Mittwoch, Punkt 10 Uhr: Die Journalistinnen und Journalisten versammeln sich am Haupteingang des Standortübungsplatzes der Bundeswehr in Veitshöchheim. Hier werde sie von Barbara Schreck von der Geschäftsstelle der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg (SFS) abgeholt. Mit einem Bus fahren sie auf das Gelände, um mehr über die wichtige Arbeit von Flughelfern der Feuerwehr zu erfahren.
Flughelfer und Flughelferinnen bereiten Helikoptertransporte vor. Sie überwachen beispielsweise das Absetzen der Ladung oder transportierter Personen. "Ein Flughelfer ist die Verbindung zwischen dem Boden und dem Hubschrauber. Er unterstützt den Hubschrauber vom Boden aus" erläutert Andreas Lenz, Lehrgangsleiter des heutigen Tages.
Lärmpegel steigt, Heu fliegt, die Umgebung wackelt: Feuerwehr trainiert Ernstfall
Im Besprechungsraum vor Beginn der Übung werden die Verhaltensregeln erklärt. Die Einweisung umfasst Anweisungen zur Fotografie, Bewegung und zum Aufenthalt auf dem Gelände. Ein Mindestabstand von 30 Metern zu den Hubschraubern ist einzuhalten: "Niemals im Heckbereich der Hubschrauber stehen", betont Barbara Schreck.
Auf dem Feld sind vier Hubschraubern positioniert: einer der Bundespolizei, zwei der Bundeswehr und einer eines privaten Unternehmers. Der Motor eines Hubschraubers startet, die Propeller beginnen zu vibrieren und drehen sich langsam. Der Lärmpegel steigt, Heu fliegt umher und die Umgebung wackelt. Für Laien ein beeindruckendes Erlebnis.
Würzburger Feuerwehr ist bei Übung auf externe Hubschrauber angewiesen
Die Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg ist einer von 17 Standorten der bayerischen Flughelfergruppen. Diese Helferinnen und Helfer sind einsatzbereit für Brände, Unfälle und Katastrophen. "Ausgebildet sind die Helfer für Tätigkeiten am und im Hubschrauber, für das Aufhängen von Löschwasserbehältern, das Transportieren von Lasten und das Fliegen am Seil", erklärt Ausbilder Lenz. In diesem Jahr nehmen 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Bayern teil. Die Übung findet seit über 40 Jahren regelmäßig statt.
Da die Feuerwehr selbst keinen eigenen Hubschrauber besitzt, ist sie bei auf die Bundeswehr, Polizei und Privatunternehmen angewiesen: "Die Betriebskosten für einen Hubschrauber sind viel zu hoch", sagt Stephan Brust, stellvertretender Schulleiter der Feuerwehrschule Würzburg. Die Feuerwehr legt großen Wert auf regelmäßige Übungen: "Nur, wer übt, kann seinen Einsatz beherrschen", betont er.
Übung in Veitshöchheim: "In einer Stunde sind Flughelfer an der Einsatzstelle"
Brandbekämpfung aus der Luft ist ein wesentlicher Bestandteil im Werkzeugkasten der bayrischen Feuerwehr. Wenn Einsatzleiter feststellen, dass Luftunterstützung benötigt wird, beginnt ein festgelegtes Verfahren, bei dem Flughelfer und Hubschrauber zur Einsatzstelle kommen. "Innerhalb einer Stunde sind Flughelfer an der Einsatzstelle", so Brust. Diese Zeit wird auch zur Bereitstellung des Hubschraubers genutzt.
Auch bei Hochwassereinsätzen sind die Flughelferinnen und Flughelfer gefragt. "Flughelfer transportieren bei Hochwasserlagen Lasten in alle möglichen Richtungen, von Sandsäcken über Material bis hin zu Trinkwasseranlagen, die über den Landweg nicht mehr erreichbar sind", erklärt Brust.
Nach mehreren Stunden haben die Flughelfer in Ausbildung den ersten Praxisteil ihrer Ausbildung hinter sich gebracht. Bis zum Ende des Trainings haben sie noch weitere Übungen vor sich, denn die Anforderungen an einen Flughelfer sind vielfältig: Verhalten bei Flugunfällen, Gerätekunde, Einwinkzeichen, Brandbekämpfung im Bergwald, Absturzsicherung, Arbeit und Rettung mit Winden, Einsprechen über Funk sowie die Pflege und Wartung der Löschwasser-Behälter sind nur ein Teil der Fähigkeiten, die beherrscht werden müssen.