
Nach jahrelangem Hin und Her herrscht nun Gewissheit: Die geplante B19-Umgehungsstraße bei Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen wird nicht kommen. Zumindest nicht auf der geplanten Trasse. Und nicht innerhalb der nächsten Jahre. "Das ist eine bittere Nachricht, aber nach der langen Zeit und mit der Vorgeschichte nicht überraschend", sagt Giebelstadts Bürgermeister Helmut Krämer.
Grund für das endgültige Aus der geplanten Route, die bereits vor Jahrzehnten ins Auge gefasst wurde, sind zu große Eingriffe in ein Vogelschutzgebiet, in dem unter anderem die geschützte Wiesenweihe beheimatet ist. Ein bekanntes Problem. Die Regierung von Unterfranken hatte deshalb schon vor etwa drei Jahren ein laufendes Planfeststellungsverfahren gestoppt.
Anwohnerinnen und Anwohner klagen über unzumutbare Verhältnisse
Ein Expertenkreis sollte zuletzt der Frage nachgehen, wie sich das Dilemma doch noch lösen lässt, ohne die Planungen komplett über den Haufen werfen zu müssen. Ohne großen Erfolg: Denn nun belegt ein neues Gutachten endgültig, dass gleich mehrere Alternativrouten das Schutzgebiet deutlich weniger beeinträchtigen würden als die bevorzugte Variante. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung von Unterfranken hervor. "Damit ist die beantragte Umgehungstrasse von Giebelstadt endgültig als nicht planfeststellungswürdig einzustufen", heißt es in der Mitteilung. Das Aus für die geplante rund acht Kilometer lange Trasse steht somit fest.

Für viele Giebelstadter Bürgerinnen und Bürger dürfte dieser Ausgang eine Enttäuschung sein. Denn Anwohnerinnen und Anwohner berichten seit Jahren über unzumutbare Verhältnisse an der viel befahrenen Straße. Sie erhoffen sich von einer Umgehungsstraße in erster Linie mehr Sicherheit und weniger Dreck und Lärm in den Ortschaften. "Natürlich haben wir bis zuletzt auf einen positiven Ausgang gehofft", sagt auch Bürgermeister Krämer. "Jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen und schauen, wie wir trotzdem eine Entlastung hinkriegen."
Planung einer Alternative Route würde Jahre dauern
Nun kurzerhand auf eine andere Route für die Umgehungsstraße umzuschwenken, verspricht allerdings keine schnelle Lösung. Denn in den Planungen einer B19-Umgehung wurden zwar verschiedene Varianten untersucht, am Ende legte sich das Staatliche Bauamt aber auf eine Trasse fest, die bereits seit Jahrzehnten feststand und in einem Flurbereinigungsverfahren in den 1980er Jahren bereits dem Bund übereignet wurde. Den Bau einer anderen Trasse vorzubereiten, würde unter anderem eine erneute Flurbereinigung notwendig machen, sagt Krämer. "Da reden wir über einen Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren."

Ob das Projekt Umgehungsstraße langfristig dennoch weiterverfolgt würde, müsse nun der Gemeinderat entscheiden, so der Bürgermeister. Feststehe allerdings, dass unabhängig davon Maßnahmen realisiert werden müssten, die deutlich schneller Entlastung für die verkehrsgeplagten Anwohnerinnen und Anwohner schaffen. Flüsterasphalt, Fußgängerüberquerungen, Tempo 30 im Ort, zählt Krämer einige Optionen auf. Welche genau kommen werden, sei aber ebenfalls ein Thema für den Gemeinderat.
Jetzt ist der Weg frei, um neu zu denken und da gehört natürlich auch dazu Tempo 30 innererorts auf Bundesstraßen zu ermöglichen. Oder andere Lösungen zu finden. Nicht nur Giebelstadt, auch andere Kommunen wären dankbar für mehr Möglichkeiten, um Verkehr zu verringern, zu verlangsamen und umzuleiten.
ich auch schon mit dem Bürgermeister und Gemeinderäten gesprochen, wieso daß keine Tempo 30-Zone eingerichtet wird: "geht nicht, daß können wir nicht machen......etc. "
Dann müßen unsere Fähigen Politiker halt mal über ihren Schatten springen und sich auch wirklich für die Menschen einsetzen. Niemand hindert sie daran.
seinen Gemeinderäten recht geben.
`` Geht nicht `` - das können wir nicht machen etc.
stimmt aus diesem Grund.
Die B 19 - ist eine Bundesstraße - und hier darf
keine `` 30 er Beschränkung `` gemacht werden.
Wenn ich durch Giebelstadt fahre mach ich
einfach langsamer - da gab es auch schon
Hupkonzerte - es hat ja keiner mehr Zeit.
Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
daß mit der "30er Beschränkung" ist doch eine alte Kamelle, die vor 50 oder 60 Jahren eingeführt wurde. die Zukunft lebt von Veränderungen, deshalb Tempo "30" in stark belastetenden Ortsdurchfahrten, auch wenn es Bundesstraßen sind.
https://www.heidelberg24.de/region/b3-bundesstrasse-dossenheim-tempolimit-30-geschwindigkeit-laerm-verkehr-schriesheim-hirschberg-92090847.html
Ich denke eher man will nicht. Hätte man das schon vor Jahren gemacht, wäre der Druck auf die Umgebung um einiges höher gewesen.