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Würzburg
Würzburger Senioren fordern: Radfahrer raus aus der Fußgängerzone!
Wieder einmal sorgt die Radfahrdebatte in Würzburg für Streit. Die Seniorenvertretung fordert nun ein Radverbot in Fußgängerzonen. Was Stadt und Radverband darauf antworten.
Erika Rose (links) und Renate Fiedler von der Würzburger Seniorenvertretung fordern ein absolutes Radfahrverbot in den Fußgängerzonen. Im Bild eine Engstelle am Oberen Markt.
Foto: Daniel Peter | Erika Rose (links) und Renate Fiedler von der Würzburger Seniorenvertretung fordern ein absolutes Radfahrverbot in den Fußgängerzonen. Im Bild eine Engstelle am Oberen Markt.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:12 Uhr

Kaum ein Thema wird in Würzburg so kontrovers diskutiert wie der Radverkehr. Während die einen sich über fehlende Radwege ärgern, regen sich andere über rücksichtslose Radfahrende auf. "Sind Würzburger Radfahrende wirklich Rüpel?", fragte diese Redaktion kürzlich in einem Beitrag, der auf Basis der Unfallstatistik nahelegte, dass dem womöglich nicht so ist. Dies will die Würzburger Seniorenvertretung so nicht stehen lassen. Sie erhebt Vorwürfe und stellt klare Forderungen.

"Sicherlich sind nicht alle Rüpel, aber sie sind besonders in Würzburgs Fußgängerzonen häufig rücksichtslos", schreibt Erika Rose, Mitglied des Seniorenbeirats, in einem Leserbrief an diese Redaktion. Besonders die Bereiche Oberer und Unterer Markt sowie die Eichhornstraße seien Problemstellen. Im Gespräch sagt sie: "Hier muss man als Fußgänger ständig ausweichen und wird dann auch noch angepöbelt. Ich wünsche mir, dass Radfahrer in Fußgängerzonen absteigen müssen."

"Wir fordern ein absolutes Radverbot in den Fußgängerzonen!"
Renate Fiedler, Vorsitzende der Würzburger Seniorenvertretung

Auch Renate Fiedler, Vorsitzende der Seniorenvertretung, teilt diese Meinung: Sie sagt: "Wir fordern ein absolutes Radverbot in den Fußgängerzonen." Ärgerlich sei nicht nur fehlende Rücksichtnahme bei der Durchquerung, sondern auch die Fahrräder, die überall willkürlich abgestellt würden. Kürzlich habe sie beobachtet, dass eine Person mit Rollator an der Dominikanergasse wegen eines abgestellten Fahrrads nicht aus der Straßenbahn gekommen sei. Dieses Problem betreffe auch Rollstuhlfahrende und Familien mit Kinderwagen.

VCD Würzburg: Verbote sind keine Lösung

Lore Koerber-Becker, Vorsitzende des ökologischen Verkehrsclub (VCD) in Würzburg und überzeugte Radfahrerin, hat Verständnis für die Sorgen, gibt jedoch zu bedenken: "Die meisten Radfahrer sind rücksichtsvoll, in Erinnerung bleiben jedoch nur die, die sich schlecht verhalten." Ihr sei bewusst, dass manche Radfahrende rüpelhaft durch die Fußgängerzonen brettern würden. Auch sie habe schon erlebt, dass eine Rollstuhlfahrerin wegen eines Fahrrads nicht aus der Straßenbahn gekommen sei. Ein Verbot sei jedoch nicht die Lösung:

"Wir brauchen mehr Aufklärung, ein Radverbot in Fußgängerzonen wäre jedoch eine massive Verschlechterung für den Würzburger Radverkehr." Radfahrende würden dadurch zu Umwegen auf für sie schlecht ausgebauten Straßen gezwungen. Aufklärungskampagnen hingegen könnten das Bewusstsein für die Bedürfnisse anderer Verkehrsteilnehmender stärken.

Die Stadt Würzburg ist sich der Relevanz des Themas bewusst, teilt jedoch nicht die Sicht der Seniorenvertretung: Die "Sperrung von Teilen der Fußgängerzone für den Radverkehr war vor Kurzem in der Radverkehrsbeiratssitzung thematisiert worden und wird dort nicht befürwortet", heißt es auf Anfrage der Redaktion. Verbote würden ignoriert und hätten keine positiven Auswirkungen auf das Unfallgeschehen, hätte etwa ein mehrjähriger Test in der Schönbornstraße ergeben.

