zurück
Würzburg
SPD-Spitzenkandidat von Brunn gibt sich beim Neujahrsempfang der SPD in Würzburg sachlich, den Genossen fehlte der Pep
Die bayerische Landtagswahl in Sichtweite hat sich die SPD in Würzburg Stadt und Land zum Neujahrsempfang den bayerischen SPD-Chef eingeladen. Wie kommt er an?
Er wollte vorne stehen: SPD-Chef Florian von Brunn (Mitte) beim Neujahrsempfang der SPD Würzburg Stadt und Land mit Parteifreunden (von links): Tobi Grimm, Christine Haupt-Kreutzer, Lore Koerber-Becker, Alexander Kolbow, Freya Altenhöner, Eva Maria Linsenbreder, Jojo Schulz, Volkmar Halbleib und Bernd Rützel. 
Foto: Fabian Gebert | Er wollte vorne stehen: SPD-Chef Florian von Brunn (Mitte) beim Neujahrsempfang der SPD Würzburg Stadt und Land mit Parteifreunden (von links): Tobi Grimm, Christine Haupt-Kreutzer, Lore Koerber-Becker, Alexander ...
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:25 Uhr

Auf dem Gruppenfoto möchte er ganz vorne sein. "Wenn ich nicht in der ersten Reihe stehe, mache ich es nicht", sagt Florian von Brunn, Körpergröße 1,93 Meter, Vorsitzender der Bayern-SPD und deren Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Dass er dabei lokale Kandidaten und Kandidatinnen der SPD Würzburg Stadt und Land verdeckt, die sich auch gerne beim Neujahrsempfang ihrer Partei am Samstagabend in der Würzburger Posthalle präsentieren wollen, spielt keine Rolle. Manche Parteifreunde irritiert das. 

Später auf der Bühne gibt sich von Brunn eher verhalten. Nach der Rede des Spitzenkandidaten wird Harald Schmid aus Rimpar, Sozialdemokrat durch und durch, sagen: "Inhaltlich war er gut, aber der Pep hat gefehlt". Vor allem das Gefühl, "wow, bei der SPD geht was voran", habe er nicht vermitteln können, resümiert Schmid. 

Wie es für die Bayern-SPD nach dem Rücktritt des Generalsekretärs jetzt weitergeht

Gut 350 Gäste aus Politik und Gesellschaft, aus Ämtern, Organisationen, Verbänden und Vereinen, mögen es sein, die Volkmar Halbleib und Alexander Kolbow zum Neujahrsempfang der SPD Würzburg Stadt und Land in der Posthalle begrüßen. Kolbow kandidiert in Würzburg, Gerbrunn und Rottendorf erstmals für den Landtag. Der Ochsenfurter Volkmar Halbleib ist seit 2008 im Bayerischen Landtag und tritt erneut im Stimmkreis Würzburg-Land an.

Im Wahljahr will die SPD angreifen. Das muss sie auch, denn in aktuellen Umfragen liegt die CSU zehn Monate vor der bayerischen Landtagswahl aktuell bei 42 Prozent, die Sozialdemokraten verharren weiter bei neun Prozent. Dazu kommt innerparteiliche Unruhe. Nach dem Rücktritt des Generalsekretärs Arif Tasdelen vor wenigen Tagen musste Bayerns SPD-Chef von Brunn die Schlüsselrolle des Wahlkampfmanagers neu besetzen, kurz vor dem Neujahrsempfang präsentierte er am Freitag mit Ruth Müller aus Landshut und Nasser Ahmed aus Nürnberg in München die Nachfolger. "Alles hat sich beruhigt, jetzt können wir durchstarten", kommentiert er die Entscheidung im Gespräch mit dieser Redaktion. 

"Damit es für die SPD in Bayern leichter wird, müsste sie die kleinen Leute mitnehmen." 
Helmut Hopf, Sozialdemokrat aus Kist

"In München ist es fast ein bisschen langweilig - es ist gar nichts passiert bei der SPD", nimmt er dann am Rednerpult mit Humor Stellung zu den kurzfristigen Personalentscheidungen. Von Brunn präsentiert lieber Inhalte statt innerparteiliche Querelen und sagt: "Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es gut, dass die SPD und Olaf Scholz dieses Land regieren." So sind es erst einmal bundespolitische Themen, die der Spitzenkandidat der Bayern-SPD nennt: den Mindestlohn, die Entlastungspakete, höhere Nettoeinkommen für Familien. 

Mit welchen Inhalten SPD-Spitzenkandidat von Brunn bei der Landtagswahl punkten will 

Und für Bayern gelte: "In entscheidenden Zukunftsfragen muss man den Mut haben, auch unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen." Von Brunn bezieht sich dabei auf den Ausbau von Windkraft und Stromleitungen, "der blockiert werde". Deswegen wolle die SPD in Bayern ein Volksbegehren, um den "unsinnigen Windkraftstopp abzuschaffen". Und Städten und Gemeinde möchte er Geld geben, damit sie ihren Bürgerinnen und Bürgern bezahlbaren Wohnungen anbieten können. Auch vom Freistaat finanzierte Werkswohnungen hält von Brunn für sinnvoll, um Fachkräfte zu gewinnen. Werkswohnungen für Pflegekräfte könnten beispielsweise eine Möglichkeit sein, dem Pflegenotstand zu begegnen.   

