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Würzburg
Streit um Finanzierung: Droht dem 9-Euro-Monatsticket für Unterfranken jetzt doch noch das Aus?
Verkehrsministerkonferenz und Bund sind sich nicht einig über die Finanzierung des 9-Euro-Tickets. Was heißt das für Verkehrsbetriebe in Würzburg, Schweinfurt und der Region?
Im Streit um die Finanzierung des 9-Euro-Tickets fordern auch die Würzburger Verkehrsunternehmen mehr Unterstützung von der Bundesregierung.
Foto: Daniel Peter | Im Streit um die Finanzierung des 9-Euro-Tickets fordern auch die Würzburger Verkehrsunternehmen mehr Unterstützung von der Bundesregierung.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:07 Uhr

Es gibt dicke Luft zwischen Bund und Ländern bei der Finanzierung des 9-Euro-Monatstickets. Ursprünglich hatte die Bundesregierung beschlossen, die Kosten von 2,5 Milliarden Euro für das Energie-Entlastungspaket vollständig zu übernehmen. Doch die Verkehrsministerkonferenz warnte bereits davor, dass dies nicht ausreichen werde. Aufgrund des erwarteten erhöhten Fahrgastaufkommens müssten zusätzliche Bahnen, Busse, Züge und auch Personal bereitgestellt werden. Diese Zusatzkosten seien in den 2,5 Milliarden nicht einkalkuliert. Deshalb gibt es jetzt Streit.

Die Verkehrsministerkonferenz befürchtet, dass die Bundesländer auf den Mehrkosten sitzenbleiben, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) appelliert an die Bundesregierung, das versprochene 9-Euro-Ticket nicht "halbherzig umzusetzen". In einer Pressemitteilung fordert Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff, dass "etwaige Mehrkosten, die den Verkehrsunternehmen aus dieser Aktion entstehen, durch den Bund ausgeglichen werden". Dazu zählten unter anderem die Kosten für den Aufbau der digitalen, bundesweiten Ticketplattform, aber auch die gestiegenen Energie- und Personalkosten.

In der Pressemitteilung des VDV heißt es weiter: "Andernfalls sind die Unternehmen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gezwungen, das Betriebsangebot soweit zurückzufahren, wie die aktuelle Kostensituation dies noch zulässt."

Steht das 9-Euro-Monatsticket auf der Kippe? Das entscheidet sich am 20. Mai, wenn über den Gesetzesentwurf zum Energieentlastungspaket im Bundesrat abgestimmt wird. Erst dann wird auch über die Kostenverteilung entschieden. Klar ist bisher jedoch, dass auch der Verkehrsverbund Mainfranken mit einem erheblichen Mehraufwand rechnet, wie eine Sprecherin auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt: "Wir gehen davon aus, dass die geplanten finanziellen Mittel nicht ausreichen werden."

Eine Umsetzung des 9-Euro-Tickets sei nur möglich, wenn die Mindereinnahmen "zu hundert Prozent erstattet" würden. Ein weiterer zusätzlicher Kostenpunkt sei die Rückerstattung bereits bestehender Verträge etwa bei Studierenden oder Nutzerinnen und Nutzern des 365-Euro-Tickets. Damit die Bestandskunden nicht benachteiligt werden, sollen diese für die Monate Juni, Juli und August eine Gutschrift für bereits geleistete Zahlungen erhalten.

 
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  • rainbird
    Vielleicht sollte man mal auf die ein oder andere schwere Waffenlieferung in Kriegsgebiete verzichten, dann wäre auch Geld da.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    "... müssten zusätzliche Bahnen, Busse, Züge und auch Personal bereitgestellt werden."

    Wir stehen kurz vor dem Mai und am 1. Juni soll es losgehen. Wo sollen denn so schnell zusätzliche Bahnen, Busse, Züge und auch Personal her kommen?
    Wer will bis dahin mal eben neue Fahrpläne erstellen? Usw.

    Das wird ein Quartal lang schön kuschlig im ÖPV werden ...
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Das wird ein Quartal lang schön kuschlig im ÖPV werden ..."

    Glaube ich nicht. Das 9 Euro Ticket fällt genau in die Urlaubszeit und nach 2 Jahren Corona, werden viele wieder mal Urlaub machen.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Dann braucht man ja keine "zusätzliche Bahnen, Busse, Züge und auch Personal".
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  • TLW-tu_W
    Kaum gibt es etwas, dass den sogenannten Geringverdiener nutzen könnte, macht die FDP alles in ihrer Macht stehende um es zu verhindern.

    Traurig für all die (noch) nicht Superreichen, die auf die FDP bei der Wahl mal wieder hereingefallen sind.
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  • Karin Gossmann-Walter
    Wo sehen Sie dabei, dass die FDP das Ticket verhindern will?
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  • TLW-tu_W
    Volker Wissing, Verkehrminister von der FDP.
    Christian Lindner, Finanzminister von der FDP.

    Und nun will der Bund nicht wie zugesagt die Kosten für das 9€-Ticket übernehmen sondern den Ländern überlassen.

    Beim Tankrabatt, gibt es solche spielchen nicht. (Zudem dieser vollkommen unsinnig ist.)
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  • Barbara
    sorry, die FDP ist seit Jahrzehnten keine "Arbeiterpartei", das sollte sich doch mal herum gesprochen , bzw. bewiesen haben
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  • b.schlusche@gmx.net
    Bitte kennzeichnen Sie den Beitrag als Meinung oder fügen Sie eine Quelleangabe an.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Warum drückt man nicht JEDEM Bürger (Rentner, Kind, Hartz 4, Autofahrer, Hausfrau, usw.) 100 Euro in die Hand.
    Dann kann JEDER selbst entscheiden ob er damit Futter für seine Familie (Gemüse und Obst) oder Futter für sein Auto (Benzin oder Diesel) oder für einen Urlaub zurückliegt.
    Bürger weiß doch selber wo's am notwendigsten ist.
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  • ToDietz@web.de
    @mainpostl: Weil es zu einfach wäre und der linksgrünen Ideologie widerspräche.

    Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder selbst entscheiden könnte.

    Außerdem wäre es viel zu unbürokratisch und die Sesselp... in Parlamenten und Behörden hätten zu wenig Daseinsnachweisberechtigungen.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "... und der linksgrünen Ideologie widerspräche..."

    Woher kommt ihre Weisheit? Das aktuelle Endlastungspaket mit Spritpreissenkungen für Vielfahrer und Spritschleudern und die 300 Euro Energiepauschale für Arbeitnehmer - egal ob Gering- oder Gutverdiener - trägt wieder einmal eindeutig die Handschrift der FDP.
    Warum haben sich Grüne mit ihrem Energiegeld für ALLE nicht durchgesetzt?
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  • Barbara
    das würde in Deutschland Jahre dauern, bei dieser Bürokratie
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Es kommt am Schluss wie ich es mir bereits dachte

    irgendwas/ -wer findet sich schon, warum das nicht funktioniert, weil es nicht funktionieren kann, und die Knete wird wahrscheinlich entweder mit der Gießkanne an alle verteilt (wobei die Autobenutzer/innen irgendwie den Löwenanteil abkriegen und am Ende die Multis den fetten Reibach machen) - oder sie verschwindet wieder im Bundeshaushalt, als hätte es sie nie gegeben (wobei letzteres vmtl. auch noch stimmt)...
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  • Laeufer61
    Hauptsache für die ÖPNV-Unternehmen...

    ...ist jedoch die Einigkeit bei den alljährlichen Preiserhöhungen! 😢
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  • Radler15402510
    wurde gestern im Puma auch wieder das Minimum beschlossen
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  • June
    Meine Güte, muss der Bund immer für alles aufkommen? Was tragen die Länder zur Entlastung bei? Wieviele zusätzliche Verbindungen soll es im Verkehrsverbund Mainfranken geben? 0?
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Naja, wenn die Bundesregierung das beschließt und stolz verkündet ...
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  • juerwer@gmx.de
    Da sieht man wieder einmal, dass der ÖPNV keine Lobby hat. Wer darauf angewiesen ist, musste jedes Jahr die Preiserhöhungen über sich ergehen lassen. Das war der Politik egal. Sobald es aber die Autofahrer betrifft, wird gleich ein Paket geschnürt, um ihn zu entlasten. Das ist ein falsches Signal. Diese Maßnahmen wirken dann pünktlich zur Urlaubszeit. Hoffentlich kommt das 9 Euro Ticket für den ÖPNV wirklich. Die Politik der letzten Jahre wird hier 1:1 fortgesetzt.
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  • MR11
    Ich halte die Maßnahme für ziemlich unsinnig und kompliziert. Besser wäre es einfach die MwSt. auf Tickets auszusetzen. Dann hätten alle Fahrgäste was davon und es wird nicht zum "sinnlos Herumfahren" annimiert.
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