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Würzburg
Stadträte treffen erste Vorentscheidung zu Seilbahn-Plänen
In der Gondel durch Würzburg? Über den Seilbahn-Antrag von CSU-Stadtrat Wolfgang Roth diskutierte jetzt ein Ausschuss. Unterdessen kommen Bedenken von anderer Seite.
Über den Betrieb von Seilbahnen für den ÖPNV denkt man auch andernorts nach - wie hier in Berlin,  wo die Seilbahn der Gartenausstellung von 2016 weiter genutzt werden soll. 
Foto: Britta Pedersen, dpa | Über den Betrieb von Seilbahnen für den ÖPNV denkt man auch andernorts nach - wie hier in Berlin,  wo die Seilbahn der Gartenausstellung von 2016 weiter genutzt werden soll. 
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 07.04.2020 09:58 Uhr

Eine Nutzung von Seilbahnen für den Würzburger ÖPNV bleibt in der Diskussion. In seiner Sitzung am Dienstagabend entschied der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) bei zwei Gegenstimmen, dass ein Antrag von CSU-Fraktionsvize Wolfgang Roth weiter verfolgt wird, wonach die Verwaltung den "Einsatz von Seilbahnen als zusätzlichen Baustein des Würzburger ÖPNV" prüfen soll. Der Ausschuss folgte damit einer Empfehlung der Verwaltung. Kämmerer Robert Scheller hatte diese unter anderem damit begründet, dass der Bau von Seilbahnen auch andernorts "Bestandteil kommunaler Diskussionen" sei. 

Unterdessen hat sich der Arbeitskreis "Agenda 21 Würzburg Stadt und Land" zu dem Thema zu Wort gemeldet. "Seilbahnen können durchaus Elemente eines zeitgemäßen Großstadtverkehrs sein. Das gilt auch für Würzburg", heißt es in einer Stellungnahme. Die Agenda 21 stehe deshalb auch der Prüfung von Einsatzmöglichkeiten im Raum Würzburg "offen und positiv gegenüber". Zugleich lässt der Arbeitskreis um Sprecher Thomas Naumann aber keinen Zweifel daran, welches Transportmittel er der Seilbahn klar vorzieht: die Straßenbahn. 

Agenda 21 sieht eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten für eine Seilbahn 

Als Gründe dafür werden unter anderem die im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln eingeschränkten technischen Möglichkeiten von Seilbahnen angeführt. So sei eine kurvige Strecke kaum machbar, Richtungsänderungen könnten nur an Zwischenstationen erfolgen. Diese Haltestellen anzulegen, sei aber ebenfalls schwierig: "Die Kabinen können an Zwischenhaltestellen nicht anhalten, sondern nur ,heruntergebremst' werden." Zum Ein- und Aussteigen müssten die Kabinen dann entweder zu Boden gelassen werden, oder man müsse "Bahnhöfe in der Luft" einrichten. 

Probleme sieht der Arbeitskreis auch bei den Beförderungskapazitäten (Kabinengröße), der Barrierefreiheit und wegen Einschränkungen bei ungünstigen Witterungsbedingungen, wie Sturm und Gewitter. Bedenken macht die Gruppe ferner bei den baulichen Voraussetzungen geltend. Mit Blick auf das Beispiel München, wo ein Seilbahnbau am Frankfurter Ring auf bis zu 60 Meter hohen Masten diskutiert wird, führen die Autoren das Würzburger Stadtbild ins Feld: "So etwas könnte man sich vielleicht für ein Gewerbegebiet am Stadtrand vorstellen, nicht aber für den unter Ensembleschutz stehenden Altstadtbereich einer fränkischen Barockstadt."

Bei der Erarbeitung des Green City Plans der Stadt sei das mit großem Abstand am häufigsten von den Bürgern gewünschte Ziel der Ausbau des Straßenbahnnetzes gewesen: "Daran sollte nicht gerüttelt werden", so die Auffassung der Agenda 21-Aktivisten. 

Nicht repräsentative Umfrage: Zwei Drittel für Seilbahn

In einer nicht repräsentativen Umfrage dieser Redaktion wird der Seilbahn-Vorstoß indes deutlich positiver bewertet.  Von 792 Teilnehmern fanden 525 (66,29 Prozent) die Idee gut, 230 (29,04 Prozent) hielten nichts davon. 37 Teilnehmer (4,67 Prozent) hatten keine Meinung. 

