Wie sicher sind Kitas? Dieser Frage geht die groß angelegte Corona-Studie in Würzburger Kinderbetreuungseinrichtungen mit dem Titel "Wü-KiTa-CoV" nach. Ein halbes Jahr lang wurden 600 gesunde Kinder sowie das Personal in neun Würzburger Kitas bis zu zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet. An der Studie arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Forschern der Universität Würzburg und des Universitätsklinikums, unterstützt von der Stadt Würzburg. An diesem Montag stellten die Wissenschaftler drei erste Ergebnisse vor. Das sind ihre Erkenntnisse:
1. Regelmäßige Tests bremsen die Ausbreitung des Coronavirus in Kitas.
Erstes Fazit der Forscher: Regelmäßige Tests in Kitas sind machbar und bremsen die Ausbreitung des Coronavirus. "Werden Infektionen schnell erkannt, lassen sich weitere Ansteckungen innerhalb der Kindertageseinrichtung verhindern", sagt Oliver Kurzai, Professor für Mikrobiologie an der Uni Würzburg und einer der beiden Studienleiter. Weniger geeignet sei die "Testung auf Wunsch", also der Test nur bei jenen, die bereits Erkältungssymptome haben. Erfolge der Nachweis einer Infektion zu spät, lasse sich deren Weiterverbreitung in der Kita nicht rechtzeitig aufhalten, so Kurzai. Die Bereitschaft der Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher in Kitas, sich regelmäßig, auch über einen längeren Zeitraum, testen zu lassen, sei hoch. Dies zeigten die insgesamt 5000 Corona-Tests innerhalb von sechs Monaten bei der Würzburger Untersuchung.
2. Kita-Kinder sind keine Treiber der Corona-Pandemie.
Im Untersuchungszeitraum zwischen Oktober und März, also fast während der gesamten zweiten Welle der Pandemie, spielten Kitas und die dort betreuten Kleinkinder den Wissenschaftlern zufolge in der Verbreitung des Coronavirus kaum eine Rolle. Bei den regelmäßigen Testungen gesunder Kinder und ihrer Betreuungspersonen wurde den Forschern zufolge nur eine einzige Infektion bei einem Kind nachgewiesen. Häufiger hatten sich die Erwachsenen mit dem Coronavirus infiziert. Kita-Personal schnell ein Impfangebot zu machen, sei deshalb vernünftig, so Studienleiter Kurzai.
Insgesamt gab es während der sechsmonatigen Studie zwölf "Events" in den betroffenen Kitas, also Fälle, in denen das Coronavirus potenziell hineingetragen wurde. Eines von ihnen führte zu einem Ausbruchsgeschehen in der Einrichtung. Wer allerdings glaube, Kinder seien vor einer Corona-Infektion sicher, täusche sich, sagt Kurzai. Insbesondere in der dritten Welle der Pandemie seien nun auch Kinder zunehmend betroffen.
3. Mundspül-Methode wird von Kindern und Erwachsenen bevorzugt.
Ziel der "Wü-KiTa-CoV"-Studie ist es auch, die optimale Testmethode zu bestimmen, mit der sowohl Kinder als auch Kita-Beschäftigte regelmäßig, unkompliziert und sicher untersucht werden können - und die gleichzeitig von den Getesteten am besten akzeptiert wird. Sich zwei Mal pro Woche zuhause per Mundspülwasser auf das Coronavirus zu testen, wurde von den 600 Studienteilnehmern besser akzeptiert als der ärztliche Nasenabstrich in der Kita. Die Methode fand die größte Zustimmung und verzeichnete die geringste Abbruchrate in den sechs Monaten, berichtet Kinder- und Jugendarzt Professor Johannes Liese vom Uniklinikum Würzburg, der zweite Studienleiter.
Warum der Test-Marathon weitergeht
Kinder hätten unter der Pandemie und den damit einhergehenden Beschränkungen besonders zu leiden, sagt der Direktor der Würzburger Uni-Kinderklinik, Professor Christoph Härtel. Die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, Hülya Düber, bestätigt dies: Viele Familien seien überlastet. Die Zahl derer, die sich den Würzburger Beratungsstellen melden, weil sie überfordert sind, sei 2021 massiv gestiegen. Hier zeige sich: Die psychischen Folgen geschlossener Kitas und Schulen für Kinder und Jugendliche seien teils verheerend. Ziel müsse deshalb sein, auch in Zeiten einer Pandemie eine sichere Kinderbetreuung zu garantieren. Dies sei aber nur mit regelmäßigen Testungen möglich, so die Wissenschaftler.
Die Würzburger Studie wird deshalb fortgeführt. In den neun beteiligten Kitas können sich Freiwillige ab sofort bis zu den Sommerferien weiter testen lassen. Ziel sei es, so Liese, ein Konzept zu entwickeln, das langfristig eine hohe Akzeptanz findet und auch sicher, schnell und praktikabel auf eine größere Zahl von Kinderbetreuungseinrichtungen übertragen werden kann.
Das sprengt nun tatsächlich den Rahmen meiner Vorstellungskraft … zugegeben, das mag an mir liegen. Aber ich kenne tatsächlich auch kein Kind, bei dem das so wäre.
Mag ja sein, dass sich durch die geschlossenen Schulen Folgeprobleme in der Kinderbetreuung und/oder der Familie ergeben – aber diese extrem verkürzte Form „geschlossene Schulen führen zu psychischen Problemen bei Kindern“ und auch noch mit dieser suggerierten Allgemeingültigkeit und der angedeuteten Zwangsläufigkeit erscheint mir etwas dogmatisch.
Die Kinder mit psychischen Problemen, die ich kenne, haben diese in vielen Fällen DURCH die Schule erst entwickelt (Notendruck, Mobbing, ...)
Vermutlich waren Sie in allen Phasen der Pandemie schon für Schulschließungen...und daran wird sich sicher auch nichts ändern....Was nützt schon eine wissenschaftliche Untersuchung Universtität über mehrere Monate...gegen eine festgefahrene Meinung?!?
Warum sind diese hier in Quarantäne, wenn doch Kinder kein Problem sind? Weshalb sind Kinder derzeit an der Spitze der Inzidenzen?
Richtig, weil es keine Probleme dort gibt? Aha - es scheint, Sie sind für offene Kitas und Schulen um jeden Preis. Ich nicht, denn Gesundheit ist deutlich wichtiger, als die sowieso nicht stattfindende Bildung....aber was solls, auf ein paar Tode mehr oder weniger scheint es Ihnen nicht anzukommen....mir aber schon
ABER: Man muss halt einen Hausarzt haben, der einen auch einreihen kann - und da scheints es m.E. bei einigen(??) zu hapern.
Dass ist endlich mal ein wissenschaftlich Belegtes Argument, dass Kindern zugute kommt. Und das wurde nicht irgendwo erforscht - sondern genau bei uns!!
Seit einem Jahr werden Kinder und deren Eltern von einigen Menschn (fälschlicherweise) als Infektionstreiber verdächtigt.