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Reichenberg
Gewitterzelle: Starkregen flutet Reichenberg in einer halben Stunde
Alles ging ganz schnell. Plötzlich schossen Wassermassen am Donnerstag durch den Ort Reichenberg und überfluteten die Ortsmitte. Und das zum zweiten Mal in einer Woche.
Reichenberg wurde am Donnerstagnachmittag von einer zweiten Hochwasserwelle überrollt. Innerhalb von wenigen Minuten kam das Wasser in den Ortskern geschossen und überschwemmte Straßen und Häuser. 
Foto: Thomas Obermeier | Reichenberg wurde am Donnerstagnachmittag von einer zweiten Hochwasserwelle überrollt. Innerhalb von wenigen Minuten kam das Wasser in den Ortskern geschossen und überschwemmte Straßen und Häuser. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:10 Uhr

Wieder hat es Reichenberg erwischt. Der Ort im Landkreis Würzburg wurde innerhalb von einer Woche zwei Mal geflutet. Alles ging ziemlich schnell, berichten die Anwohner. Eine Gewitterzelle mit erst Hagel und dann starkem Regen hat die Ortsmitte geflutet. In der Bahnhofstraße stand das Wasser teilweise einen Meter hoch.  

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Bereits am vergangenen Freitag wurde der Ort von Hochwasser getroffen. Nur dieses Mal ging es "wahnsinnig schnell", sagt Bürgermeister Stefan Hemmerich. Er hat noch mitbekommen, wie sich in der Bahnhofstraße langsam ein kleiner See bildet, der aber schon wieder am Zurückgehen war. "Aber dann kam das Wasser geschossen. Eine halbe Stunde – und die Ortsmitte war komplett geflutet", sagt er.

Kaum eine Woche ist es her - nun steht das Regenwasser erneut in Reichenberg.
Foto: Thomas Obermeier | Kaum eine Woche ist es her - nun steht das Regenwasser erneut in Reichenberg.

Viele konnten ihr Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen, im Einkaufsmarkt standen Menschen, die nicht mehr zur Tür hinaus kamen, viele Keller liefen voll, teilweise bis unter das Dach. Auch der Sportplatz stand unter Wasser. Dort wurde auch eine Straße unterspült. Unter der Straße verläuft ein Kanal, das Wasser darin hat die Straße nach oben gedrückt.  

Die Familie Durchholz wohnt am Lindbach, der unterirdisch an ihrem Wohnhaus vorbeigeführt wird. Innerhalb von fünf Minuten stand das Wasser bis zur Decke, erzählt Hugo Durchholz, der jetzt zum zweiten Mal seinen Keller auspumpen darf und nicht fassen kann, dass er wieder vom Hochwasser betroffen ist. Nur dieses Mal kommt der Schlamm dazu. Am Freitag war es nur klares Wasser, sagt der Hausherr. "Es fehlen Regenrückhaltebecken", meint Hugo Durchholz und blickt zum Bürgermeister. 

Äcker können Wasser nicht aufnehmen

"Wir haben viel getan", sagt Hemmerich. In der Ortsmitte gebe es einen großen Sammler. "Aber, was nutzt der schon, wenn innerhalb weniger Minuten der gewaltige Regen kommt." Auch mit der Stadt Würzburg sei die Gemeinde gerade dabei, ein Hochwasserschutzkonzept zu entwickeln, weil die Wassermengen von Reichenberg in den Stadtteil Heidingsfeld fließen.

Fotoserie

Und warum ging dieses Mal alles so schnell? "Alles ist über den Sichelsgrund gekommen", sagt der Bürgermeister. Durch den starken Regen der vergangenen Tage stünden dort noch viele Äcker unter Wasser oder sind derart gesättigt, dass das Wasser nur schwer abfließen könne. "Und so ist es in den Ort geschossen", sagt der Bürgermeister, der zusammen mit Feuerwehrleuten von Haus zu Haus geht und seine Bürgerinnen und Bürger fragt, wo Hilfe gebraucht werde. 