 
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  • D. E.
    Meinetwegen eine Seilbahn zur Festung. Aber Lösung der Verkehrsprobleme in Würzburg, Nein.
    Macht erstmal genügend getrennte Busspuren - gerne nutzbar für E-Autos und Pkws mit 4 Personen besetzt - und separate Fahrradwege und kurze Taktung. Und ausreichend Park & ride am Stadtrand. Das hilft wesentlich mehr.
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  • S. B.
    P+R hilft nur dann, wenn der attraktiv an die Stadt angebunden ist. Ein Bus vom Ikea, der im Stau steht ist das nicht. Eine Seilbahn schon.
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  • C. B.
    Arbeitsbeschaffungsmassnahme damit man was zum diskutieren hat im Stadtrat? Windräder verschandeln die Natur jetzt auch noch eine Seilbahn? Na Mahlzeit.
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  • S. B.
    Wissen sie, was wirklich die Natur und unsere Stadt verschandelt? Straßen, Autobahnen, Garagen und parkende Fahrzeuge wohin man blickt.
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  • M. R.
    Leider ist das wieder einmal nur eine Abfolge vom Abschreiben von Kommentaren. Weil ein Stadtrat erzählt, es können keine Richtungsänderungen vorgenommen werden, wird das als Tatsache verkauft. Waren Autor und Stadtrat noch nie Skifahren? Heidenei, ein Blödsinn teilweise.
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  • t. h.
    Hirngespinst!
    In Würzburch is jeden Tag der 1. April!
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  • G. S.
    Natürlich 70 Km/h. Irgendwie schreibt es sich am Tablet schlechter als mit der guten alten Tastatur zwinkern
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  • G. S.
    Man merkt, dass die Naumann und seine Bedenkenträger keine Wintersportler sind. Die Betriebsbedingungen von Einseil-Umlaufbahnen beweisen unter den Einsatzbedingungen im Hochgebirge jeden Tag, dass es sich um ein relativ wetterunabhängiges und sicheres Betriebsmittel handelt.

    Sonst wüsste er, das moderne Seilbahnsysteme
    - Beförderungskapazitäten bis zu 4.000 Personen pro Stunde und Richtung besitzen (zum Vergleich: Straba im 6-min-Takt bei 160 Pax/Zug max. 1.600 Personen je Richtung)
    - Gondelfolgezeit rund 32 Sek. ggü. StraBa alle 6 Minuten zu fast nicht merklichen Wartezeiten führt
    - Windstabilität d.h. volle Betriebsfähigkeit bis Windstärke 8 (670 Km/h gegeben) ist

    Klar ist auch, dass ein urbanes Seilbahnsystem nicht auf allen Linien den straß0en- und schienengebundenen ÖPNV ersetzen kann und auch gestalterische Dinge beachtet werden müssen.
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  • H. A.
    670 km/h... Da fliegt selbst das Fundament der Masten mit weg.
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  • R. Ö.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Den Argumenten der Agenda 21 Aktivisten ist kaum etwas hinzuzufügen. Seilbahn als Ergänzung ja. Nie aber Träger der Hauptverkehrsströme in einer Stadt wie Wü.
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  • A. F.
    Davon dürfte auch nicht die Rede sein.

    Die Seilbahn sollte nur als Ergänzung zu den etablierten Verkehrsmittel zu sehen sein und auch nur dort, wo dass Stadtbild nicht beeinträchtigt wird.
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  • V. C.
    Es ist wirklich unglaublich. Eigentlich bis gestern abend der beste Aprilscherz seit ich die Mainpost lese (1994). Strassenbahn ans Hubland und nach Versbach wäre sinnvoller, dazu Elektrobusse und Tempo 30 im Bischofshut, zudem Grüne Zone "4" innerhalb von Nordtangente, Stadtring Süd und Main.
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  • H. S.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn man die zukünftige Entwicklungen nachdenkt, wird man zwangsläufig auf eine Seilbahn kommen. Die Straßen sind voll. Die WSB sucht händeringend Straßenbahnfahrer. Für kostspielige Straßenbahntrassen gibt es kaum Platz. Seilbahnen sind kostengüstig, leise und benötigen wenig Personal. Darüber hinaus sind sie für die Nutzer sehr komfortabel, weil diese in einer hohe Taktung fährt. Wer steigt schon gern vom Individualverker auf einen öffentlichen Verkehrsträger um, wenn man dann an der Haltestelle ewig auf den nächsten Bus wartet. Vom Bahnhof zu Uniklinik und weiter nach Versbach. Das wär doch mal eine Überlegung.
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  • W. K.
    Das ist auch für die Bevölkerung gut, denn sie muss sich fit halten um in die heruntergebremsten Gondeln ein- bzw. auszusteigen.
    Wer nicht mit dem Takt mithalten kann, bleibt leider auf der Strecke! Barrierefreiheit sieht anders aus!
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  • A. F.
    Wer sagt denn, dass ma zu den Stationen Treppen steigen muss?
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  • W. K.
    Von treppensteigen habe ich nichts geschrieben. Barrierefreiheit ist nicht nur Treppensteigen!

    In eine heruntergebremste, sich trotzden langsam bewegende Gondel (Zitat MP: "Die Kabinen können an Zwischenhaltestellen nicht anhalten, sondern nur ,heruntergebremst' werden.") einzusteigen kann man mobilitätseingeschräkten Personen kaum zumuten.
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  • J. H.
    Die Zusteige-Plattform könnte sich in gleicher Geschwindigkeit mit der Gondel mitdrehen/bewegen. Dann wäre das ebenerdige Einsteigen auch für Rollstuhlfahrer leicht möglich. Jedenfalls viel leichter als das Einsteigen in einen Zug am Bahnhof.

    Warum man in Deutschland noch immer 2 Stufen hoch in einen Zug steigen muss, ist mir schleierhaft. Warum hat man nicht die Bahnsteigkanten bei der letzten Sanierung angehoben, damit man ebenerdig einsteigen kann?
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  • M. Z.
    Sind Sie sicher, daß so eine Seilbahn kostengünstig wird, wenn es sicher sein soll?

    Und wie viele "Haltestellen" sollen da gebaut werden?
    Wenn viele, dann hat es sich mit kostengünstig.
    Wenn wenige, dann muß man häufig in Straba oder Bus umsteigen. Und "ewig auf den nächsten Bus warten".
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