Zum Jahresende endet die Amtszeit von Professor Georg Ertl als Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums in Würzburg. Nach fünf Jahren an der Spitze des größten Krankenhauses in der Region wurde der 70-Jährige jetzt von Wissenschaftsminister Bernd Sibler, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums ist, verabschiedet. Ertl kündigte derweil an, als Wissenschaftler weiter zu arbeiten.
Der scheidende Direktor sei ein "Mediziner aus Leidenschaft", der in seiner Funktion als Klinik-Direktor Großes für die Würzburger Universitätsmedizin geleistet habe, so der Minister in einer Pressemitteilung. Für Sibler bleibt die Errichtung des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz, ein großes Anliegen des Kardiologen Ertl, ebenso mit dessen Namen verbunden wie der Aufbruch des Klinikums auf das Erweiterungsgelände Nord. Zuletzt habe der 70-Jährige das Krankenhaus als "hochprofessioneller Krisenmanager" durch die Corona-Pandemie geführt.
Profilierter Herzspezialist
Nach seinem Studium in Mainz und Graz wirkte Georg Ertl, der aus einer Mediziner-Familie im Badischen stammt, als Arzt und Professor an den Universitäten Würzburg und Heidelberg. 1999 kehrte der profilierte Herzspezialist als Lehrstuhlinhaber und Chefarzt nach Würzburg zurück. Der mehrfach ausgezeichnete Professor ist unter anderem Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften und des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer.
Jens Maschmann wird Nachfolger
Ertls Nachfolger an der Spitze des Uniklinikums wird Professor Jens Maschmann. Der 51-jährige Kinderarzt leitet das 1450-Betten-Krankenhaus mit seinen über 7000 Mitarbeitern ab Januar. Man habe einen "ausgezeichneten Wissenschaftler und erfahrenen Klinikmanager" für Würzburg gewinnen können, freut sich Minister Siebler. Maschmann war seit 2014 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums im thüringischen Jena. Er ist also führungserfahren.
Nach dem Medizinstudium in Tübingen und Bordeaux war der gebürtige Frankfurter zunächst als Kinderarzt an den Universitätskliniken Tübingen und von 1999 bis 2002 auch schon einmal in Würzburg tätig. Später leitete er unter anderem die Stabsstelle Strategische Planung am Evangelischen Krankenhaus in Bielefeld. Maschmann ist Vater von zwei Kindern.