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Winterhausen
Straßenausbau im Landkreis Würzburg: Warum der Kreisverkehr in Winterhausen vorerst ein Provisorium bleibt
Nach dem endgültigen Aus für die Ortsumfahrung Giebelstadt rückt nun die marode Kreisstraße nach Allersheim wieder in den Fokus der Straßenbauer.
Noch ist der spätere Zustand des Kreisverkehrs an der Brückenauffahrt in Winterhausen nur durch Markierungen angedeutet. Der endgültige Umbau der Kreuzung wurde ins kommende Jahr verschoben.
Foto: Staatliches Bauamt Würzburg | Noch ist der spätere Zustand des Kreisverkehrs an der Brückenauffahrt in Winterhausen nur durch Markierungen angedeutet. Der endgültige Umbau der Kreuzung wurde ins kommende Jahr verschoben.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 24.03.2025 02:29 Uhr

4,5 Millionen Euro wollte der Landkreis Würzburg im laufenden Jahr ursprünglich in den Erhalt und Ausbau seiner Kreisstraßen stecken - weniger als in den Vorjahren in Anbetracht der angespannten Finanzsituation. Doch auch dieser kleinere Topf wird voraussichtlich nicht ausgeschöpft. So soll etwa der dauerhafte Bau eines Kreisverkehrs in Winterhausen an der Auffahrt zur Mainbrücke verschoben werden. Dafür rücken mit dem endgültigen Aus für die Umgehungsstraße Giebelstadt neue Vorhaben ins Visier, wie Abteilungsleiter Jan Voll vom Staatlichen Bauamt in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses erläuterte.

Der Kreisverkehr an der Schnittstelle zwischen der Kreisstraße WÜ15 und der Staatsstraße 2418 in Winterhausen hat sich bewährt. Knapp zwei Jahre, nachdem das Provisorium an der unübersichtlichen und stark befahrenen Kreuzung errichtet wurde, ist die Unfallhäufigkeit deutlich zurückgegangen, sagt die Polizei. In Stoßzeiten fließt der Verkehr deutlich flüssiger. Und selbst große Lastzüge können den sogenannten Mini-Kreisverkehr mühelos passieren. Sie fahren einfach über die flache Insel in der Mitte.  

Die Skepsis gegen den Mini-Kreisverkehr in Winterhausen ist verflogen

Die Skepsis, die anfangs selbst die Oberste Baubehörde gegenüber dem Kreisel hegte, ist damit ausgeräumt. Im vergangenen Herbst kam das Okay aus München, das Provisorium durch eine Dauerlösung zu ersetzen. Die Kosten des Umbaus werden mit 950.000 Euro beziffert. Die Bauarbeiten sollten heuer gleichzeitig mit der überfälligen Sanierung einer Fußgängerunterführung in der Brückenauffahrt stattfinden, weil die Winterhäuser Brückenhälfte dafür ohnehin ein halbes Jahr lang gesperrt werden muss. Baubeginn war für die nächsten Wochen geplant. 

Doch so schnell geht's nun doch nicht. Eine Kanaluntersuchung habe ergeben, dass der Kanal, der unter der Kreuzung entlangführt, zu klein dimensioniert ist und deshalb erneuert werden muss, sagt Jan Voll unter Berufung auf die Gemeinde Winterhausen.  Mit den Kanalarbeiten könne nach heutigem Stand frühestens ab der Jahresmitte begonnen werden. Der Umbau der Kreuzung werde deshalb um ein Jahr verschoben.

Damit hat sich auch der fortwährende Appell von Grünen-Kreisrat Sebastian Hansen fürs Erste erledigt, der darauf drängt, die Brücke während der Bauzeit zumindest für Fußgänger offenzuhalten. Durch eine seitliche Gerüsttreppe könnte die fußläufige Verbindung zwischen Sommerhausen und Winterhausen erhalten bleiben, schlägt Hansen vor. "Der Punkt ist notiert", sagt Straßenbauer Jan Voll, und soll bei der endgültigen Festlegung der vorläufigen Verkehrsführung berücksichtigt werden.

Durch das Aus der B19-Ortsumgehung rücken nun andere Straßen in den Fokus

Vor einer ganz neuen Situation steht das Staatliche Bauamt nun im Umfeld von Giebelstadt, nachdem die Regierung von Unterfranken vor wenigen Tagen das endgültige Aus für eine B19-Ortsumfahrung in der bisher geplanten Form verkündet hatte. So hat man beispielsweise im Vorgriff auf den Bau der Umgehung die längst überfällige Sanierung der Kreisstraße WÜ46 zwischen der B19 und Allersheim seit Jahren vor sich hergeschoben.

"Wir werden die Dinge im Umfeld von Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen jetzt neu überdenken müssen", sagt auch Landrat Thomas Eberth. Und die Sanierung der WÜ46 zähle dabei sicher zu den vordringlichen Schritten. Sie soll deshalb zeitnah ins Kreisstraßen-Ausbauprogramm aufgenommen werden. Vor dem Ausbau sollte allerdings eine Verkehrszählung erfolgen, schlägt der Landtagsabgeordnete und frühere Kirchheimer Bürgermeister Björn Jungbauer vor. Nach seinem Eindruck sei der Streckenabschnitt überdurchschnittlich vom Schwerlastverkehr der umliegenden Steinbrüche belastet. Dies müsse bei der Planung berücksichtigt werden. 

Weit weniger Probleme bereiten die beiden für heuer geplanten Maßnahmen im Nordosten des Landkreises. Die WÜ57 soll zwischen dem Ortsende von Obereisenheim und der Grenze zum Landkreis Schweinfurt ausgebaut werden. In wenigen Tagen werde die Ausschreibung veröffentlicht, sagt Jan Voll. Der Baubeginn ist Ende Mai geplant, die Bauzeit soll sechs Monate betragen. Die letzte Sanierungslücke entlang der WÜ57 im Ortsbereich von Obereisenheim soll dann im kommenden Jahr geschlossen werden. Vorher müssen auch dort noch Kanäle erneuert werden.

Schließlich soll heuer noch die Fahrbahndecke der WÜ26 zwischen dem Kürnacher Gewerbegebiet Wachtelberg und der B19 erneuert werden. Weil es sich um eine gemeinsame Maßnahme von Landkreis und Kommune handelt, kann die Ausschreibung beginnen, sobald die Gemeinde Kürnach ihren Haushalt unter Dach und Fach hat. 

 
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Kommentare
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  • Gerlinde Conrad
    Das ist der "geilste Kreisverkehr" in Franken, den ich immer wieder genieße! Hoffentlich bleibt er so! Hut ab vor allen, die das ermöglicht haben! In KT wurde vor kurzem ein gut funktionierende Ampelkreuzung an einer Staatstrasse umgebaut in eine genauso gut funktionierende Ampelkreuzung für 500.000€! Selbst die Bauarbeiter haben nur noch den Kopf geschüttelt. Schilda läßt Grüßen und die Steuerzahler müssen berappen! K.-H. Conrad
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