Stadt Würzburg: Fußgängerzonen kein Unfallschwerpunkt

Im Jahr 2020 seien in Würzburger Fußgängerzonen zudem nur zwei Unfälle zwischen Radfahrenden und Fußgängerinnen und Fußgängern registriert worden. "Obwohl sicherlich von einer Dunkelziffer an nicht gemeldeten Unfällen auszugehen ist, kann bei der Fußgängerzone in Würzburg nicht von einem Unfallhäufungspunkt ausgegangen werden", so die Stadt weiter.

Die Möglichkeit, mit dem Fahrrad in der Fußgängerzone bis ans Ziel fahren zu können, sei ein wesentliches Merkmal zur Förderung des Radverkehrs. Für ein reibungsloses Miteinander seien konsequente Kontrollen des Verkehrsverhaltens zielführend. Kontrollen erachtet auch VCD-Frau Koerber-Becker als hilfreich. "Außerdem müsste man ins Gespräch kommen. Nur so können die verschiedenen Verbände und Interessensgruppen zu einem Konsens kommen."

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  • 91189
    Ich bin vor langer Zeit auch mit Schrittgeschwindigkeit durch die Fußgängerzone gefahren, wurde dann aber jedes mal von der Straßenbahn weggeklingelt.
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  • HoPlo164
    Ja die fährt da auch.
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  • 91189
    Ich bin vor langer Zeit auch mal mit Schrittgeschwindigkeit dur1ch
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  • Susann22260608
    Z.B. verkehrtherum durch eine Einbahnstraße mit dem Fahrrad zu fahren scheint gerade in Würzburg en-Vogue zu sein: Unterstes Ende der Benedikt-Straße (Einbahnstraße auf der das Fahren für Fahrräder gegen die Fahrtrichtung definitiv nicht erlaubt ist!):
    Die Gestaltung durch den Kreisel, der hier vollkommen unnötig eingeführt wurde, ist schon schwierige genug: Fußgänger laufen einfach über die Straße, als wenn das eine Fußgängerzone wäre...
    Heute wieder mal so einem Fußgänger mit einer heftigen Notbremsung, und einem Ausweichmanöver, vor schlimmerem verschont, während gleichzeitig ein Radfahrer gegen die Fahrtrichtung entgegenkam. Den hätte ich jedoch dann fast abgeschossen, weil ich dem Fußgänger ausgewichen bin.
    Es sollte auch für Fahrradfahrer grundsätzliche Regeln geben, die eingehalten werden müssen und auch entsprechend hart sanktioniert werden müssen!
    Denn im Zweifelsfall ist derzeit immer der Autofahrer Schuld, egal, wie idiotisch sich der Radfahrer verhält...
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  • AlterHerr
    Mal kurz eingeworfen: wie würde eigentlich die "Auto-Unfallstatistik" aussehen, würden die Autofahrer*** die Verkehrsregeln in gleichem Maße als "Empfehlung" anwenden, wie dies erfahrungsgemäß die Radfahrer*** tun? (Ich zähle mich in beiden Ausprägungen eher zu den Rücksichtsvollen und "Verkehrsspießern***", weil regelbewusst) .... ähm, Frau Körber-Becker, hat die nicht was mit dem bis vor kurzem nicht vorhandenen Staugeschehen an der Auffahrt zum Heuchelhof zu tun?
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  • HoPlo164
    Bin jahrelang privat nur Rad gefahren, bis wegen Job und Familie Auto nötig..... bin und war in verschiedenen Städten als Radler und Autofahrer unterwegs ... Meinen Erfahrungen nach erlebe ich in Wü Autofahrer eher rücksichtsvoller als auf Strassen in (Nachbar-) Landkreisen und Städten und Anteil von "hoppla hier komm ich mit Ökovorfahrt-Radlern" in Würzburg als höher... Gegenseitige Rücksicht und Einhaltung der Verkehrsregeln, halt auch Mal Schritttempo für Radler in Fußgängerzone sollte für alle selbstverständlich sein. Hab Mal gelesen dass rücksichtsloser Fahrstil mehr mit Fahrer/in als mit Fahrzeug zu tun hat und das leuchtet mir auch ein. Und wenn's freiwillig nicht klappt, braucht es halt mehr Kontrollen und Strafen, für alle, die Regeln nicht einhalten können oder wollen. Bedeutet auch, Radfahrer als Verkehrsteilnehmer/innen ernst zu nehmen.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Den Teil mit den Autofahrern kann ich bestätigen. Vor ein paar Jahren haben Bekannte ein paar Tage Urlaub in Würburg gemacht. Denen war auch aufgefallen, daß die Autofahrer hier viel rücksichtsvoller wären als zuhause.
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  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    https://smaul.de/2021/06/10/es-reicht-der-fortsetzungsroman-ueber-ruepelnde-radfahrer-in-wuerzburg-teil-3/
    Hier der 3. Teil der Radfahrer-Saga um den rücksichtslosen Radel-Rentner Bert Bömbel. Die ersten zwei Teile gleich zum Reinklicken in der Einleitung! Eine Tragödie voller Wut und Schmerz, dem Aufeinanderprallen von angetrunkenen Fußgängern und einem cholerischen Radfahrer, die Szenerie auf der Alten Mainbrücke vor Ort, mit einem überraschend auftauchenden, erfrischend nackten OB Schuchardt. Wohl bekomm's, Würzburg!
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  • g-rinke@t-online.de
    Wie schaut es in den anderen Städten in der Fußgängerzone aus? Da gibt es meistens keine Radfahrer! Eben eine Fußgängerzone und so sollte es auch in Würzburg sein!
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  • Schottenanger
    Eben Würzburg eine Extrawurst.
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  • schneiderassa
    Ist laut StVO nur von 22:00 bis 06:00 Uhr erlaubt.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Was ist bitte "laut StVO nur von 22:00 bis 06:00 Uhr erlaubt"?
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  • kej0018@aol.com
    @udo75

