Polizei und Stadt sind sich einig: Die Silvesternacht in Würzburg ist unter den geltenden Corona-Beschränkungen friedlich und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Lediglich die Alte Mainbrücke war um kurz vor Mitternacht der Anlaufpunkt für mehrere hundert Menschen, die dort das neue Jahr begrüßen wollten.
Nach der Ausgangssperre im vergangenen Jahr, die zu leergefegten Straßen an Silvester führte, durfte das neue Jahr dieses Mal drinnen und draußen nur in Gruppen von maximal zehn Personen begrüßt werden. Die Menschen in der Würzburger Innenstadt hielten sich weitgehend daran: Gegen 23 Uhr war auf den Straßen und Plätzen kaum etwas los. Am Mainkai, in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz waren nach 23 Uhr nur vereinzelt kleine Gruppen auf der Straße zu sehen. Die Polizei war in der gesamten Innenstadt mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen und Fußstreifen unterwegs.
Würzburg Alte Mainbrücke wurde zum Anlaufpunkt
In ganz Unterfranken konnten "größere Menschenansammlungen erfreulicherweise nicht festgestellt werden", heißt es auch in der Silvester-Bilanz des unterfränkischen Polizeipräsidiums. Das gilt nach Beobachtungen dieser Redaktion allerdings nicht für die Alte Mainbrücke, die kurz vor Mitternacht wie zuletzt 2019 zum zentralen Anlaufpunkt für mehrere hundert Menschen wurde.
Zunächst waren die Feiernden noch sichtlich bemüht, Abstände zwischen den einzelnen Gruppen einzuhalten, das war in den letzten Minuten vor dem Jahreswechsel aber nicht mehr an allen Stellen möglich. Auch das Alkohol- und Glasflaschenverbot hatte sich offenbar nicht wirklich herumgesprochen: Polizei und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes und eines privaten Sicherheitsdienstes waren ständig damit beschäftigt, auf Verstöße hinzuweisen und Menschen mit Glasflaschen und Weingläsern wegzuschicken.
Streit oder Auseinandersetzungen gab es dabei aber nicht, und so konnten die Menschen auf der Brücke um Mitternacht auch vereinzelte Feuerwerkskörper beobachten, die von der Leonhard-Frank-Promenade, vom Mainkai und in den umliegenden Straßen und Stadtteilen abgeschossen wurden.
In den Kneipen wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert
"Es waren viele Menschen vor Ort, aber es war kein Vergleich zu den Silvesterfeiern vor Corona. Wir wollten auch nicht, dass das normale Anstoßen um Mitternacht gleich zu einer Ordnungswidrigkeit führt", fasste Stadt-Sprecher Christian Weiß das Geschehen am Neujahrsvormittag zusammen. "Insgesamt war es eine friedliche Nacht ohne besondere Vorkommnisse." Im kommenden Jahr werde es eventuell wieder Kontrollpunkte in der Domstraße und an der Alten Mainbrücke geben, "weil in vielen Fällen die Mitnahme von Glasflaschen und Alkohol beobachtet wurde".
Wenige Minuten nach Beginn des neuen Jahres machten sich die Menschen dann auch schon wieder auf den Weg nach Hause oder in eine der zahlreichen Gaststätten, für die in dieser Nacht keine Sperrstunde galt. Vor allem in der Sanderstraße wurde auf der Straße und in den Kneipen bis weit nach Mitternacht gefeiert. In ganz Unterfranken gab es in der Silvesternacht insgesamt 250 Einsätze für die Polizei, darunter 100 Ruhestörungen und 25 Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen. Wie viele davon in Würzburg waren, geht aus den Polizeiberichten nicht hervor.