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Schweinfurt
Stellenabbau, Verlagerung ins Ausland: Metall- und Elektroindustrie in Unterfranken geht es immer schlechter
Die für Unterfranken wichtigen Metall- und Elektrounternehmen hängen am Tropf. Jetzt wurde deutlich, welche Gründe das hat und um welche Dimension es geht.
Die Metall- und Elektroindustrie hat in Unterfranken eine Schlüsselrolle. Doch die Minuszeichen in der Branche werden immer größer. 
Foto: Thomas Obermeier (Symbolbild) | Die Metall- und Elektroindustrie hat in Unterfranken eine Schlüsselrolle. Doch die Minuszeichen in der Branche werden immer größer. 
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 18.01.2025 02:36 Uhr

Eine tragende Säule der unterfränkischen Wirtschaft bröckelt: Die Metall- und Elektroindustrie fährt die Produktion herunter, ein Ende ist nicht in Sicht. Die Folge: Jedes fünfte Unternehmen hat 2024 Betriebsteile ins Ausland verlagert. Reihenweise werden Stellen abgebaut. Das wurde am Dienstag klar, als die Branchenverbände bayme und vbm in Würzburg die Ergebnisse einer Konjunkturumfrage für das zweite Halbjahr 2024 vorstellten.

Kernaussage: Hatte die Metall- und Elektroindustrie vor zwei, drei Jahren noch einen sprichwörtlichen Husten, hat sie jetzt eine Grippe. Und die wird noch eine Weile anhalten. Was gravierend ist für die Region, hat doch die vor allem im Raum Schweinfurt sowie in den Kreisen Rhön-Grabfeld und Main-Spessart stark verankerte Metall- und Elektroindustrie mit insgesamt 90.000 Beschäftigten eine wirtschaftliche Schlüsselrolle.

2023 war noch von Zuversicht die Rede

Schon seit vier, fünf Jahren sieht sich die Branche im Jammertal. War Anfang 2023 immerhin von einer leichten Zuversicht die Rede gewesen, sind fast alle Minuszeichen seither permanent größer geworden. Unterfrankens Wirtschaft befinde sich nun in "einer strukturellen Standortkrise", sagte Unternehmerin Ingrid Hunger aus Lohr (Lkr. Main-Spessart), die auch Vorstandsvorsitzende für die bayme/vbm-Regionen Main und Spessart ist.

Hunger ist sich sicher: Die stark an der Autoindustrie hängenden Unternehmen der Branche verharrten in der Rezession, die Talsohle sei wahrscheinlich noch nicht erreicht. "Momentan ist es ganz schwierig, an Aufträge zu kommen."

Firmen in der Region reagieren mit Kurzarbeit

Die Geschäftsführerin der Firmengruppe Hunger Hydraulik mit ihren 420 Beschäftigten hat nach eigenen Worten in jüngster Vergangenheit mit Kurzarbeit für bis zu 30 Prozent der Belegschaft auf die Talfahrt reagiert. Immerhin: "Es gab noch keine Entlassungen."

Kurzarbeit war und ist auch für Geschäftsführer Martin Büchs vom Autozulieferer Jopp in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) ein passendes Mittel im Kampf gegen die Rezession. In zwei von fünf deutschen Betrieben gebe es derzeit Kurzarbeit, darunter in Bad Neustadt.

Das reiht sich ein in die jüngsten Ankündigungen von Großunternehmen wie ZF, Schaeffler, SKF und Bosch Rexroth, in Mainfranken in den nächsten Jahren zusammen einige tausend Arbeitsplätze zu streichen.

Beispiel Jopp in Bad Neustadt: 400 Jobs weg

Jopp habe in den vergangenen Jahren weltweit 400 Jobs abgeschafft, sagte Büchs am Dienstag. Das Unternehmen beschäftigt jetzt noch 1600 Menschen in 13 Werken.