 
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  • J. N.
    Und die Reichenberger stehen mit kleinen Kindern dicht am reißenden Strom... Ohne Worte.
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  • H. S.
    @Wii......bleiben sie mal angesichts der Katastrophe sachlich und übertreiben sie bitte nicht so....für die Geschädigten ist es schwer genug.
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  • J. N.
    Hä?
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  • M. B.
    Extreme Wetterereignisse hängen mit dem Klimawandel zusammen. Da sind sich jetzt auf einmal alle Politiker (ausser der AfD) einig. Vor 30 Jahren wurde das alles noch belächelt und politisch debattiert. Man muss der Wissenschaft mehr Glauben schenken als der Politik. Eckart von Hirschhausen hat es eben so formuliert: "Wir Europäer waren die ersten die damit begonnen haben CO2 in die Atmosphäre zu pusten. Wir müssen jetzt die ersten sein die damit aufhören." Mit dem Klima ist es wie bei Corona. Nur global lassen sich die Auswirkungen bekämpfen und die Problematiken lösen.
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  • H. A.
    @braunmatthias
    Natürlich, gerade dieser Hirschhausen und Co., das sind ja alles Tausendsassa die alles können und angeblich immer recht haben. Fakt ist das es Klimawandel schon immer gibt denn ohne diesen würde die Erde gar nicht existieren können, nur welchen Anteil der Mensch daran hat darüber wird seit eh und je gestritten. Starkregen Ereignisse hat es aber schon immer geben auch wenn sie vielleicht nur alle 100 oder gar 200 Jahren vorkommen, sie gibt es und wird es immer wieder geben. Nur hat der Mensch damals nicht versucht Flussauen zuzubetonieren oder Feuchtgebiete trocken gelegt um mit aller Macht Bauland zu gewinnen. Wenn der Mensch nur halbwegs vernünftig denken würde, würde sich so manche Katastrophe verhindern lassen, aber der Mensch denkt in erster Linie nur an seine eigene Bequemlichkeit.
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  • A. S.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Erde wird mit Sicherheit weiter existieren, egal was der Mensch macht.

    Der Mensch, wird aber nicht mit Sicherheit weiter existieren.
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  • R. B.
    @braunmatthias, was glauben Sie was es die Menschen in Reichenberg, in NRW oder in Rheinland Pfalz gerade interssiert, ob der Klimawandel für die Toten und die zerstörte Existenz verantwortlich ist. Sie nutzen beinahe jeden Regenschauer aus um den Klimawandel ins Spiel zu bringen, diese Art der Effekthascherei wird auf Dauer langweilig. Aber das ist genau die Masche der Parteien, welche mit Angst und Hysterie arbeiten. Was diese Menschen derzeit brauchen ist zivile, moralische und finanzielle Unterstützung.
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  • J. H.
    Die Warnzeichen zu ignorieren hat aber auch noch nie ein Problem gelöst. Das ist auch Fakt.
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  • R. B.
    derrik, was soll so ein lebloser Spruch. Wollen Sie den Menschen in NRW, Rheinland-Pfalz und überall da, wo Menschen ihr Hab und Gut durch Umweltkatastrophen verloren haben erzählen, hättet ihr mal auf die Warnzeichen geachtet. Dass ist grüne Politik, Vorhaltungen machen und Ängste schüren, bevormunden und oberlehrerhaft daher reden. Und wenn man hinter die Kulissen schaut, dann wird man in vielen Fällen feststellen, dass GRÜNE eben auch nur Wasser predigen und Wein trinken.
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  • J. H.
    @Albatros:
    So war das nicht gemeint. Natürlich hilft es den Geschädigten jetzt nicht mehr.

    Rückwärts gewandt mit dem Finger auf andere zu zeigen und nach einem Schuldigen zu suchen, hilft sowieso niemanden. Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Es geht darum, wie wir in Zukunft weiter vorgehen wollen.

