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Michael Reitzenstein bleibt bis 2027 Kreisbrandrat: Gesetzesänderung macht's möglich
Der oberste Feuerwehrchef im Landkreis Würzburg scheidet doch nicht im Dezember aus dem Amt. Dies durchkreuzt die Pläne seines potenziellen Nachfolgers Heiko Menig.
Beim Kreisfeuerwehrtag in Gerbrunn gab Kreisbrandrat Michael Reitzenstein bekannt, dass er zwei Jahre länger als geplant im Amt bleiben kann. 
Foto: Herbert Ehehalt | Beim Kreisfeuerwehrtag in Gerbrunn gab Kreisbrandrat Michael Reitzenstein bekannt, dass er zwei Jahre länger als geplant im Amt bleiben kann. 
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 04.04.2025 02:40 Uhr

Der Plan war ein anderer: Kreisbrandrat (KBR) Michael Reitzenstein wird im Dezember 65 Jahre alt und würde eigentlich aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr ausscheiden. Bei der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten und -kommandantinnen am Sonntag in Gerbrunn sollte daher eigentlich sein Nachfolger gewählt werden. Mit Heiko Menig stand zumindest intern schon ein Kandidat fest. Aber Reitzenstein kann jetzt wohl länger im Amt bleiben, was auch Menigs Pläne durchkreuzt. 

Dass Reitzenstein seine aktive Dienstzeit um zwei Jahre verlängern kann, wird durch eine angekündigte Gesetzesänderung möglich. Bereits an diesem Dienstag werde, so Reitzenstein, im Ministerrat über den Gesetzentwurf beraten. Dabei geht es um Altersgrenzen für Kinder- und Jugendfeuerwehren und das Mindestalter von Kommandanten und die Altersgrenze für den Kreisbrandrat selbst.  

Landtag will bis zur Jahresmitte ein neues Gesetz verabschieden

Beim Kreisfeuerwehrtag in Gerbrunn waren neben Führungskräften der 112 Feuerwehren im Landkreis auch die Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer (CSU), Volkmar Halbleib (SPD) und Kerstin Celina (Grüne) anwesend. Sie bestätigten Reitzensteins Ausführungen zu den Altersgrenzen. Ende des zweiten Quartals soll das Gesetz im Landtag verabschiedet werden.

Die Führungskräfte aus 112 Feuerwehren im Landkreis Würzburg haben sich am Sonntag beim Kreisfeuerwehrtag zu einer Dienstversammlung in Gerbrunn getroffen. 
Foto: Herbert Ehehalt | Die Führungskräfte aus 112 Feuerwehren im Landkreis Würzburg haben sich am Sonntag beim Kreisfeuerwehrtag zu einer Dienstversammlung in Gerbrunn getroffen. 

Vorgesehen ist eine Verlängerung der Regelaltersgrenze im aktiven Feuerwehrdienst bis zur Vollendung des 67. Lebensjahres. Bislang liegt diese Grenze bei 65 Jahren. Zudem soll auf Antrag eine weitere mehrfache Verlängerung um jeweils drei Jahre möglich sein, was aber wohl schon wieder vom Tisch sei, sagt der Landtagsabgeordnete Jungbauer. Hingegen sollen die bestehenden Altersgrenzen für die Kinderfeuerwehr bei sechs bis zwölf Jahren liegen, sowie für Mitglieder der Jugendfeuerwehr vom zwölften bis zum 18. Lebensjahr gelten. 

Für die Feuerwehrführung im Landkreis und KBR Reitzenstein bedeutet die bevorstehende Gesetzesänderung, dass der am 1. August 2021 ins Amt gewählte Reitzenstein bis zum Ende seiner turnusmäßigen sechsjährigen Dienstzeit, also bis 31. Juli 2027 im Amt bleiben kann. Diese Ankündigung des KBR beim Kreisfeuerwehrtag honorierten die anwesenden Vertreter der Landkreiswehren mit Applaus. Eine Zustimmung, die überrascht. Gab es doch in der Vergangenheit auch Kritik an der Amtsführung des KBR

Menig tritt 2026 als Bürgermeister nicht mehr an

Im Sinne einer geordneten Übergabe habe es - und da wussten die Beteiligten noch nichts von einer neuen Altersgrenze - mit potentiellen Nachfolgern, den Kreisbrandinspektoren (KBI) Karsten Ott und Markus Fleder sowie mit Kreisbrandmeister (KBM) Heiko Menig Gespräche gegeben, erklärte der KBR. In einer internen Absprache habe man sich hierbei auf Heiko Menig als künftigen Nachfolger verständigt, bestätigte Landrat Thomas Eberth in seiner Ansprache. Gewählt wird der Kreisbrandrat aber von den Kommandanten und Kommandantinnen der Freiwilligen Feuerwehren. 

Der 52-jährige Menig, seit 27 Jahren ehrenamtlicher KBM, ist amtierender CSU-Bürgermeister in Neubrunn Mitglied im Würzburger Kreistag. Im Ort gab er bereits bekannt, dass er im Hinblick auf seinen möglichen Aufstieg bei der Kreisfeuerwehr als Bürgermeister bei den Kommunalwahlen 2026 nicht mehr antreten werde. 

Dabei bleibt es auch, sagt Menig im Gespräch mit dieser Redaktion. "Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit, die ich der Bevölkerung einfach schuldig bin." Gleichzeitig verwies er auf einen "offenen internen Austausch unter den Mitbewerbern mit dem amtierenden KBR und Landrat seit eineinhalb Jahren". Auf dieser Grundlage habe er freilich auch für sich persönlich einen Plan B vorbereitet. Für das 2027, wenn die turnusmäßige Neuwahl des KBR ansteht, kündigt Menig bereits jetzt seine Kandidatur an. 

 
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Kommentare
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  • Alfred Neumann
    "Geht es um die Altersgrenze oder geht es um den weiteren Bezug von leicht verdientem Geld?"
    Ist das Ihre Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit 24/7 zum Schutze unserer Bevölkerung ?
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  • Alfred Holl
    Für den Rahmen der Aufwandsentschädigung findet man eine Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayAVFwG-13; für Ihre Aussage konnte ich keine Quelle finden.
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  • Walter Seubert
    Wie verhält es sich eigentlich mit der Entlohnung des Kreisbrandrates?
    Er ist bei vollen Bezügen von seiner Arbeit in der Feuerwehrschule freigestellt und bekommt soweit ich weiß zusätzlich eine 4 stellige Aufwandsentschädigung.
    Was ich schon einmal sehr befremdlich finde.
    Geht es um die Altersgrenze oder geht es um den weiteren Bezug von leicht verdientem Geld?
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  • Stefan Wolfshörndl
    KBR ist ein Vollzeitjob bei 52 Gemeinden und noch viel mehr Feuerwehren, einem Zentrum in Klingholz, Aus- und Weiterbildungsthemen - hier von “leicht verdientem Geld” zu sprechen ist absoluter Unfug. Bei jedem Großereignis läuft er auf - landkreisweit. Fachlich qualifiziert und umsichtig in seinen Entscheidungen. Gut dass Michael Reitzenstein noch bleiben kann. Stefan Wolfshörndl, 1. Bürgermeister Gerbrunn
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