Fotoserie

Einig sind sich Eva Maria Linsenbreder und Lore Koerber-Becker, beide kandidieren für die Bezirkswahl am 8. Oktober, dass von Brunn mit der Rede gezeigt habe, dass er Bayern regieren kann. Baris Yüksel von den Würzburger Jusos ist froh, dass die Personalien in der Bayern-SPD "ohne Tohuwabohu" gelöst worden sind und hofft, dass jetzt "mehr Wums, mehr Energie" in den Wahlkampf kommt. Und, dass von Brunn "die kleinen Leute mitnehmen müsste, damit es für die SPD in Bayern leichter wird",  wünscht sich Helmut Hopf aus Kist, der seit 50 Jahren Parteimitglied und noch immer überzeugt ist, in der richtigen Partei zu sein, "weil die SPD viel für die Allgemeinheit tut".  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ochsenfurt
Thomas Fritz
Alexander Kolbow
Arif Tasdelen
Bayerischer Landtag
CSU Würzburg
Florian von Brunn
Harald Schmid
Jungsozialisten
Landtagswahl in Würzburg
Landtagswahlen
Landtagswahlen in Bayern
Lore Koerber-Becker
SPD Würzburg
SPD-Vorsitzende
Stadt Würzburg
Volkmar Halbleib
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • groetsch
    Der Bericht würde der Veranstaltung sicherlich gerechter werden, wenn er weniger peppig wäre. Seit wann verlangt sachliche Politik denn Pep? Politiker sollen nicht Komiker und Unterhalter sein, sondern ihre Aufgaben solide und sachlich erfüllen. Deshalb mußte Boris Johnson zurücktreten, und deshalb hat auch der ruhige und sachliche Olaf Scholz gegen seinen möglicherweise peppigeren Mitbewerber Armin Laschet gewonnen. Mir machen Politiker eher Angst, die im Bierzelt zu ihrer Höchstform auflaufen. (Solche soll es auch in Bayern geben, habe ich gehört).
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reblaus
    Dass ein Politiker nicht einmal einen Witz auf Grund seiner Größe machen kann, ohne dass ihm daraus ein Strick gedreht wird, ist schon sehr traurig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Da hilft die beste Positionierung nichts mehr. Bei mir sind die für alle Zeiten unten durch, egal was die noch erzählen oder wie raffiniert die sich noch verbiegen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Wer sagt dem roten Adligen und dem Nebendarsteller auch Ochsenfurt endlich mal, dass sie auf Fotos andere und hier vor allem die Damen nicht verdrängen und verdecken sollen; sie beanspruchen mehr Bildfläche, als ihnen zusteht!
    Da könnte auch der Fotograf etwas drauf achten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Deer Fehler der bayer. SPD war, dass ein paar mittlerweile inder totalen Versenkung verschwundene Jungspunde seinerzeit nicht warten konnten und den pers. integren und noch im Volk verankerten Maget in die Wüste jagten, und das wegen Wahlergebnissen, nach denen sich die Partei heute "die Finger abschlecken" würde. Was nach Maget kam waten samt und sonders dampfplaudernde Leichtmatrosen (incl. -innen).
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Siegfried.Mantel@t-online.de
    Bei so einem Menschen der sich unbedingt vorne hinstellen will, da fällt mir nichts mehr ein solchen Leuten kannst du nichts anfangen soll Duport bei der SPD nichts verloren ich war auch lange Zeit Mitglied bis 1998, Ich war in dem Ortsverein in dem Heiner Schneier damals in den sechzigern zum Landtagskandidaten wurde, die Zeiten einer starken SPD sind lange vorbei.
    Das Problem bei der SPD ist sie weiß nicht mehr wo ihre Klientel eigentlich herkommt, Und hat in Bayern natürlich auch möglich nur miserables Personal, wenn man so einen ISAR-Preußen Bürgermeister hat, der dann Dieselautos verbannt, muss man sich nicht wundern, wenn in einem Flächenstaat wie Bayern, mit so vielen Pendlern, diese Partei kein Mensch mehr braucht. Von Wirtschaft haben sie ja genauso wenig Ahnung die Grünen und machen eigentlich auch Grüne Politik, besser das Original als die Versager wählen. Die sollten sich schämen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Von dieser Partei erwarte ich eigentlich gar nichts mehr, außer dass sie endlich völlig in der Versenkung verschwindet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Eos123456
    Vor Jahrzehnten hat die "Arbeiterschutzmacht" und "Förderin der kleinen Leute" ja mal großspurig von 30 plus x Prozent geträumt.

    Nach ihrer äußerst klugen Anbiederung an die imaginäre "Neue Mitte", ihrer Lohndrücker- und Rentenkürzungspolitik, ihrem Mittun bei fremden Kriegsabenteuern und etlichen weiteren Heldentaten ist sie in Bayern einstellig und wird sogar schon von den Rechtspopulisten überholt.

    "SPD habbe fertig - Flasche leer..."

    Dabei war ich seit den 70-er Jahren Stammwähler dieser Partei und habe die tatsächlich mal ernst genommen und für glaubwürdig gehalten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klardenker
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • familie.diener@gmx.net
    Keine Aufbruchsstimmung erkennbar traurig
    Wird irgendwann wohl ganz zur Randpartei werden traurig
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FairPlay
    Versammlung einer aussterbenden Partei in Bayern.
    Von Brunn erleidet genauso Schiffbruch wie seine Vorgänger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten