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Würzburg/Schweinfurt
Studierende in Bayern sollen im Herbst zurück in die Hörsäle
Bayern hebt für Vorlesungen und Seminare den Mindestabstand zwischen den Studierenden auf. Wie es an der Uni Würzburg und an der FHWS Würzburg-Schweinfurt nun weitergeht.
So sahen die Hörsäle vor Corona aus: Nach drei Corona-Semestern sollen die Studierenden nun wieder zurück an die Unis. Bayerns Staatsregierung hat jetzt den Mindestabstand für Präsenzveranstaltungen aufgehoben.
Foto: Archivbild: Swen Pförtner, dpa | So sahen die Hörsäle vor Corona aus: Nach drei Corona-Semestern sollen die Studierenden nun wieder zurück an die Unis. Bayerns Staatsregierung hat jetzt den Mindestabstand für Präsenzveranstaltungen aufgehoben.
Andreas Jungbauer
 und  Henry Stern
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:50 Uhr

An Bayerns Hochschulen können ab sofort wieder deutlich mehr Präsenzveranstaltungen in den Hörsälen stattfinden: Nach einem Beschluss der Staatsregierung sind bei einer regionalen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 wieder Seminare oder Vorlesungen in den Uni-Gebäuden auch möglich, "wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen allen Studierenden nicht durchgängig eingehalten werden kann".

Was unspektakulär klingt, ist nach Monaten der Online-Lehre eine echte Hoffnung auf mehr Normalität an den Hochschulen: Er freue sich sehr, den Studierenden wieder "mehr Perspektive und Planungssicherheit für ein Studium vor Ort" geben zu können, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). Die Studierenden sollten sich deshalb "wieder auf einen Aufenthalt am Studienstandort einstellen". Laut Sibler soll die Präsenzlehre in Bayern "im kommenden Semester wieder zum Regelfall" werden. Die konkrete Umsetzung der Hygiene-Regeln liege allerdings bei den einzelnen Hochschulen.

Hochschulen von kurzfristiger Freigabe überrascht

Die Hochschulen selbst wurden von der kurzfristigen Freigabe überrascht. Bei einem Treffen mit dem Minister hatten sie sich kürzlich zwar für mehr Präsenz im Wintersemester ausgesprochen. Gleichwohl wurde in der Pandemie-Zeit von Seiten der Regierung immer wieder der Vorrang für den Gesundheitsschutz beteuert. Zuletzt sind deshalb auch eigene Impfaktionen für Studentinnen und Studenten angelaufen.

Die Frage des Mindestabstands – und damit der Raumkapazitäten – ist organisatorisch entscheidend für Vorlesungen und Seminare. Dabei gehen die Universitäten durchaus unterschiedlich an das nächste Semester heran: Die Uni Regensburg etwa plant ein reguläres Präsenzsemester lediglich mit "Absicherungen für den Fall pandemiebedingter Einschränkungen".

Würzburger Julius-Maximilians-Universität ruft zu Impfungen auf

In Würzburg ist man etwas vorsichtiger: Die Julius-Maximilians-Universität (JMU) hält ein reguläres Semester in Präsenz zwar für wünschenswert. Doch über deren Umfang bestimme laut aktuellen Regeln die Inzidenz, heißt es auf Anfrage. Die JMU habe für das Wintersemester möglichst viel Präsenzunterricht vorgesehen, vor allem für Erstsemester. Seminare, Laborpraktika, praktische Übungen, auch in Sport, Kunst und Musik, sollen in Präsenzform stattfinden.

"Wir wollen, dass unsere Studierenden vor Ort sind", sagt Uni-Präsident Paul Pauli. Dies müsse wieder die Regel werden. Der Austausch durch die persönliche Begegnung von Lehrenden und Studierenden sei nicht ersetzbar. Es gehe dabei auch um die persönliche Entwicklung der Studierenden. Die Uni hofft, dass möglichst viele von ihnen die Impfangebote wahrnehmen. Dies sei für Präsenzveranstaltungen von großer Bedeutung.

FHWS: Unterschiedliche Planungen für Würzburg und Schweinfurt

An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) ist Präsident Robert Grebner ebenfalls dankbar für den Beschluss aus München. Er verweist auf die starke Belastung von Lehrenden und Studierenden in drei Corona-Semestern: "Diese Last muss zurückgenommen werden – was durch die Freigabe für mehr Präsenz geschieht."

Die FHWS geht von einem Präsenzsemester aus, kalkuliert aber erneute Einschränkungen ein – und unterscheidet nach Standort: In Schweinfurt wird laut Grebner ohne Abstandsvorgaben und somit in Vollpräsenz geplant. Auf digitale Lehre soll nur im Notfall ausgewichen werden.

Anders in Würzburg: Hier wird von Haus aus mit Mindestabstand und hybriden Lehrformaten geplant. Man wolle aber "möglichst viel Präsenz anbieten", beteuert Grebner. Sollte es beim Abstandsverzicht noch im Oktober bleiben, werde man den Präsenzanteil "so schnell und weit wie möglich" erhöhen. Grund für die unterschiedliche Herangehensweise sind die örtlichen Gegebenheiten an beiden Standorten.

 
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  • A. K.
    Bitte richtig gendern:
    Das sind momentan keine Studierende, sondern Studierenwollende
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