    Hilft uns tatsächlich ein "weiter so"? Oder sollten wir anfangen, manche Dinge die wir tun, zu hinterfragen? Die Warnzeichen sind eindeutig da, die überwältigende Mehrheit der Wissenschaft ist sich einig. Diese einfach zu ignorieren, macht die Sache sicherlich nicht besser. Jetzt nur aus Faulheit zu sagen, "die paar Jahre bringe ich (hoffentlich) noch halbwegs rum und nach mir die Sintflut", kann man machen, aber dann ist es halt Schei**e. Letzteres ist meine persönliche Meinung.
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  • R. B.
    @derrik, ich denke der allergrößte Teil der Menschen hat begriffen, dass ein Umdenken stattfinden muss. Ich habe eben im Radio ein interessantes Interview mit einem Klimaforscher gehört. Er wurde gefragt, wie wir auf die "Jahrhundertflut" nun reagieren müssen. Und er gab eine Antwort, welche mich nicht nur überrascht hat, sondern welche meine Ansicht stützt. Er sagte, wenn wir es von heute auf morgen schaffen könnten, den CO²-Ausstoss auf "0" zu senken, dann würde dies an den Wetterverhältnissen nicht das Geringste ändern. Die CO²-Neutralität muss unter wirtschaftlichen und sozialen Aspekten erreicht werden und dies weltweit, die mit Abstand größte Herausforderung. Ohne die Akzeptanz der überwiegenden Mehrheit, werden wir das nicht schaffen. Wir können aber im Bereich der Versiegelung von Flächen, Regenrückhaltebecken, Staumauern u.v.a. Dingen kurzfristig Erfolge erzielen, denn Unwetter, wenn auch nicht in dieser Dimmension, werden nicht ausbleiben.
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  • E. V.
    Selbst wenn eine weltweite CO2 Reduktion von heute auf morgen statt finden würde und nicht nur in Deutschland, würde es sicher Jahre dauern, dass das Klima wieder so würde, wie man es gewohnt war. Nur gibt es bald einen Punkt, an dem sich das nicht einfach zurückdrehen lässt. Die weltweiten Zusammenhänge von Meerestemperaturen, Golfstrom, Jetstream usw. haben leider immer viele Leute noch nicht begriffen.
    Wir in Deutschland haben Geld und Technologie um da vorauszugehen. Das ist ein unterschätzter Wirtschaftsfaktor.
    Aber solange die Scheichs Großaktionäre unserer Autoindustrie sind, haben die ja auch kein Interesse weniger Öl zu verkaufen.
    Und auch der Gasverkäufer Putin schickt die Propagandatruppen ins Rennen...Und der Kohlearmin und seine Kumpels aus der großen Politik knicken da ein. Der kann froh sein, wenn er seinen Kohleausstieg 2038 noch erlebt.
    Seit über 30 Jahren gab es Prognosen, die genau jetzt eintreffen und es wird noch schlimmer werden.Die Folgekosten werden gigantisch
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    Gerade nicht. Aber man muss sich als Union nun auch nicht als Retter aufspielen und das ganze als unvorhersehbar betrachten. Denn das war es nicht.
    Man wusste nicht wo und man wusste nicht genau wann. Man wusste aber dass das Risiko steigt und hat es ignoriert.
    Und um sowas in Zukunft nicht jährlich zu haben, sollt man eben über die Ursachen nachdenken und Lösungen anstreben.
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  • R. B.
    Ach jetzt ist schon die Union für den Klimawandel verantwortlich. TL......., Ihre Kommentare werden immer abenteuerlicher.
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  • U. A.
    Irgendwie auch immer origineller.
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    Schöner Strohmann.
    War das ein Geschenk zum Wochenende?

    Wie dem auch sei, Ihnen auf jeden Fall ein schönes Wochenende!
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  • R. B.
    Das was auf jeden Fall der Kalauer der Woche, auch Ihnen ein schönes Wochenende.
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  • G. R.
    da sind aber wieder die Hobbygeologen am Werk! Kein Kanalnetz kann für derartige Starkregenereignisse ausgelegt werden.
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