„Lieber mutig eine große Lösung angehen, als Flickschusterei zu betreiben.“ CSU-Landtagsabgeordneter Oliver Jörg kann sich eine Seilbahn zur Würzburger Burg vorstellen. „Damit würden Besucher bequem ins Landesmuseum kommen und Würzburg hätte eine touristische Attraktion mehr“, sagte Jörg bei einem Besuch auf der Festung Marienberg.
Was passiert auf der Festung?
In Sanierung und Umbau der Festung Marienburg investiert der Freistaat rund 100 Millionen Euro. Bis etwa 2027 soll im inneren Burghof das moderne neue Landesmuseum für Franken entstehen, ein neues Tageszentrum ist ebenfalls geplant. Der erste Bauabschnitt, die Reparatur von Toren, Dächern, Marienkirche und mehr ist nach drei Jahren fast abgeschlossen. Gerade wurde der Auftrag zur Planung des Museums im Burginnenhof nach europaweiter Ausschreibung an das Architekturbüro „Hoskins Architects“ (Berlin/ Glasgow) sowie die Museumsplaner Ralph Appelbaum Associates (New York, London, Berlin) erteilt.
Wie kommt man hinauf?
Mit dem Auto gibt es nur eine Zufahrt. Der große Parkplatz, den auch städtische Busse – im Sommerhalbjahr – anfahren, ist am ersten Tor der Festungsmauer. Ab da geht es zu Fuß den Berg hoch. Fußwege von der Innenstadt sind nicht barrierefrei.
Soll das so bleiben?
„Für mich wäre eine Erschließung der Festung durch eine Seilbahn, eine Standseilbahn oder einen Aufzug wünschenswert“, sagt der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). Allein schon aufgrund der Höhendifferenz zwischen Main und Festung von etwa 95 Metern sei eine solche Lösung sinnvoll – sofern sie stadtbild- und denkmalverträglich ist.
Wie ist der Stand der Dinge?
Die Stadt Würzburg fordert, dass der Freistaat als Träger des Landesmuseums die touristische Erschließung durch Aufzug oder Seilbahn in die Hand nimmt. Das Bayerische Finanzministerium erklärt auf Anfrage dieser Redaktion allerdings: „Ein Festungsaufzug, eine Festungsbahn oder ein ähnlich gelagertes Beförderungsmittel sind nicht Gegenstand der Planung des Freistaats zur Neustrukturierung.“ Für eine „optimierte touristische Anbindung der Festung an die Innenstadt“ sei die Stadt Würzburg zuständig.
Gibt es Seilbahnen oder Aufzüge in anderen deutschen Städten?
In Heidelberg und Wiesbaden erschließen Standseilbahnen das Schloss beziehungsweise den Neroberg. Allerdings wurden beide Bahnen bereits im 19 Jahrhundert gebaut.
Die prominenteste neue Seilbahn wurde 2010 in Koblenz für zwölf Millionen Euro gebaut. Die Kabinen der Luftseilbahn schweben über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein. Bauherr und Betreiber ist der österreichische Seilbahnbauer Doppelmayr. Wichtigstes Argument für die Bahn war ihre positive Ökobilanz im Vergleich zu einer Busverbindung. Es gab sogar eine Bürgerinitiative, die sich für sie einsetzte. Rund 700 00 Menschen benutzen jährlich die Bahn, die damit Gewinn macht.
Und in Bayern?
In Bayern wird in mehreren Städten immer wieder über Aufzüge oder Seilbahnen diskutiert. In Passau zum Beispiel über eine Verbindung von der Altstadt zur Feste Oberhaus. 2011 hatte der Stadtrat Pläne eines privaten Investors befürwortet, sie aber aufgrund des Widerstands von Denkmalschützern nicht weiter entwickelt. Ganz vom Tisch ist die Seilbahn-Idee aber nicht.
Landshut denkt seit Jahren über einen Aufzug zur Burg Trausnitz nach. 2012 wurden entsprechende Pläne der Stadt in einem Bürgerentscheid abgelehnt, da das Stadtbild verschandelt und Steuergeld verschwendet werde.
In Würzburg wurde ein Aufzug zur Festung in den 80er Jahre fast verwirklicht. Vier Millionen Mark wollte der Freistaat dazu beitragen. Doch nach knapp zehnjähriger Diskussion scheiterte das Projekt unter anderem am Widerstand einer Bürgerinitiative.
Wie geht es in Würzburg weiter?
Zumindest offiziell liegt das Thema auf Eis: Zwischen Stadt und Freistaat gibt es keine Gespräche darüber.
Allerdings beginnen Architekten und Museumsplaner jetzt mit der Arbeit. Ihre Entwürfe für das neue Landesmuseum im Burginnenhof sollen in eineinhalb Jahren fertig sein. Wenn ein Aufzug oder eine Seilbahn kommt, wäre es sinnvoll, das bald mit einzuplanen.