Dass in der Region die Talsohle noch nicht erreicht ist, zeigt die bayme/vbm-Konjunkturumfrage gerade in puncto Stellenabbau: Verschwanden 2024 in der unterfränkischen Metall- und Elektroindustrie 1100 Arbeitsplätze, werden es nach Hungers Worten in diesem Jahr doppelt so viele sein.

Unternehmen setzen auf die kommende Bundestagswahl

Zudem rechnet jedes vierte Unternehmen mit Verlusten im vergangenen Geschäftsjahr. 79 Prozent der Betriebe (Sommer 2024: 71) schätzen ihre wirtschaftliche Lage als schlecht ein.

Stellvertretend für die Metall- und Elektrobranche der Region setzen Hunger und Büchs auf die Bundestagswahl am 23. Februar. "Wir brauchen jetzt eine echte wirtschaftspolitische Wende", forderte die bayme/vbm-Regionalvorsitzende am Dienstag. Hohe Kosten für Arbeit und Energie sowie lähmende Bürokratie seien hierzulande die Haupthemmnisse. "Wir sind in Deutschland zu teuer, zu langsam und zu bürokratisch", sagte Hunger.

Stellenabbau, Verlagerung ins Ausland: Metall- und Elektroindustrie in Unterfranken geht es immer schlechter
 
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  • Dominik Temming
    Wie bestellt, so geliefert. Aber vielleicht ein guter Zeitpunkt, die Energie nicht in die Bekämpfung anderer Parteien zu stecken sondern in die Sicherung unserer Arbeitsplätze... wobei ich ehrlich Zweifel habe, ob das Märchenbuchschreiber oder Kann-mich-nicht-erinnern-Kanzler ändern können...
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  • @Martin Deeg
    Wie immer in seinen Kommentaren: "Rächer der Zukurzgekommenen und Enderbten und zu unrecht Beschuldigten".
    Wahrscheinlich aus eigener Erfahrung?
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  • Martin Deeg
    Machtmissbrauch, übergriffige und auf Projektionen beruhende Ausgrenzung gegen Menschen und dieses seltsame, weit verbreitete "Nach-unten-Treten und Nach-oben-Buckeln" ist nicht so meins, allerdings.

    Erfahrung ist generell hilfreich.
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  • Andreas Gerner
    Wie hinterlässt diese Regierung unser Land ?

    Ich klaue mir mal ein Dieter Nuhr - Zitat, weil es einfach zu den fatalen Folgen der Wirtschafts- und Menschenfeindlichen Politik der Regierung aus Ampel bzw jetzt Fußgängerampel (ohne gelb) passt:

    "Warum Wohlstand erwirtschaften, wenn man ihn verteilen kann ?"

    Und dann hängen in den Städten zuhauf Plakate und Banner mit den geradezu beschämenden Aufschriften:

    "Zuversicht - Ein Mensch ein Wort" (B90 Grüne mit Abbild von Robert Habeck)

    "Mit Sicherheit mehr Wachstum" (SPD mit Abbild von Nochkanzler Olaf Scholz)

    Nicht wenige werden sich bei dem Anblick denken, dass den noch (schlecht) Regierenden aber auch kein Spruch zu peinlich ist.

    https://www.youtube.com/watch?v=AOpmjajJ9jE
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  • Martin Deeg
    Dann wählen Sie doch CSU oder AfD, Herr Gerner, Sie dürfen das doch.

    Wenn Sie allerdings glauben, dass danach die Wirtschaft „wächst“, weil die die unaufhaltbaren globalen Entwicklungen „stoppen“ und durch Verfolgung von Bürgergeldempfängern Milliardenlöcher gestopft werden, dann ist das magisches Denken!

