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Würzburg
Staatsanwaltschaft veröffentlicht neue Indizien im Fall Maddie: Äußerungen in Pädophilen-Chat belasten Würzburger Christian B.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig berichtet von verstörenden Nachrichten im Darknet. Die Protokolle sind ein neues Puzzleteil auf der Suche nach dem Entführer der Dreijährigen.
Überführen den Würzburger Verdächtigen im Fall Maddie seine eigenen Äußerungen im Internet?
Foto: Main-Post Screenshots | Überführen den Würzburger Verdächtigen im Fall Maddie seine eigenen Äußerungen im Internet?
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.11.2023 02:59 Uhr

Gegen den Hauptverdächtigen im Fall Maddie haben die Ermittler neue Indizien öffentlich gemacht. Der Staatsanwaltschaft Braunschweig liegen nach eigenen Angaben Chat-Protokolle zwischen dem aus dem Raum Würzburg stammenden Christian B. und anderen Männern vor. Die Online-Unterhaltungen nähren den Verdacht, dass der 46-Jährige 2007 in Portugal die dreijährige Maddie entführt hat, die dort in einer Ferienanlage mit ihren Eltern Urlaub machte und bis heute spurlos verschwunden ist.

Die kriminelle Laufbahn von Christian B. begann schon 1995 mit sexuellen Übergriffen des damals 17-Jährigen auf Kinder im Landkreis Würzburg. Vor einer Haftstrafe durch das zuständige Amtsgericht floh er damals nach Portugal, wo sich Sexualstraftaten wie ein roter Faden durch sein Leben zogen.

Verräterische Äußerungen im Darknet

Im Interview mit der britischen BBC machte ein Staatsanwalt aus Braunschweig jetzt bisher geheim gehaltene Äußerungen des Würzburgers in einem Internet-Forum für Pädophile öffentlich. Sie wurden laut dem Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Hans Christian Wolters, auf dem Computer von B. gesichert.

Im kaum kontrollierbaren Darknet, in dem Sexualstraftäter mit Gleichgesinnten über ihre Neigungen und Taten sprechen, soll Christian B. bekannt haben: "Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär's." Sein Chat-Partner soll zu bedenken gegeben haben, dass das nicht ganz ungefährlich sei. B. soll daraufhin beschwichtigend von vernichteten Beweisen geschrieben haben.

Wichtige Puzzleteile für die Staatsanwaltschaft

Vor allem eine weitere Nachricht ließ die Ermittler hellhörig werden. In einem Chat mit einem Pädophilen soll B. den Wunsch geäußert haben, ein kleines Mädchen entführen und töten zu wollen. Laut Staatsanwalt Wolters soll der Tatverdächtige auch dort von einer "Vernichtung von Beweismitteln" gesprochen und schließlich mit "mm" geantwortet haben - möglicherweise eine Anspielung auf den Namen Madeleine McCann. "Natürlich ist das wichtig für uns. Es könnte ein Teil des großen Puzzles sein", so Wolters.

Bisher gibt es keine Anklage im Fall Maddie. B. sitzt gerade eine siebenjährige Haftstrafe dafür ab, dass er in Portugal in die Wohnung einer Touristin eingebrochen war und sie brutal vergewaltigt hatte. Im März steht ihm ein weiterer Prozess bevor. Dabei werden ihm drei weitere Vergewaltigungen nach Einbrüchen und zwei neue Fälle von Kindesmissbrauch vorgeworfen.

 
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  • Michael Appel
    Schon beschämend wenn das Opfer sichtbar auf dem Titelbild und ein verurteilter Krimineller Straftäter verpixelt darauf zu sehen ist , sollte andersrum sein
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