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Würzburg
Studie: Hohe Immunität gegen Corona bei Würzburger Kita-Kindern – Kita-Schließungen wären "nicht gerechtfertig"
Wie sehr hat die Sommerwelle die Kleinsten getroffen? Erste Antworten liefern Würzburger Forscherinnen und Forscher in einer neuen Studie.
Nach dem Omikron-Sommer kann bei den meisten Kita-Kindern laut einer neuen Würzburger Studie zumindest von einer gewissen Schutzwirkung gegen Corona ausgegangen werden.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Nach dem Omikron-Sommer kann bei den meisten Kita-Kindern laut einer neuen Würzburger Studie zumindest von einer gewissen Schutzwirkung gegen Corona ausgegangen werden.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:45 Uhr

Es ist quasi eine der wenigen positiven Folgen der Sommerwelle: Durch die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante mit vielen Ansteckungen hat sich die Immunität gegen Corona auch bei Kindern in Würzburger Kitas deutlich erhöht. Zu diesem Ergebnis kommen Forscherinnen und Forscher des Uniklinikums und der Universität Würzburg in einer neuen Studie, die aktuell im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde.

Studie wollte Antikörper im Blut nachweisen

So konnten bei etwa 70 Prozent der Kinder zwischen zwei und sechs Jahren Antikörper nachweisen werden – was auf zahlreiche Infektionen in dieser Altersgruppe hinweise. Für den kommenden Winter könnte das entscheidend sein.

Ziel der Untersuchung war es laut Mitteilung der Uniklinik, die sogenannte Sars-CoV-2-Seroprävalenz bei Kita-Kindern zu bestimmen. Gemeint ist damit das Vorhandensein spezifischer Antikörper gegen Corona im Blut – meist ein Hinweis auf eine frühere Infektion oder Impfung.

Ein Großteil der Infektionen verlief mit nur leichten oder gar keinen Symptomen

Im Juli 2022 wurden deshalb 277 Kinder aus neun Würzburger Kitas untersucht. Im Vergleich zu Erhebungen im September 2020 und Juli 2021 konnte dabei laut Mitteilung "ein Anstieg der Zahl der Kinder mit neutralisierenden Antikörpern im Blut von zwei Prozent auf knapp 70 Prozent beobachtet werden". Bei etwa der Hälfte der Kinder hätten die Eltern eine frühere, nachgewiesene Corona-Infektion angegeben. Ein Großteil dieser Infektionen sei jedoch mit nur leichten Krankheitssymptomen (75,5 Prozent) oder sogar komplett symptomfrei (15,8 Prozent) verlaufen.

Ebenfalls auffallend: "Bei den geimpften Kindern (13,9 Prozent) war der Titer der Spike-Antikörper sogar zehnfach höher im Vergleich zu nicht geimpften Kindern, die eine Infektion durchlaufen hatten", schreiben die Wissenschaftler. 

Kita-Schließungen scheinen "nicht mehr gerechtfertigt"

Die Untersuchungen waren Teil der großangelegten "Wü-KiTa-CoV 2.0"-Erhebung und die erste Studie dieser Art nach der Omikron-Welle in Deutschland, so Dr. Geraldine Engels, Ärztin an der Uni-Kinderklinik und Erstautorin. Bisher sei die Omikron-Infektionsrate bei Kindern unbekannt gewesen – nun sei klar, dass sich auch bei den Kleinen "eine hohe Immunität" entwickelt habe.

Welche Folgen aber hat das? "Damit kann bei den meisten Kindern zumindest von einer gewissen Schutzwirkung gegen das neue Coronavirus ausgegangen werden", erklärt Prof. Johannes Liese, Leiter des Bereichs Kinder-Infektiologie und Immunologie der Uni-Kinderklinik. Belastende Maßnahmen, wie etwa Reihentestungen oder Kita-Schließungen "erscheinen in der jetzigen Phase der Corona-Pandemie mit der derzeit zirkulierenden Variante daher nicht mehr gerechtfertigt".

 
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