Natascha Kohnen bleibt Vorsitzende der Bayern-SPD. Trotz des Absturzes bei der Landtagswahl kam die 51-Jährige beim Parteitag in Bad Windsheim auf 79,3 Prozent der Delegiertenstimmen. "Ein ehrliches Ergebnis", so der erste Kommentar von SPD-Bezirkschef Bernd Rützel. Kohnen hatte sich zuvor in ihrer Rede selbstkritisch gegeben und die Partei auf einen Linkskurs eingeschworen. Nur so könne man Vertrauen zurückgewinnen.
Bei der Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden erzielte Marietta Eder (41), Gewerkschaftssekretärin aus Schweinfurt, mit 84,2 Prozent das beste Ergebnis. Weitere Vize sind Johanna Uekermann (Straubing) und Matthias Dornhuber (Fürth). Generalsekretär der Bayern-SPD bleibt der Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch (Weiden).
Deppisch fulminant, Halbleib abgewählt
Überraschende Ergebnisse brachte die Wahl des 24-köpfigen Landesvorstands am Sonntag. Am Besten schnitt Nürnberg-OB Ulrich Maly ab. Gleich dahinter folgte Eva-Maria Deppisch, Stadträtin in Dettelbach (Lkr. Kitzingen) und stellvertretende Juso-Vorsitzende in Unterfranken. Die 31-Jährige begeisterte die Delegierten mit einer fulminanten Rede. Sie wünsche der SPD mehr Leidenschaft, bekräftigte sie nach ihrer Wahl. "Das Feuer dafür brennt bei mir in jedem Fall."
Nicht wiedergewählt in den Vorstand wurde Volkmar Halbleib (Ochsenfurt), der parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion. Neu im Vorstand ist Sonja Röhm aus Hösbach (Lkr. Aschaffenburg).
Der einzige unterfränkische Genosse, der nicht in irgendwelchen theoretischen Zirkeln für den Weltfrieden kämpft sondern praktische Arbeit für den Bürger leistet, wird abgewählt. Gewählt wurden lauter blasse Funktionäre nach genau abgewogener Zugehörigkeit zu irgendwelchen Parteigrüppchen.
So wird das nix mit mehr als 10% in Bayern.