    Ps: Mit gefällt besonders das Lindner-Plakat „Der Staat ist nicht dein Erziehungsberechtigter“, nachdem der Mann seine Funktion missbrauchte, um das ganze Land und seine Koalitionspartner mittels Schuldenbremse zu „erziehen“….
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  • Andreas Gerner
    Falsch.
    Herr Lindner hat sich lediglich an das Grundgesetz gehalten.
    Seine Koalitions"partner" haben versucht, ein Gesetz von Verfassungsrang auszuhebeln, was ohnehin an den Karlsruher Richtern hätte scheitern müssen. Hat man ja kurz zuvor gesehen mit den umgewidmeten Coronahilfen. Da hat ebenfalls Lindner Bedenken geäußert, aber doch nachgegeben. Die Richter haben den Gesetzesbruch wieder kassiert. Strafen für den Missbrauch gab es nicht. Beide führenden Akteure treten gerade als offizielle Kanzlerkandidaten an.

    Wie viele Verfehlungen sollen wir noch hinnehmen ?
    Wie viel Geld soll noch gesetzeswidrig verwendet werden ?
    Wer soll die Schulden nebst Zinsen wieder abbezahlen ?
    Insbesondere dann, wenn das Geld nicht verwendet wird, um die Einnahmen zu sichern/steigern (Wirtschaft ankurbeln) sondern großzügig für Nichtstun und ins Ausland transferiert wird.

    -

    Auf Plakate kann man viel schreiben. B90Grüne etwa "Leben: Bezahlbar machen !"
    Wer schüttelt 2025 da nicht mit dem Kopf ? Sie ?
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  • Martin Deeg
    Mit sachlichen Argumenten sind sie ohnehin nicht erreichbar, Herr Gerner, man bekommt vielmehr den Eindruck, Sie versuchen gar nicht, diese zu verstehen.

    Ja, ich bin der Meinung, dass SPD und Grüne trotz dem Störfaktor Lindner und unter schwersten Herausforderungen in den vergangen Jahren Großes geleistet haben, Schäden begrenzt haben.

    Die CDU - AfD und CSU sowieso - betreiben derweil nichts anders als bizarre teils unredliche Fundamentalkritik und vergeben arrogant Stilnoten - was sich erwartbar nach der Wahl, sollte die Union tatsächlich stärkste Kraft werden, als heiße Luft und inhaltsleere Wählerinstrumentalisierung entlarven wird. Der fachlich überforderte Merz, vorausgesetzt der wird tatsächlich Kanzler, kann einem da heute schon leid tun, unter der Fuchtel eines Schattenkanzlers aus „Bayern First“, dessen Partei sich in Teilen inhaltlich kaum noch von der AfD unterscheidet.
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  • Andreas Gerner
    Was an Ihren Thesen war denn sachlich ?

    Wer vertritt denn die Auffassung, dass die Ampel/jetzt noch Fußgängerampel einen guten Job macht ?

    Schonmal in die Umfragenauswertung geschaut ? Bezüglich Wirtschaftskompetenz, Vertrauenswerte usw.

    Schön für Sie, wenn sie sich haben überzeugen lassen, Energie-, Wirtschafts- und Klimaminister Habeck habe uns sicher durch den Winter gebracht.
    Tatsächlich war es Petrus und das Ausbremsen der Energie.

    Zuerst hat Habeck trotz X Mitarbeitern in den Ministerien sowie Beratern nicht geschnallt, dass die Gasspeicher immer leerer wurden. Als es dann krachte, kaufte er auf der Ganzen Welt zu astronomischen Preisen das LNG und die Steinkohle zusammen, die allen anderen Ländern zu teuer, zu dreckig (Fracking, Umformungsverluste, Methanschlupf, Tiefenozeanförderung...) und politisch zu zweifelhaft (Menschenrechte) waren.

    Und dafür soll man ihn dann feiern und erneut wählen ?

