Leere Straßen statt feiernde Menschenmassen: Der Jahreswechsel ist in der Region weitgehend ruhig verlaufen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung habe sich an die Corona-Beschränkungen gehalten, heißt es in der Mitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken am Neujahrsmorgen. Einsätze habe es nur wenige gegeben, Feuerwerk sei kaum gezündet worden. "Es war mit Abstand eine der ruhigsten Silvesternächte, wenn nicht gar die ruhigste", so der Leiter der Einsatzzentrale. Einzige Ausnahmen: Im Landkreis Kitzingen gab es zwei Großbrände – und einige Gruppen wollten sich das Party-machen nicht nehmen lassen.
Insgesamt aber ist das Fazit der Polizei positiv: Trotz einzelner Verstöße gegen die Corona-Regeln sei es zu keinen größeren Menschenansammlungen in Unterfranken gekommen. So mussten die Beamten in der Silvesternacht nur zu 180 Einsätzen ausrücken – im Vorjahr waren es 314. Dabei wurden die Polizisten 43 Mal wegen Ruhestörungen gerufen, zwei Mal wegen einer Körperverletzung. Sachbeschädigungen gab es keine. Ungewohnt friedlich lief er also ab, der Jahreswechsel im Pandemie-Jahr.
Überall in Unterfranken galt: Die Corona-Regeln wurden streng kontrolliert. 220 Verstöße stellten die Beamten dabei fest – 30 Mal erwischten sie Bürger ohne Maske, rund 115 Anzeigen gab es wegen Verstößen gegen die Kontaktbeschränkungen.
Zwei Menschen werden bei Großbränden im Landkreis Kitzingen verletzt
Von der ungewohnten Silvesterruhe wenig zu spüren war für die Einsatzkräfte jedoch im Landkreis Kitzingen. Dort hielten zwei nächtliche Großbrände die Helfer in Atem.
Im Wiesentheider Ortsteil Feuerbach brach gegen 22.45 Uhr in einer Scheune ein Brand aus. Als Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst eintrafen, brannte das landwirtschaftliche Gebäude bereits komplett. Eine Zeugin und ein Feuerwehrmann wurden nach Polizeiangaben leicht verletzt. Die Ursache des Feuers ist bislang unklar, der entstandene Schaden wird auf einen mittleren fünfstelligen Betrag geschätzt.
Bei einem zweiten Brand im Biebelrieder Ortsteil Kaltensondheim gab es hingegen zum Glück keine Verletzten. Alle Bewohner des Hofes hätten sich selbst ins Freie retten können, heißt es im Polizeibericht. In einem Stall des landwirtschaftlichen Betriebs war gegen 1 Uhr das Feuer ausgebrochen. Die Kälber konnten nach Polizeiangaben alle gerettet werden, das Gebäude hingegen wurde zerstört. Nach ersten Schätzungen geht der Schaden in die Hunderttausende. Warum der Brand ausbrach, ist ebenfalls bisher unbekannt.
Polizei löst Party in Ankereinrichtung auf
Auch wenn sich die meisten Unterfranken an die Ausgangssperre und die Corona-Regeln hielten, wollten anscheinend einige nicht auf die Party zum Jahreswechsel verzichten. So beendete die Polizei noch vor Mitternacht die Feier einer zwölfköpfigen Gruppe auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Gelchsheim (Lkr. Würzburg). Ein 23-Jähriger habe dort an die übrigen Gäste im Alter von 17 bis 23 Jahren Betäubungsmittel verkauft, heißt es im Polizeibericht. Gegen die Feiernden wurden Ermittlungen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung eingeleitet.
In der Ankereinrichtung in Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) musste die Polizei ebenfalls eine unerlaubte Party einer Gruppe von 15 Personen auflösen. Allen Feiernden drohen nun Bußgelder. Und auch für einen Barbesitzer in Mensengesäß (Lkr. Aschaffenburg) beginnt das neue Jahr mit einem Bußgeld. Er hatte bereits am Silvesternachmittag für Gäste geöffnet und schenkte laut Polizei "trotz eindringlicher Belehrung" auch in der Nacht wieder Getränke an Gäste aus.
Wo sollen die denn sonst stehen?
Natürlich auf öffentlichem Grund um Menschenansammlungen auf der Alten Mainbrücke zu verhindern.
Das ist aber rund 75 Jahre her...
...ist das heute noch eine Landmarke?