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Würzburg/Schweinfurt
Wetterphänomen: Sahara-Staub über Unterfranken
Gelblich-warmes Licht am Samstag und rötlich-gelb-verschmierte Autos am Sonntag. Die ganze Region wurde am Wochenende Zeuge eines eher seltenen Wetterphänomens.
Schon am Samstagnachmittag zeugte ein gelblich-warmer Schleier am Himmel über Würzburg vom Saharastaub in der Luft. 
Foto: Daniel Peter | Schon am Samstagnachmittag zeugte ein gelblich-warmer Schleier am Himmel über Würzburg vom Saharastaub in der Luft. 
Folker Quack
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:34 Uhr

Schneesturm im Norden, Frühlingshafte Temperaturen im Süden und auf Unterfranken legte sich in der Nacht zum Sonntag eine rötlich-gelbe Staubschicht: Sand und Staub aus der Sahara. Nicht schön, aber ungefährlich, wie Wetterexperten betonen.  

Regen spült den Staub aus der Luft

Arktische Kaltluft trifft auf Sahara-Luft - so die Erläuterungen der Wetterexperten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zu diesem Phänomen. Ursache sei ein Tiefdruckgebiet über Südwesteuropa: Die entstandenen Winde transportierten den Staub aus der Wüste über das Mittelmeer direkt nach Deutschland, so ein Sprecher des DWD. Wenn es dann regnet oder schneit, würden sich Regen oder Schnee mit dem Staub vermischen und auf die Erde fallen. 

In der Nacht zum Sonntag und am Sonntagmorgen kam der Sahara-Staub mit dem Regen dann auf die Erde. So wie hier in Zell bei Schweinfurt. 
Foto: Martina Müller | In der Nacht zum Sonntag und am Sonntagmorgen kam der Sahara-Staub mit dem Regen dann auf die Erde. So wie hier in Zell bei Schweinfurt. 

Dies war in der Nacht zum Sonntag in nahezu ganz Unterfranken der Fall.  Vom Steigerwald bis in die Rhön wurden staubbedeckte Autos, Türklinken, verschmierte Dachfenster, etc. gemeldet.  Am stärksten war der Raum Stuttgart betroffen, wo sich am Samstagabend der Himmel bedrohlich gelblich-rot färbte. Aber auch in Bayern und in Mainfranken war das Phänomen außergewöhnlich stark. Teilweise seien über 2000 Milligramm Wüstenstaub pro Quadratmeter niedergegangen. Eine enorme Menge, wie sie "nur alle paar Jahre mal auftreten würden", sagt BR-Wetterexperte Michael Sachweh. Betroffen war aber auch Oberfranken, vor allem in Bamberg war der Sand aus der Sahara unübersehbar.  

Nächste Woche eher Schnee statt Staub

Einige Unterfranken waren besorgt, bei dem rötlichen Staub könnte es sich um Emissionen der Industrie oder von einem Brand handeln. Doch dies konnte schnell widerlegt werden. Der Staub war jeweils nach Regenfällen aufgetreten und umso stärker, je mehr es in der jeweiligen Region geregnet hatte. 

Im Alpenraum waren die Konzentrationen an Saharastaub in der Luft teilweise besonders hoch, was zu eindrucksvollen Bildern führte. 
Foto: Sebastien Bozon, dpa | Im Alpenraum waren die Konzentrationen an Saharastaub in der Luft teilweise besonders hoch, was zu eindrucksvollen Bildern führte. 

Seinen Höhepunkt erreiche der Saharastaub am Sonntag, so RTL-Meteorologe Patrick Panke, danach verstärke sich die Zufuhr an kalter Winterluft aus dem Osten.  Der Deutsche Wetterdienst rechnet deshalb in der Nacht zum Montag und zum Wochenbeginn eher mit Schneefällen als mit weiterem  Saharastaub. Vor allem im Norden Unterfrankens könnten die Schneefälle auch stärker ausfallen. Wer also trotz sinkender Temperaturen mit Dauerfrost sein Auto waschen lassen möchte, muss in den nächsten Tagen mit keinen weiteren Staubattacken rechnen.  Der ADAC rät, den Staub auf keinen Fall trocken abzuwischen. Er könnte unter Umständen wie Schmirgelpapier wirken und Kratzer hinterlassen.

Gesundheitsgefährdend sei der Sahara-Staub nicht, so die Wetter-Experten. Zwar könnten Pilzsporen und Mikroben mit dem Sand transportiert werden, so Otto Pohl in einem Bericht für "Spektrum der Wissenschaft".  Krankheitserreger würden die weite Reise jedoch nicht überleben.  

 
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  • kej0018@aol.com
    Bin gespannt, was die Aluhüte, die Querdenker und sonstige Verwirrte dazu sagen werden...
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  • G.Kneitz@gmx.de
    wir machen uns über co2 gedanken und kämpfen mit sarahastaub. vielleicht sollte man sich mal mehr darüber gedanken machen. im februar?
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  • jhuller@gmx.de
    Wenn man den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung kennt, könnte man zum Schluss kommen, dass wir uns bereits an der richtigen Stelle Gedanken machen. Gleiches gilt auch auf den Polarwirbel zu, der uns zurzeit trifft.
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  • gowell70@yahoo.de
    Das war bestimmt der liebe Sandmann, ja genau, der aus'm DDR-Fernsehen.
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  • elkatvelo@t-online.de
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  • post@herbertstapff.de
    Wie sagte mein Nachbar, als er sein gelbverstaubtes Auto betrachtete : Da stecken bestimmt die Waschanlagenbesitzer dahinter, denn die haben ja auch C-bedingt weniger Umsatz ...
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