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Würzburg
Stadt und Landkreis Würzburg: Wie sind die Intensivbetten belegt?
Die Warnungen vor einem Anstieg der Covid-19-Fallzahlen verstärken sich. Wie sieht es derzeit mit der Belegung der Intensivbetten der Kliniken in der Region Würzburg aus?
Auf der in der Intensivstation im Juliusspital Würzburg beobachtet Intensivpfleger Joachim Päckert ein Beatmungsgerät mit Überwachungsmonitor (Symbolfoto). 
Foto: Johannes Kiefer | Auf der in der Intensivstation im Juliusspital Würzburg beobachtet Intensivpfleger Joachim Päckert ein Beatmungsgerät mit Überwachungsmonitor (Symbolfoto). 
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:45 Uhr

Die Inzidenzzahlen in Stadt und Landkreis lassen derzeit nicht darauf schließen, jedoch warnen Mediziner, die Intensivbetten der deutschen Kliniken könnten für die Versorgung der  Covid-19-Patienten schon bald nicht mehr ausreichen. Die Stagnation oder der Rückgang der Inzidenzzahlen seien lediglich auf geringere Tests während der Osterferien zurückzuführen, heißt es. Schon bald würde sich die Zahl der Erkrankten weiter erhöhen. Mitte der Woche berichtete ein überregionaler Radiosender, die Intensivbetten im Landkreis Würzburg seien bereits zu 100 Prozent belegt. Gibt es einen Grund zur Besorgnis? 

In der Würzburger Uniklinik sind derzeit 63 von den 71 Intensivbetten belegt 

Von den 71 derzeit am Uniklinikum Würzburg (UKW) verfügbaren Intensivbetten, die man kurzfristig auf 80 Betten aufstocken könne, seien im Moment 63 belegt, informiert Susanne Just von der Pressestelle des UKW auf Anfrage. Neun dieser Betten seien mit Covid-19-Patienten belegt.

Beim Blick auf die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie müsse man sich aber auf deutliche Fallzahlsteigerungen einstellen, sagt sie. Dabei müsse auch darauf geachtet werden, dass parallel zu den Covid-Patienten auch Kapazitäten für die Behandlung anderer Patienten mit akuten schweren Erkrankungen vorhanden sein müssten.

Allerdings sehe sich das UKW  "gut vorbereitet auf diese Situation", so Just weiter. Erhöht werde die Zahl der Patienten auch, wenn kritisch kranke Patienten aus anderen Kliniken an das UKW verlegt würden, weil eine künstliche Lunge bei ihrer Behandlung notwendig würde. "Ausgelagert" in andere Kliniken würden Patienten in keinem Fall.

Durchschnittlich bleiben die Patienten zwischen wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen oder sogar Monaten auf der Intensivstation des UKW, so Just. Dies hänge von verschiedenen Faktoren ab, wie der Krankheitsschwere bei Covid-19, dem Patientenalter oder den Begleiterkrankungen.

Im Klinikum Würzburg Mitte werden derzeit insgesamt 16 Covid-19-Patienten behandelt

Im Klinikum Würzburg Mitte (KWM), dem Zusammenschluss von Juliusspital und Missionsärztlicher Klinik, werden derzeit insgesamt 16 Covid-19-Patienten behandelt. Vier von ihnen liegen auf der Intensivstation, zwei davon würden beatmet, so Daniela Kalb von der Öffentlichkeitsarbeit des KWM auf Anfrage. Im KWM bleibe ein Covid-19-Patient im Schnitt 16 Tage auf der Intensiv- und Normalstation.

Insgesamt verfügten die Erwachsenen-Intensivstationen des KWM über 28 Betten. Die Belegung  ändere sich stetig, zum Beispiel durch Verlegungen oder Notfälle. Viele der Betten, die nicht mit Covid-19-Patienten belegt seien, stünden so zur Versorgung von Patienten nach einer Operation zur Verfügung. Somit seien die Intensivkapazitäten des KWM gut steuerbar, so Kalb weiter. Durch das Verschieben planbarer Operationen könnten kurzfristig weitere Kapazitäten geschaffen werden.

An der Mainklinik in Ochsenfurt können bis zu zwölf Covid-19 –Patienten invasiv behandelt werden

Die Main-Klinik Ochsenfurt habe eine interdisziplinäre Intensivstation mit zwölf Stellplätzen, antwortet Chefarzt Dr. Manfred Knof von der Main-Klinik in Ochsenfurt. Je nach Schweregrad der Patienten (beatmet, nicht beatmet, isoliert) könne die belegbare Bettenzahl zwischen acht und zwölf Betten schwanken. Begrenzt werde dies durch das vorhandene Intensivpflegepersonal.

Bestehe Notwendigkeit, relativ kurzfristig die Intensivbehandlungskapazität zu erhöhen, würden geplante Operationen verschoben, so Knof weiter. Das dadurch freigesetzte Personal würde dann auf der Intensivstation zum Einsatz kommen. Im Extremfall würde der OP-Betrieb, bis auf Notfalloperationen, eingestellt werden. Dann könnten auf der Intensivstation bis zu zwölf Covid-19 –Patienten invasiv behandelt, also mechanisch beatmet (intubiert) werden.

Stand Mittwoch befänden sich zwei Covid-19 Patienten auf der Intensivstation der Ochsenfurter Klinik, davon werde ein Patient invasiv beatmet, so der Chefarzt. Die weiteren Patienten der Station seien wegen internistischer Grunderkrankung oder nach großen Operationen intensivbehandlungsbedürftig. Ein beatmeter Covid-19 Patient bleibt laut Chefarzt im Schnitt drei bis vier Wochen inklusive der Beatmung auf der Intensivstation  der Main-Klinik.

 
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