Eine Nutzung von Seilbahnen für den Würzburger ÖPNV bleibt in der Diskussion. In seiner Sitzung am Dienstagabend entschied der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) bei zwei Gegenstimmen, dass ein Antrag von CSU-Fraktionsvize Wolfgang Roth weiter verfolgt wird, wonach die Verwaltung den "Einsatz von Seilbahnen als zusätzlichen Baustein des Würzburger ÖPNV" prüfen soll. Der Ausschuss folgte damit einer Empfehlung der Verwaltung. Kämmerer Robert Scheller hatte diese unter anderem damit begründet, dass der Bau von Seilbahnen auch andernorts "Bestandteil kommunaler Diskussionen" sei.
Unterdessen hat sich der Arbeitskreis "Agenda 21 Würzburg Stadt und Land" zu dem Thema zu Wort gemeldet. "Seilbahnen können durchaus Elemente eines zeitgemäßen Großstadtverkehrs sein. Das gilt auch für Würzburg", heißt es in einer Stellungnahme. Die Agenda 21 stehe deshalb auch der Prüfung von Einsatzmöglichkeiten im Raum Würzburg "offen und positiv gegenüber". Zugleich lässt der Arbeitskreis um Sprecher Thomas Naumann aber keinen Zweifel daran, welches Transportmittel er der Seilbahn klar vorzieht: die Straßenbahn.
Agenda 21 sieht eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten für eine Seilbahn
Als Gründe dafür werden unter anderem die im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln eingeschränkten technischen Möglichkeiten von Seilbahnen angeführt. So sei eine kurvige Strecke kaum machbar, Richtungsänderungen könnten nur an Zwischenstationen erfolgen. Diese Haltestellen anzulegen, sei aber ebenfalls schwierig: "Die Kabinen können an Zwischenhaltestellen nicht anhalten, sondern nur ,heruntergebremst' werden." Zum Ein- und Aussteigen müssten die Kabinen dann entweder zu Boden gelassen werden, oder man müsse "Bahnhöfe in der Luft" einrichten.
Probleme sieht der Arbeitskreis auch bei den Beförderungskapazitäten (Kabinengröße), der Barrierefreiheit und wegen Einschränkungen bei ungünstigen Witterungsbedingungen, wie Sturm und Gewitter. Bedenken macht die Gruppe ferner bei den baulichen Voraussetzungen geltend. Mit Blick auf das Beispiel München, wo ein Seilbahnbau am Frankfurter Ring auf bis zu 60 Meter hohen Masten diskutiert wird, führen die Autoren das Würzburger Stadtbild ins Feld: "So etwas könnte man sich vielleicht für ein Gewerbegebiet am Stadtrand vorstellen, nicht aber für den unter Ensembleschutz stehenden Altstadtbereich einer fränkischen Barockstadt."
Bei der Erarbeitung des Green City Plans der Stadt sei das mit großem Abstand am häufigsten von den Bürgern gewünschte Ziel der Ausbau des Straßenbahnnetzes gewesen: "Daran sollte nicht gerüttelt werden", so die Auffassung der Agenda 21-Aktivisten.
Nicht repräsentative Umfrage: Zwei Drittel für Seilbahn
In einer nicht repräsentativen Umfrage dieser Redaktion wird der Seilbahn-Vorstoß indes deutlich positiver bewertet. Von 792 Teilnehmern fanden 525 (66,29 Prozent) die Idee gut, 230 (29,04 Prozent) hielten nichts davon. 37 Teilnehmer (4,67 Prozent) hatten keine Meinung.
Macht erstmal genügend getrennte Busspuren - gerne nutzbar für E-Autos und Pkws mit 4 Personen besetzt - und separate Fahrradwege und kurze Taktung. Und ausreichend Park & ride am Stadtrand. Das hilft wesentlich mehr.
In Würzburch is jeden Tag der 1. April!
Sonst wüsste er, das moderne Seilbahnsysteme
- Beförderungskapazitäten bis zu 4.000 Personen pro Stunde und Richtung besitzen (zum Vergleich: Straba im 6-min-Takt bei 160 Pax/Zug max. 1.600 Personen je Richtung)
- Gondelfolgezeit rund 32 Sek. ggü. StraBa alle 6 Minuten zu fast nicht merklichen Wartezeiten führt
- Windstabilität d.h. volle Betriebsfähigkeit bis Windstärke 8 (670 Km/h gegeben) ist
Klar ist auch, dass ein urbanes Seilbahnsystem nicht auf allen Linien den straß0en- und schienengebundenen ÖPNV ersetzen kann und auch gestalterische Dinge beachtet werden müssen.
Die Seilbahn sollte nur als Ergänzung zu den etablierten Verkehrsmittel zu sehen sein und auch nur dort, wo dass Stadtbild nicht beeinträchtigt wird.
Wer nicht mit dem Takt mithalten kann, bleibt leider auf der Strecke! Barrierefreiheit sieht anders aus!
In eine heruntergebremste, sich trotzden langsam bewegende Gondel (Zitat MP: "Die Kabinen können an Zwischenhaltestellen nicht anhalten, sondern nur ,heruntergebremst' werden.") einzusteigen kann man mobilitätseingeschräkten Personen kaum zumuten.
Warum man in Deutschland noch immer 2 Stufen hoch in einen Zug steigen muss, ist mir schleierhaft. Warum hat man nicht die Bahnsteigkanten bei der letzten Sanierung angehoben, damit man ebenerdig einsteigen kann?
Und wie viele "Haltestellen" sollen da gebaut werden?
Wenn viele, dann hat es sich mit kostengünstig.
Wenn wenige, dann muß man häufig in Straba oder Bus umsteigen. Und "ewig auf den nächsten Bus warten".