    Die Realität sieht anders aus. Bündnis Robert Habeck nur 4.-stärkste Fraktion.
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  • Erich Spiegel
    Wir sind in Deutschland zu teuer, zu langsam und zu bürokratisch", sagte Frau Hunger womit sie den Nagel auf den Kopf trifft. Nachdem deutsche Firmen ihr Know-How ins Ausland getragen haben ist ihr Haupt Wettbewerbsvorteil weg. Vor 30 Jahren erwirtschaftete ein deutscher Industrie-Arbeiter mit seiner Maschine so viel wie 10 Chinesen oder Inder in Handarbeit. Heute haben die selbst Maschinen. Der Automatisierungsgrad bei Tesla in Shanghai liegt z.B. bei 95%. (Quelle: greendrive-accessories.com). China hat Kostenvorteile bei Energie, Löhnen und gesetzlichen Vorschriften. Es herrschen Arbeitsbedingungen wie das berüchtigte Arbeitssystem "996". Die miesen Bedingungen mag man zu Recht kritisieren und sie sind für Deutschland nicht akzeptabel. Aber helfen tut es deutschen Unternehmen leider nicht im Wettbewerb am Weltmarkt. Ein erster Lösungsschritt wäre, dass allen im Land der Ernst der Lage bewusst wird, dass soziale Einschnitte unumgänglich sind und sie akzeptiert werden
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  • Dietmar Eberth
    Können sie bitte konkret sagen welche sozialen Einschnitte die Wettbewerbsfähigkeit verbessert?
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  • Andreas Gerner
    Unter anderem zum Beispiel die Kürzung des Bürgergelds

    (PS: ausdrücklich nicht bei Gehandicapten, Arbeitsunfähigen, oder etwa Alleinerziehenden...)

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/spd-selbstkritik-beim-buergergeld-erhoehung-laut-woidke-falsch-19500664.html

    Die Gelder stünden zur Kostensenkung (Netzentgelte staatlich schultern, Agrardiesel wieder steuervergünstigen...) oder sonstigen Wirtschaftsförderung zur Verfügung.
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  • Monika Klaus
    Agrardiesel vergünstigten fördert die Wirtschaft?????
    C Behringer
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  • Andreas Gerner
    Die Vorgabe, auf die ich mit aktuellen und greifbaren Beispielen antwortete, war "Wettbewerbsfähigkeit verbessern".

    Die Ampel hat das Gegenteil getan, nämlich die Kostenstruktur durch das kurzsichtige Anheben der Mineralölsteuer für Landwirte verteuert, also die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert.

    Parteien die den Unterschied zwischen verbessern und verschlechtern nicht kennen (Derzeit wirbt Olaf Scholz vom Plakat mit dem Slogan "SPD-Mit Sicherheit mehr Wachstum"), werden halt von den Wählern die Quittung bekommen.
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  • Martin Deeg
    Das ist eine Scheindebatte, die einzig auf niedere Emotionen abzielt und der Erkenntnis geschuldet ist, dass selbst der Ärmste einen noch Ärmeren braucht, über den er sich moralisch „empören“ kann, um sich besser zu fühlen. Schäbig - und irrelevant, was tatsächliche Problemstellungen angeht.
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  • Andreas Gerner
    Wieso haben so gut wie alle anderen Länder um uns herum und so gut wie alle Industrieländer der Welt, sogar Sorgenkinder wie Argentinien geschafft, wieder auf den Pfad Wirtschaftswachstum einzuschwenken, wenn Deutschland es nicht schafft?

    Offenbar ist der Sonderweg trotz starker Ausgangslage die Ursache.
    Wer sich Luxus leistet, ohne ihn zahlen zu können, geht pleite. Bzw die Vorstufe: bekommt keinen tragfähigen Haushaltsentwurf zusammen.

    Und zum Glück verhindert die Gerichtsbarkeit, dass alle Probleme mit Geld zugeschmissen werden. Dies war ja im Grobe das Konzept, mit dem die Ampel zuerst durch kam, dann aber stolpern musste. Die verbleibende Fußgängerampel bekam es auch ohne den angeblichen Bremsklotz Lindner auch nicht hin.

