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Würzburg
Silvester 2020: Ohne Böller, Partys – und ohne Notfälle?
Ausgangssperre, Alkoholverbot, kein Feuerwerk: Corona hat den Jahreswechsel in Unterfranken ungewohnt still gestaltet. Blieb es damit auch in den Notaufnahmen ruhig?
Ausgangssperre und Alkoholverbot: Für die Rettungskräfte in der Region verlief die Silvesternacht deutlich ruhiger als in den Vorjahren.
Foto: Symbolbild: Boris Roessler, dpa | Ausgangssperre und Alkoholverbot: Für die Rettungskräfte in der Region verlief die Silvesternacht deutlich ruhiger als in den Vorjahren.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:08 Uhr

Das Jahr 2021 hat in Unterfranken ungewohnt ruhig begonnen. Die Straßen waren vielerorts wie leer gefegt, gefeiert wurde überwiegend zu Hause und nur vereinzelt leuchtete Feuerwerk am Himmel. Auch geböllert wurde weniger. Die Polizei spricht in ihrer Bilanz von einer der ruhigsten Silvesternächte der letzten Jahre. Gab es damit auch weniger Notfälle und Rettungseinsätze in der Region?

"Insgesamt war die Nacht relativ ruhig", sagt Prof. Georg Ertl, scheidender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums in Würzburg. Vor allem in der Unfallchirurgie sei es deutlich entspannter als normalerweise zum Jahreswechsel geblieben. Dabei gab es nicht nur weniger Verletzte durch Böller, sondern auch "keine Glatteisstürze und auf den Straßen war nichts los".

Integrierte Leitstellen zählten deutlich weniger Einsätze zu Silvester als üblich

Gleichzeitig sei die Corona-Situation stabil geblieben, so Ertl. Das Uniklinikum arbeite zwar "an der Grenze was Intensivpatienten betrifft", das Personal sei stark ausgelastet und nur wenige Betten seien frei. Er rechne aber nicht mit einem plötzlichen Ansturm neuer Covid-Fälle nach den Feiertagen, sondern eher mit einem schrittweisen weiteren Anstieg.

Auch die Integrierten Leitstellen (ILS) in Würzburg und Schweinfurt blicken auf eine ungewöhnlich ruhige Silvesternacht zurück. "Es war deutlich weniger los als sonst", sagt Nancy Jungk von der ILS Würzburg. Normalerweise gäbe es zum Jahreswechsel zahlreiche Einsätze, bei denen Alkohol im Spiel sei – dieses Jahr nicht. Zudem seien die Helfer zu weniger Schlägereien und kaum Verletzungen mit Feuerwerkskörpern gerufen worden. Insgesamt zählte die ILS Würzburg zwischen 21 Uhr und 5 Uhr am Neujahrsmorgen nur 30 Notfalleinsätze.

"Die Gesamtzahl der Rettungseinsätze war deutlich geringer als in den Vorjahren", bestätigt Ivo Hauer von der ILS Schweinfurt. Waren es 2019 noch 130 Rettungseinsätze, gab es in dieser Silvesternacht nur 92 Einsätze – und nur zwölf davon hatten einen Bezug zum Jahreswechsel, beispielsweise eine Böllerverletzung oder ein durch einen Feuerwerkskörper in Brand gesetztes Gebüsch.

 
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Das kann auch nach Corona so bleiben. Böller und Raketen braucht kein Mensch. Der Jahreswechsel kann auch ohne Feuerwerk lustig und entspannt gefeiert werden. Weniger Brände, weniger abgetrennte Finger und weniger Menschen die in der Silvesternacht ihr Augenlicht verlieren. Böller und Alkohol sind eine Katastrophe. Umweltschutz, Müllvermeidung, Lärmreduzierung ..... sind weitere Aspekte für ein Böllerverbot auch nach Corona.
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