    Wieso soll denn der Fußgänger in der Fußgängerzone sich umsehen müssen, ob da irgendwo ein Radler kommt? Ich denke, umgekehrt wird da ein Schuh draus...
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  • IHS
    Als Radfahrer aus MSP ist mir est neulich in der Fußgängerzone in Wü an der Schönbornstrasse und speziell Eichhornstrasse aufgefallen, dass auch die Fußgänger, gerade die Senioren, wie wild von rechts nach links laufen, ohne zu schauen, ob ein Fahrradfahrer kommt. Die Folge ist, dass die Radfahrer sowohl die Fußgängerzone rauf Richtung Theater als auch Richtung Marktplatz Schlangenlinien fahren müssen, um nicht in die Senioren anzufahren. Die Leute schauen weder rechts noch links. Mit den vielen Einschränkungen für Radfahrer braucht sich dann die Stadt Wü nicht wundern, wenn die MSPler weiterhin mit den Autos in die Stadt fahren:
    zu teure Stellplätze für Fahrräder in der Innenstadt, Fahrräder kosten, wenn man sie im Zug mitnehmen muss, Sperrung von Fußgängerzonen wegen der Senioren. Leute, so werdet ihr keine Fahrradfreundliche Stadt !
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  • p.woetzel@mail.de
    Das ist nicht richtig - sie müssen stoppen und den Fußgängern den Vorrang lassen, nicht Schlangenlinien fahren.

    Ein Problem der Fußgängerzone Dom- und der Schönbornstraße ist, dass sie optisch wie eine normale Straße mit Gehsteigen wirkt und Radfahrende deswegen den Eindruck bekommen, Vorrang zu haben - das stimmt aber nicht.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Ich hoffe, dass Sie nicht wild rechts u links laufen, wenn Sie Senior/in sind und dann die Fahrradfahrer Schlangenlinie fahren müssen!!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Grosse 1.000.000 Preisfrage bei "Wer wird Millionär":

    "Warum heisst eine Fußgängerzone Fussgängerzone"?

    Richtig, weil dort in der Regel Fußgänger unterwegs sind bzw. diese denen vorbehalten sind.

    Radfahrer sind dort nur geduldet.

    Unterhalb braucht sich auch kein Fußgänger nach einem Radfahrer umschauen, die dort, wenn überhaupt, nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen.

    Im Gegenteil, die Radfahrer müssen beim Radeln durch die Fußgängerzone abschätzen können, ob ihnen ins Rad laufen können.

    Tun aber die wenigsten ...
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