Spätestens im Jahr 2045 will Würzburg klimaneutral sein – so lautet das "Klimaversprechen" des Stadtrats aus dem November 2019. Wie dieses Ziel erreicht werden soll und welche konkreten Maßnahmen dafür nötig sind, wird in einem Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) stehen, das im kommenden Januar im Stadtrat vorgestellt und beschlossen werden soll.
180 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen teil
"Wir wollen den Klimaschutz noch einmal deutlich nach vorne bringen. Klimaneutralität geht aber nur gemeinsam mit den Würzburgerinnen und Würzburgern", betonte Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) zu Beginn eines dreistündigen Klima-Kongresses, an dem am vergangenen Freitag gut 180 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Viele von ihnen beschränkten sich nicht auf's Zuhören, sondern brachten sich mit Fragen und Anregungen intensiv ein. "Unser Fazit fällt sehr positiv aus", betonte Heilig auf Nachfrage der Redaktion. "Es gab eine sehr ernsthafte Beteiligung, und es kamen auch sehr gute Anregungen, die uns inhaltlich weiterbringen."
Der Klima-Kongress fand komplett online statt und startete mit einer eindringlichen Videobotschaft von Eckhart von Hirschhausen. "Im Moment verbrennen wir an jedem Tag so viel fossile Energie wie Mutter Erde in tausend Jahren gebildet hat. Das ist weit weg von einem Gleichgewichtszustand und die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts", sagte der Mediziner und Kabarettist. Es lohne sich, für Klimaneutralität zu kämpfen, das Thema müsse in allen Bereichen auf der Agenda ganz oben stehen, betonte Hirschhausen. "Jedes Zehntelgrad Temperatur und jede eingesparte Tonne CO2 machen Sinn."
Wie kann Energiebedarf gesenkt werden?
Im Anschluss wurden in den Arbeitsgruppen eineinhalb Stunden lang Maßnahmen für verschiedene Bereiche vorgestellt und diskutiert. Unter anderem ging es darum, wie die Energeieffizienz von Gebäuden gesteigert und der Energiebedarf gesenkt werden kann – etwa zwei Drittel der Treibhausgas-Emissionen in der Stadt entstehen durch die Erzeugung von Wärme und Strom.
An Klimaschutz-Strategien arbeiten auch die städtischen Tochtergesellschaften Stadtbau und Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV). Florian Doktorczyk stellte die wichtigsten Eckpunkte einer Dekarbonisierungs-Strategie der WVV vor. Wichtig werde dabei ein Ausbau der Wärmenetze und eine zunehmende Erzeugung von Wärme aus Strom sein.
Bürgermeister Heilig: Stadt ist abhängig von der Bundespolitik
Die Umsetzung ist allerdings nicht so einfach: Beim Thema Fernwärme "sind wir in Würzburg zwar weiter als viele andere Kommunen, wir sind aber auch abhängig von der Bundespolitik", so Heilig. Schneller umgesetzt werden können aus seiner Sicht Maßnahmen, um den Verkehr klimaneutraler zu gestalten. "In diesem Bereich wird auch sehr viel CO2 ausgestoßen, und wir haben die Möglichkeit, die Reduzierung als Stadt selbst zu beeinflussen." Neben mehr E-Mobilität "müssen wir es schaffen, dass die Leute auf den ÖPNV umsteigen und mehr Rad fahren", betont der Klimabürgermeister.
Das IKK wird nach seinen Worten nicht nur klare Prioritäten setzen, sondern auch Wege zur Umsetzung des Klimaversprechens aufzeigen. Vorgestellt und beschlossen werden soll das Klimaschutzkonzept in einer Sitzung des Stadtrat im Januar, in der auch die städtischen Töchter über ihre Strategien berichten werden.
Deutschland trägt zu 2% des gesamten Ausstoßes bei und will nun wieder mal Musterknabe sein. Irgendwie fragwürdig.
Solange China und die USA als die Hauptverursacher keine Anstrengungen unternehmen, ist die ganze Unternehmung sinnlos.
Es geht auch darum, eine Führungsrolle einzunehmen, um Weltspitze zu sein und um den anderen nicht die Deutungshoheit zu überlassen.
Danke an die Stadt, das Umweltreferat und Martin Heilig.
und was soll das bringen?
Konkrete Gegenvorschläge?
Einfach weiter so und hoffen und beten?
Wann bremst ihr eure destruktive Haltung ggü Änderungen, die eh unausweichlich sind?