Es war ein einstimmiges Votum im Bau- und Ordnungsausschuss (BOA): Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Würzburg sollen als Motivation und Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement eine "Feuerwehr-Rente" bekommen. Die dafür erforderlichen Mittel von rund 165.000 Euro pro Jahr sollen bereits im kommenden Jahr zum ersten Mal im städtischen Haushalt eingeplant werden.
Den entsprechenden Antrag zur Prüfung einer Feuerwehr-Rente nach Aschaffenburger Vorbild hatten Stadträtin Claudia Adam und der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth im Namen ihrer CSU-Fraktion gestellt. Die zusätzliche Alterssicherung für Feuerwehrleute im Ehrenamt soll laut Antrag ein Zeichen der Wertschätzung und außerdem ein Anreiz sein, um dem drohenden Mitgliederschwund und Personalmangel in den Freiwilligen Feuerwehren vorzubeugen.
Aschaffenburg hatte als bayernweit erste Kommune eine Feuerwehr-Rente eingeführt
Aschaffenburg hatte nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats vor zwei Jahren als bayernweit erste Kommune eine Feuerwehr-Rente eingeführt. Die Umsetzung erfolgt dort in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Versicherungskammer, an die die Stadt monatliche Beiträge für die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren bezahlt.
Aus der Antwort des Amts für Zivil- und Brandschutz auf den CSU-Antrag geht hervor, dass bei Umsetzung des Aschaffenburger Modells ab dem 67. Lebensjahr monatliche Rentenbeträge zwischen 25 und 96 Euro oder eine einmalige Kapitalleistung zwischen 7000 und 29.000 Euro erreicht werden könnte. Abhängig sind die Beträge vom Werdegang und der Anzahl der Dienstjahre im Ehrenamt. Derzeit gibt es in Würzburg rund 350 bezugsberechtigte Personen.
Wird die Rente schon zum Januar 2025 eingeführt?
Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt haben sich für eine Einführung ausgesprochen, auch das Stimmungsbild im BOA war eindeutig. "Ich unterstütze die Feuerwehr-Rente ausdrücklich. Sie darf nach unserem Verständnis aber nicht zu Lasten der Mittel gehen, die wir für die personellen und materiellen Ressourcen für unsere Feuerwehren brauchen", sagte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner.
Deswegen wird es bei den Haushaltsberatungen für 2025 im November um die erstmalige Bereitstellung der erforderlichen Mittel in Höhe von rund 165.000 Euro gehen. Die CSU hat einen entsprechenden Antrag zur Umsetzung im kommenden Jahr angekündigt. Unterstützung kam von Joachim Spatz: "Die Sicherung der Personalressourcen bei der Freiwilligen Feuerwehr hat oberste Priorität", betonte der FDP-Stadtrat. Das Aschaffenburger Modell sei nachweislich erfolgreich, in Würzburg müsse die Feuerwehr-Rente daher bereits zum 1. Januar 2025 eingeführt werden.