Landtagsabgeordneter Jörg sieht deshalb einen gewissen Zeitdruck. „Man muss die Frage jetzt klären, ansonsten verschließen wir uns die Möglichkeiten für eine Verbesserung der Infrastruktur komplett.“ Jörg fordert deshalb die Prüfung, ob ein Aufzug oder eine Seilbahn wirtschaftlich betrieben werden kann und wünscht sich von den Würzburgern, dass sie mit „mehr Mut an die Sache heran gehen“.
Würzburg ist keine Industriestadt und die Touristen hinterlassen Geld im Frankenland. Wieso soll diese Möglichkeit unterbunden werden?
Es gibt doch umweltverträgliche Lösungen. Die Touristen, welche mit dem Zug oder dem Schiff kommen benötigen keine Parkplätze in Würzburg. Eine Seilbahn vom Main zur Burg wäre eine Lösung. Für die anderen, welche mit Auto oder Bus kommen könnte man entlang der B27 Parkplätze unterm Berg schaffen. Von dort könnte ebenfalls eine Seilbahn zur Festung gehen, oder eine kleine Bahn. Die Touristen, welche mit dem Auto oder Bus kommen könnten also weit außerhalb parken und über die Seilbahn nach Würzburg gelangen. Es könnte ein Ticket für alle Busse und Bahnen angeboten werden. Nur alles negativ sehen hat die Welt niemals positiv verändert!
Statt Millionen für einen unnützen Aufzug oder eine Seilbahn zu verschwenden, sollte man diese Beträge lieber in eine bessere Infrastruktur mit neuen barrierefreien umweltfreundlicheren Bussen investieren. Da hätten alle etwas davon und der Fahrpreis für den Bus wäre vermutlich auch nicht so teuer wie ein Ticket für die Seilbahn, das sich nicht alle leisten können oder wollen.
Mit einer Seilbahn wäre die Sicht auf Würzburg phänominal. Eine Seilbahn würde die Stadt attraktiver machen. Die ausländischen Touristen (Japaner, Chinesen, Koreaner, Amerikaner, Russen usw.) suchen den "Kick" und Würzburg könnte mit den zusätzlichen Einnahmen seine Infrastruktur vorantreiben. So eine zusätzliche Bahn sollte auf jeden Fall von der WVV betrieben werden damit die Einnahmen bei der Stadt bleiben..
a) die Busse nicht auch während des Winterhalbjahres fahren,
b) die Busse nicht auch bspw. eine Haltestelle an der Festungsseite der Alten Mainbrücke anfahren, anstatt die Brücken- und Altstadttouristen zurück zur Residenz bzw. zum Juliusspital zu hetzen, und
c) die Busse, wie noch vor mindestens acht Jahren geschehen, nicht bis ganz hinauf zum Hof mit der Pferdetränke fahren.
Man muss ja nicht die „normalen“ Stadtbusse nehmen, sondern kann auch die kleineren Anfertigungen verwenden. Und wollte die WSB nicht ohnehin Busse mit Erdgas oder Strom anschaffen?
Ich persönlich halte nichts von einer Seilbahn, einem Aufzug o.ä. Ich glaube nicht, dass es hierfür Varianten gibt, die den einzigartigen Blick auf die Festung nicht stören würden - ganz zu schweigen von den hierfür nötigen Kosten.
M.E. böte eine (oder zwei?) „Altstadt-Buslinie(n)“, die eine Reihe neuralgischer Punkte, inkl. Festung bedienen könnte(n), die beste Lösung.
Inzwischen entdecken die Städte doch die Seilbahnen um das Verkehrschaos zu überwinden. Siehe bitte:
https://www.n-tv.de/panorama/Seilbahnen-boomen-in-Staedten-article20117830.html
Warum sollte dies nicht auch in Würzburg funktionieren?
Noch ein Highlight: Die Touristen bekommen dann einen schönen laaangen Überblick über die fränkischen Landschaften.
Die reichen Touristen aus anderen Ländern haben eine "Europa Tour" gebucht und sie wollen möglichst die wichtigsten Eindrücke sammeln und mit nach Hause nehmen. Wenn Würzburg bei vielen auf der Europa Tour steht, so ist dies gut für Würzburg und die städtischen Kassen. Ein Festungsbesuch mit einer einmaligen Aussicht auf Würzburg und die Weinberge wäre nicht zu überbieten und würde Würzburg in der Welt, als touristisches Ziel, voranbringen.
Der 1. April ist Geschichte, aber nicht in Würzburg!
Es wäre doch ein Befreiungsschlag, wenn der gesamte Stadtrat, einschließlich Bürgermeister und Herrn La Rosa (er hat ja auch eine Schlagzeile wo er sich nicht entschuldigen will), geschlossen zurücktreten würden und Würzburg im Rahmen von neuen geistigen gut geprägten "Neuwahlen" von dieser Umklammerung befreien könnte! Ich denke, "wir könnten uns sogar zu einer Forschungshohheit entwickeln, wenn wir nicht dieses Stadtrat - Kino am Bein hätten"! Immerhin hatten wir ja Konrad Röntgen in unserer Stadt!
Die Aberwitzigkeit wird doch immer mehr!
Es spricht nichts gegen eine zusätzliche Einnahmequelle für die Stadt Würzburg und eine Seilbahn wäre eine solche.