Auf dem Weg zur Klimaneutralität auch in Forschung und Lehre: Die Vertreter ihrer gut 27.000 Studierenden wollen, dass die Julius-Maximilians-Universität (JMU) als Vorreiterin für andere gesellschaftliche Bereiche in spätestens acht Jahren komplett klimaneutral ist. In einem von allen Fachschaftssprecherinnen und -sprechern unterzeichneten offenen Brief an die Uni-Leitung fordern sie unter anderem "eine detaillierte Bestandsaufnahme und einen konkreten Maßnahmenkatalog zum Erreichen dieses Zieles".
Den Brief der Studierendenvertretung, in dem alle Fachschaften ihren eigenen Standpunkt zum Thema Klimaschutz dargelegt haben, übergab Sarah Wagner als Initiatorin der Aktion vor der Neuen Universität an Anja Schlömerkemper. Die Mathematikerin ist als Vizepräsidentin für die Themen Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit an der JMU verantwortlich und hat den Vorsitz der Kommission, die die Uni-Leitung bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie beraten soll.
Studierende fordern Klarheit über klimarelevante Emissionen
Hintergrund des Schreibens ist das Ende 2020 im Klimaschutzgesetz festgelegte Ziel der bayerischen Staatsregierung: Die gesamte Verwaltung des Freistaats soll bis 2030 klimaneutral sein. Als ersten Schritt dahin fordern die Studierenden von der Unileitung "eine klare Darlegung aller klimarelevanten Emissionen ein", betonte Sarah Wagner: "Niemand von uns kann alleine die Klimakrise bezwingen. Es braucht dringend auch institutionellen Wandel."
Gelingen soll die universitäre Klimaneutralität unter dem Motto #UniWue2030 durch eine "enge und ergebnisorientierte Zusammenarbeit" von Nachhaltigkeitskommission und Unileitung sowie einem klaren und offenen Diskurs mit den Studierenden.
Nachhaltigkeitskonzept für Uni Würzburg noch in diesem Jahr
Auch Anja Schlömerkemper betonte, dass eine umfassende Klimaneutralität der Universität nur von allen Beteiligten gemeinsam erreicht werden kann: "Wir alle müssen uns hierzu weiterentwickeln. Es freut mich, dass diese Thematik eine so breite Unterstützung bei unseren Studierenden gefunden hat." Noch in diesem Jahr werde die Kommission ein Nachhaltigkeitskonzept für die JMU vorlegen, kündigte die Vizepräsidentin an: "Darin werden CO2-Bilanzierung und CO2-Reduktion selbstverständlich zentrale Punkte sein."
Ideen für den Weg zu einer klimaneutralen Universität können im neu gegründeten Nachhaltigkeitslabor der JMU ausprobiert werden. Als Symbol für den gemeinsamen Aufbruch und als Zeichen für den Klimaschutz radelten Anja Schlömerkemper und einige Mitglieder der Nachhaltigkeitskommission zusammen mit gut 20 Studierenden anschließend vom Sanderring aus zum Uni-Gebäude am Wittelsbacher Platz und über die Stadtmensa zurück zur Neuen Universität.
Wir sparen ein paar Tonnen CO2 ein, prima. Aber z. B. in der Ukraine (natürlich auch anderswo) werden zigtausend Tonnen verursacht. Die Klimaerwärmung ist sowieso nicht mehr zu stoppen, der Zug rast gegen die Wand. Ihr jungen Studenten solltet euch lieber darauf vorbereiten, wie man dann mit der Situation des sich veränderten Klimas umgeht anstatt hier Ressourcen und Energie zu verschwenden. Niemand setzt mehr auf einen totgelaufenen Gaul.