsteigen sowie Gegenstände aus ausgeräumten Kellern und Erdgeschossen vom nächtlichen Geschehen. An vielen Stellen wurde geräumt, gekehrt und geputzt. Von einer Sturzflut betroffen war indes nicht nur Reichenberg, auch in den Ortsteilen Lindflur und Uengershausen hatten die Menschen jeweils in der Ortsmitte mit Wassermassen und vollgelaufenen Kellern zu kämpfen.
Erhebliche Schäden: "Da haben wir einiges vor uns"
Bürgermeister Stefan Hemmerich sprach am Sonntag von einer "kumulierten Sturzflut" mit Wassermassen, die aus Richtung Lindflur und Uengershausen nach Reichenberg geströmt seien. Erstmals sei auch der Einlauf in die Verrohrung des Baches übergelaufen. "Früher hatten wir dort immer noch ausreichend Kapazität. Diesmal nicht, der war komplett dicht."
Wie Hemmerich in einer ersten Einschätzung sagte, sei die Lage im Vergleich zu 2021 zwar etwas besser, "auch weil nicht so viel Material mitgekommen ist", allerdings gebe es erhebliche Schäden in der Infrastruktur und an Wegen in der Flur: "Da haben wir einiges vor uns." Menschen seien zum Glück nicht zu Schaden gekommen.
Die Feuerwehren aus Reichenberg und den Ortsteilen waren laut Bürgermeister bis 4 Uhr am Sonntagmorgen im Einsatz, um Keller auszupumpen und zu reinigen. Die Gemeinde wolle nun am Montag versuchen, über das Landkreisunternehmen "Team Orange" einen Container bereitzustellen, damit die Menschen unbrauchbar gewordene Gegenstände entsorgen könnten.
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solange darüber lamentiert wird, dass Flugreisen für Normalbürger/innen wohl bald unbezahlbar werden, muss auch damit gerechnet werden, dass sich solche Ereignisse und damit die Artikel häufen werden.
Vielleicht kommt die Politik in Reichenberg mal jetzt in die Gänge, wenn nach 3 Jahren
schon wieder soviel Regenmassen auf Reichenberg herunterkamen. Bei uns war ist es
trocken. kein Milimeter geregnet.
Wie weit ist - eigentlich - ist das interkommunale Projekt von Reichenberg und Würzburg für den Hochwasserschutz, der in aller Mund nach den Ereignissen in 2021 war, gediehen?
hier sollte eine Priorität eingeführt werden: Krankenhäuser, Schulen, Kitas, Seniorenpflege und Infrastruktur zu erst. und wenn dann noch Geld da ist, für Prunkbauten.
z.Zt. wird das Pferd falsch herum aufgezäunt.
2 Millionen für den Rathausvorplatz.
Ich bitte Sie sich vor solchen Kommentaren darüber zu informieren von wem was wann wie und warum bezahlt wird.
Die Festung ist nicht 'Würzburg', sondern die Gelder kommen (direkt) vom Freistaat der das unter seinen Fittichen hat (Zuständigkeit Schlösser und Seen-Verwaltung des Freistaats).
Und die 2M vor dem Rathaus sind ein Mosaikstein im Sinne der 'Klimaresilienz'.
Die (zusätzlich erforderlichen) 100M für das Theater sind nicht nur für Sie 'Theater'. Da gab es auch im Stadtrat 'Theater' ...
dann müßen die Zuständigkeiten "Neu" erfunden werden und die Finanzströme (es sind Steuern der hart arbeitednen Bevölkerung) auf den Prüfstand.
es ist ja so bequem, wenn man den Schwarzen Peter jemand anders zuschieben kann (s. auch Krankenhaus St. Josef in SW), es bleibt aber dabei: das alles sind Steuergelder, die kann man nur einmal ausgeben, und was für Wünsch-dir-was rausgehauen wird, fehlt dann bei den sinnvollen oder gar notwendigen Dingen. Und wenn der Freistaat Bayern "mal eben" 300 M€ für die Festung ausgibt, kann er das Geld logischerweise nicht mehr den betroffenen Kommunen für Hochwasserschutz zukommen lassen.
Jetzt die blöde Frage: wo wäre das Geld im Sinne der Steuerzahler/innen sinnvoller aufgehoben?
https://spd-reichenberg.de/news/das-naechste-hochwasser-kommt-bestimmt-welchen-schutz-gibt-es/