    -

    Wohlstand verteilen ist halt nicht das Gleiche, wie Wohlstand schaffen.
    Wenn Parteien den Unterschied nicht verstehen, zeigt der Wähler denen eben die Konsequenz auf. Das ist Demokratie und es gab schon viele viele Beispiele.
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  • Und nicht vergessen: Griechenland!
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  • Martin Deeg
    Wir haben eine repräsentative Demokratie: wenn „der Wähler“ - der i.d.R. kaum auch nur ansatzweise die Komplexität politischer Entscheidungsprozesse durchschaut - glaubt, er wisse mehr und sei schlauer als die Berufspolitiker, die VERANTWORTUNG tragen, dann empfehle ich einen Blick zurück….

    „Wer vom Recht des Stärkeren träumt, hat nichts verstanden“ schrieb Nida-Rümelin vor kurzem in einem Gastbeitrag unter dem Titel „Die Mehrheit legitimiert zu nichts“.

    Genau so ist es!
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  • Andreas Gerner
    Wenn man den Wählern weis machen will, die schlechte Politik sei gute Politik, er verstünde das bloß nicht, weil er keinen Einblick hat, dann ist man als Politiker fehl am Platz.

    Ein Vertreter des Wählers hat nunmal (auch wenn es in der Umsetzung schwierig ist) die Interessen des Wählers zu vertreten und ihm nicht vorzugaukeln, dass das Gegenteil besser sei.

    Es mag einmalig gelingen, dass ein Scholz den Wählern mit leeren Versprechungen genug Stimmen abluchsen kann. Ein zweites Mal gelingt das nicht. Der Wähler hat ja Augen, Ohren und was dazwischen. Mehrheitlich weiß er, dass Taten mehr zählen als Worte.

    Schönreden der Lage ist keine Wirtschaftsleistung.
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  • Dietmar Eberth
    Die "berühmte" Nebelkerze von einigen populistischen Parteien. Eine Partei will sogar einen 2-stelligen Milliardenbetrag bei den 5,6 Millionen Bürgergeldempfängern einsparen. Wie soll das gehen?

    Einfache Mathematik: der Bund hatte letztes Jahr 2024 etwa 27 Milliarden Ausgaben für Bürgergeldempfänger. Die 11 Milliarden Euro für Unterkunft und Heizung lasse ich mal aussen vor, oder will man Bürgergeldempfänger wirklich auf die Straße schicken?
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1449979/umfrage/bundesausgaben-fuer-arbeitslosengeld-ii-hartz-iv-buergergeld/

    1. Möglichkeit: Bürgergeld für ALLE um 35% kürzen, damit der Bund 10 Milliarden weniger Ausgaben hat. Das will aber KEINER

    2. Möglichkeit : theoretisch (!) könnten 1,7 Mio Empfänger (von 5,6 Mio) arbeiten und die will man ALLE zu 100% Sanktionieren, damit der Bund 10 Milliarden Euro einsparen kann?
    https://www.deutschlandfunk.de/buergergeld-vorurteile-fakten-richtig-falsch-100.html

    Verar... der deutschen Bevölkerung
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  • Andreas Gerner
    Weiterdenken:
    Das (zu hohe) Bürgergeld bietet laut Experten Anreize, nicht zu arbeiten, nicht zu gründen, nicht zu expandieren usw.

    Würde sich Arbeit bzw Mehrarbeit wieder richtig lohnen (nicht nur nominal und dann kommt das Erwachen, wenn der B.E. die Heizerei bezahlt bekommt und der Arbeiter oder Selbständige blechen muss.), wäre auch wieder Wirtschaftswachstum drin.
    Und da haben Wirtschaftsweise und simples Lesen der Statistik nun oft genug aufgezeigt, wie viel Steuereinnahmen, Sozialabgaben usw ein um 1 % gesteigertes BIP generiert.

    https://blog.ostwestfalen.ihk.de/recht-steuern/staat-profitiert-vom-wirtschaftswachstum/

    Ein Industrieland ohne Industrie wird wirtschaftlich nicht gerettet werden durch zum Beispiel immer mehr Beamte.

    Das kann man getrost abstreiten, doch wird die Realität bitter und (bei den Lernfähigen) lehrreich sein.
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